Liptovský Mikuláš – Es vergeht kein Tag, an dem nicht über die slowakische Skirennläuferin Petra Vlhová und ihren italienischen Trainer Livio Magoni geschrieben wird. Vor kurzer Zeit wurde in den Medien berichtet, dass die 25-Jährige von den 155 Tagen, die die vergangene Ski Weltcup Saison dauerte, nur zehn Tage frei hatte. Schenkt man der Gesamtweltcupsiegerin und zweifachen WM-Silbermedaillengewinnerin von Cortina d’Ampezzo glauben, waren es wahrscheinlich noch weniger freie Tage. Vlhova hatte zwar immer nach einem Renn-Wochenende trainingsfrei, aber in dieser Zeit war man von einem Skiresort zum anderen unterwegs.
Ihr Bruder Boris Vlha ist seit zehn Jahren mit Petra unterwegs. Er hat immer ein offenes Ohr für seine Schwester, berät sie wenn es einmal nicht so läuft wie erwünscht. In schlechten Tagen baut er sie auf, in guten Tagen versucht er die Motivation hochzuhalten. Es ist mehr als eine Beziehung zwischen Betreuer und Athletin, sondern ein familiäres Vertrauensverhältnis zwischen Geschwistern. Auch als Boris zu Beginn der letzten Saison eine Pause einlegte, er wurde Vater einer kleinen Tochter, waren sie ständig in Kontakt.
Die Skirennläuferin weiß die Nähe des Bruders zu schätzen. Dank seiner Anwesenheit hat sie, egal wo sie auf dem Erdball unterwegs ist, immer ein Stück Familie und Heimat an ihrer Seite. Die große Kristallkugel, die Petra in Lenzerheide überreicht wurde, ist ein Geschenk für das gesamte Team-Vlhova, speziell aber auch für ihren Bruder Boris, der zehn Jahre diesem Ziel alles unterordnete.
Trotzdem steht zurzeit das Interview von Trainer Livio Magoni, in dem er sich falsch wiedergegeben sieht, zwischen dem Team und dem Italiener. Auch wenn sich Magoni dafür entschuldigte, versteht man nicht warum der Coach nach dem Gewinn der großen Kristallkugel und zwei erfolgreichen Jahren der Zusammenarbeit, seinen Schützling mehr kritisierte als den Gewinn des Gesamtweltcups in den Vordergrund zu stellen.
Die beste Skirennläuferin der letzten Saison will sich noch nicht konkret mit der Frage einer weiteren Zusammenarbeit befassen. Jeder wird, so Vlhová, zum richtigen Zeitpunkt herausfinden, wie wir uns entschieden haben und wie es weitergehen wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.sk