Sölden – In gut zwei Wochen beginnt der alpine Skiweltcup-Winter 2020/21 mit zwei Riesenslaloms. Sowohl die Damen als auch die Herren sind am Rettenbachferner hoch ober Sölden im Einsatz. Da die Corona-Pandemie, die die Welt in Atem hält, noch nicht vorüber ist, gibt es keine Fans. Außerdem ist die Gesundheit aller Beteiligten das Gebot der Stunde.
Im Vorjahr triumphierten Alice Robinson und Alexis Pinturault. Die Neuseeländerin und der Franzose freuen sich auf sehr gute Bedingungen. Da Frau Holle vor einiger Zeit ihre Betten ordentlich geschüttelt hat, sind alle froh über den Schneezuwachs. Man möchte trotz Corona die Herausforderungen stemmen und ist dementsprechend zuversichtlich, dass alles glatt und problemlos über die Bühne geht.
Alle Augen schauen auf den bekannten Ort im Ötztal. Das Sicherheits- und Präventionskonzept kann auch auf andere Rennorte übertragen werden. Auf alle Fälle ist es eine gute Grundlage, an der man feilen könnte und je nach Veranstalter Anpassungen in die Wege leiten kann. Schenkt man Pistenchef Isidor Grüner Glauben, ist der Neuschnee gut. Er erleichtert die Arbeit, auch wenn man ausreichend Schnee aus dem Depot des letzten Jahres hat. Man könnte sogar noch eine Woche früher mit der Präparierung der Piste fertig sein.
Grüner hat im Lockdown viel über das Rennen in Tirol nachgedacht, Entwürfe geplant und angefertigt und Schulungen rund um das Covid-19-Virus gemacht. Ferner hat er die Vorgaben und Ideen des ÖSV und der FIS in ein Sölden-Präventionskonzept entwickelt und begutachten lassen. Um das eigene coronabedingte Profil zu schärfen, blickte man auch über den Tellerrand und studierte die Sicherheitskonzepte des Formel-1-Standortes in Spielberg, jene der deutschen Fußballbundesliga und der eidgenössischen Seilbahnen.
Auch wenn es keine Schlachtenbummler gibt, gibt es vier Blasen. Diese betreffen Sportler und Betreuer, Staff, Medien und 200 spezielle Gäste. Und ohne negativen Coronatest kommt man sowieso nicht rein. Ferner wird der Rettenbachferner für den Fremdenverkehr gesperrt, wenn die Ski-Asse hinunterfahren und trainieren. Isidor Grüner und Co. sind optimistisch. Alle müssen an einem Strang ziehen, das ist klar. Ausnahmen gibt es keine. Auch weiß der Pistenchef, der sozusagen die Fäden hinter den Kulissen zieht, dass die Lage immer anders sein kann und die gegenwärtige Situation einer Momentaufnahme gleichkommt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: tt.com