Garmisch-Partenkirchen – Nachdem die Weltcup-Abfahrt der Damen in Garmisch-Partenkirchen denkbar ungünstigen Wetterbedingungen zum Opfer fiel, stehen zwei Super-G’s auf dem Kalenderblatt. Beim ersten Rennen, das heute auf der Kandahar über die Bühne ging, zeigte abermals die Schweizerin Lara Gut-Behrami, aus welchem Holz sie geschnitzt ist und aus welchem Grund sie die Führung in der Disziplinenwertung inne hat. Die Tessinerin benötigte für ihren Erfolg eine Zeit von 1.15,70 Minuten. Auf Platz zwei schwang die talentierte Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (+0,68) ab. Der Rückstand der sensationell fahrenden Marie-Michele Gagnon (+0,93) – sie ging mit der hohen Nummer 29 an den Start – betrug in der Endabrechnung 0,93 Sekunden.
Lara Gut-Behrami: „Ich glaube es war heute sehr schwierig einzuschätzen, wie der Schnee sein wird. Es war nicht leicht zu fahren, das Gefühl war nicht gut. Ich habe einfach versucht den Ski laufen zu lassen und das hat scheinbar gut funktioniert. Im Sport kann es so schnell gehen, vor ein paar Monaten hat es noch geheißen, ob ich wieder Rennen gewinnen kann, jetzt spricht man vom Gesamtweltcup. Mal schauen, ich hoffe einfach an die Leistungen anschließen zu können.“
Ski Weltcup Daten und Fakten (Samstag)
4. Super-G der Damen in Garmisch 2020/21FIS-Startliste – Super-G der Damen in Garmisch
FIS-Liveticker – Super-G der Damen in Garmisch
FIS-Endstand – Super-G der Damen in GarmischGesamtweltcupstand der Damen 2020/21
Weltcupstand Super-G der Damen 2020/21Nationencup: Gesamtwertung
Nationencup: Damenwertung** Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Die italienische Abfahrtskönigin Sofia Goggia büßte als Vierte auf Gut-Behrami genau eine Sekunde ein. Mit der Nummer 25 ging Christine Scheyer (+1,16) vom Team Austria ins Rennen. Sie zeigte eine ansprechende bis sehr gute Leistung und wurde am Ende mit Platz fünf belohnt. Die Tschechin Ester Ledecká (+1,19) landete heute auf Rang sechs. Dahinter ging es ziemlich eng zur Sache, denn Gut-Behramis Landsfrauen Corinne Suter (7.; +1,21) und Priska Nufer (8.; +1,22) lagen nur knapp dahinter.
Christine Scheyer: „Ich habe mir keinen Druck gemacht und schon letzte Woche gesehen, dass ich mit der Weltspitze mithalten kann, wenn ich so fahre, wie ich es kann. Heute waren die Bedingungen dann doch anders, als ich es erwartet habe, daher habe ich einfach versucht zu pushen. Mit dem zweiten Top-5-Ergebnis bin ich überglücklich.“
Zweitbeste Österreicherin wurde Tamara Tippler, die auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie Nufer war. Auch der zehnte Platz wurde von zwei Athletinnen geteilt. Sowohl die Französin Tiffany Gauthier als auch die Slowakin Petra Vlhová rissen jeweils 1,27 Sekunden auf die triumphierende Schweizerin auf.
Tamara Tippler: „Ich hätte es etwas aggressiver anlegen sollen und den Ski mehr freigeben müssen. Die Walchhofer-Kurve habe ich auch nicht ideal erwischt, deshalb bin ich nicht ganz zufrieden. Das ist einfach etwas zu wenig gewesen.“
Die ÖSV-Damen Mirjam Puchner (+1,60) und Ricarda Haaser (+1,67) belegten beim heutigen Super-G auf der Kandahar die Ränge 15 und 17. Die Eidgenossinnen Jasmina Suter (+1,82), Joana Hählen (+1,87) und Jasmine Flury (+1,89) reihten sich auf den Positionen 18 bis 20 ein. Kira Weidle, die einzige Deutsche am Start, musste sich in ihrem Heimrennen mit einem Rückstand von 2,15 Sekunden auf Gut-Behrami und Platz 23 begnügen. Nicht nach Wunsch lief das Rennen für die Tirolerin Stephanie Venier, die sich – wie ihre junge Teamkollegin Nadine Fest – ebenfalls außerhalb der Top-20 klassieren konnte.
Stephanie Venier: „Wenn es einmal läuft, kommt die nächste Watschn. Das heute hat mit Rennlaufen nichts zu tun gehabt. Ich habe Crans Montana schon ausgeblendet, aber jetzt brauche ich ein paar Trainingstage, dass das wieder wird.“
Am morgigen Sonntag steht in Garmisch-Partenkirchen der zweite Super-G der Damen auf dem Programm. In der Disziplinenwertung setzte sich Gut-Behrami dank ihres Sieges entscheidend ab. Sie hat 345 Punkte gesammelt und hat 140 Zähler Vorsprung auf ihre Landsfrau Corinne Suter und neun Finger an der kleinen Kristallkugel.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Zwischenstand nach 35 Rennläuferinnen