4 August 2020

Benjamin Thomsen gehört keinem kanadischen Verbandskader mehr an

Benjamin Thomsen gehört keinem kanadischen Verbandskader mehr an. (Foto: © HEAD/Hans BEZARD/AGENCE ZOOM)
Benjamin Thomsen gehört keinem kanadischen Verbandskader mehr an. (Foto: © HEAD/Hans BEZARD/AGENCE ZOOM)

Ottawa – Vor zwei Jahren beendete der kanadische Ski Weltcup Rennläufer Erik Guay seine sportliche Laufbahn und übernahm einen Vorstandsposten im nationalen Skiverband. Seine Hauptaufgabe ist es, die Mannschaft zu besseren Zeiten zu führen. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2026 in Norditalien soll alles daran gesetzt werden, Kanada wieder innerhalb der drei besten Nationen der Welt zu platzieren. Ob dieses ehrgeizige Ziel in die Realität umgesetzt werden kann, werden wir in den nächsten Jahren sehen.

Es ist nicht leicht, denn der Verband ist von finanziellen Sorgen gekennzeichnet. So wurden die verschiedenen Kontingente verkleinert. Ein Leidtragender dieser Maßnahme ist beispielsweise Benjamin Thomsen, der kurzerhand seine Kaderzugehörigkeit verlor.

Der 32-Jährige der von der Ausbootung überrascht wurde, ist frustriert und fühlt sich ungerecht behandelt, obgleich er zugibt, dass er sich in keiner Überform befunden habe und selbst Verantwortung für die schlechten Resultate übernehmen müsse.

Auch seien die Umstände, die im kanadischen Herren-Abfahrtsteam bestehen, alles andere als rosig. Manuel Osborne-Paradis verletzte sich schwer, Guay trat zurück und Chefcoach Burkhard Schaffer erhielt während des Winters 2018/19 den blauen Brief.

Eine Lungenentzündung und ein Riss der Patellasehne trugen dafür Sorge, dass Thomsen keinerlei brauchbare Spitzenergebnisse auf seiner Habenseite verbuchen konnte. Es liegt auf der Hand, dass die immensen Etatkürzungen des kanadischen Skiverbandes auch nicht für Besserung sorgten.

Thomsens Ansichten sind in der kanadischen Verbandsspitze angekommen. Guay rechtfertigte den Ausschluss seines einstigen Mitstreiters, weil man auch jungen Athleten eine Möglichkeit zur Präsentation ihrer Fähigkeiten geben will. Die ehemaligen Teamkollegen sprachen miteinander, doch die Entwicklung und die Ergebnisse Thomsens im letzten Winter waren alles andere als zufriedenstellend.

Auch ist er abseits der besten 30 zu finden. Man spricht sich nicht gegen den Routinier aus, sondern setzt nur Kriterien um. Will der 32-Jährige den kompletten Anschluss nicht verpassen, muss er sich auf Eigeninitiative zurückkämpfen. Er sammelt Geld, denn Moneten gibt’s vom Verband gegenwärtig keine.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: sportnews.bz

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