Kitzbühel – In knapp einem Monat ertönt in Sölden der traditionelle Startschuss, dann beginnt die etwas andere Ski Weltcup Saison 2020/21. Sowohl die Frauen als auch die Männer bestreiten im Ötztal einen Riesentorlauf. Doch heuer ist alles anders: Coronabedingt gibt es keine Fans, wenig Stimmung sowie auch keine Partys und kein Drumherum. Viele Fragezeichen werden uns in diesem Winter begleiten.
Zehn Rennen in Nordamerika wurden im Vorfeld schon abgesagt, und wie es aussieht versucht man alle Rennen auf europäischen Schnee nachzuholen. Zudem will man den Kalender verschlanken. Hinter dem Start der Parallelbewerbe steht ein großes Fragezeichen. Immerhin berichteten die WM-Organisatoren in Cortina d’Ampezzo, dass 50.000 bis 60.000 Schlachtenbummler im Februar dabei sein könnten, wenn es in den bellunesischen Dolomiten um WM-Gold, -Silber und -Bronze geht und die weltbesten Ski-Asse das Beste aus sich herausholen. Doch überall ist die Ungewissheit groß.
Wie schaut es in Kitzbühel aus? Im Januar 2021 soll das legendäre Hahnenkamm-Rennwochenende in der Gamsstadt zum 81. Mal über die Bühne gehen. OK-Chef und KSC-Präsident Michael Huber befindet sich im ständigen Dialog mit dem ÖSV und der FIS. Am Wochenende hieß es noch, dass nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge die Entscheidungen wohl ohne Anhänger stattfinden; der Kartenvorkauf ist zunächst bis Ende des Monats zurückgestellt.
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel möchte jedoch alles Menschenmögliche unternehmen, dass in Kitzbühel Zuschauer zugelassen werden. So kann sich der hohe Sportsfunktionär durchaus vorstellen, dass in Kitzbühel Schlachtenbummler vor Ort sein könnten, da sich hinsichtlich der Corona-Pandemie laufend etwas ändert und man bis dahin auf einen Impfstoff hoffen kann. Der 79-jährige Tiroler weist darauf hin, dass so etwas neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet und man ein Konzept anders gestalten kann. Schenkt man dem langjährigen ÖSV-Boss Glauben, ist man gerade dabei, einige Szenarien durchzuspielen.
In den nächsten zwei Wochen sollten wir mehr erfahren, wie das Rennprogramm zwischen „Streif“ und Ganslernhang aussehen wird. Das Europacuprennen und das Junior Race wird es im nächsten Jahr nicht geben. Harti Weirather, seines Zeichens Chefvermarkter und Mann für alles, was seit 23 Jahren das Ganze rund um den Hahnenkamm betrifft, sagt, dass vieles noch unklar ist und dass die aktuellen Verordnungen für den Wintersport alles andere als tauglich sind. Adaptionen, so der Vater der vor kurzer Zeit zurückgetretenen liechtensteinischen Skirennläuferin Tina Weirather und Ehemann von Hanni Wenzel, sind daher mehr als notwendig.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: tt.com