Adelboden – Nicht wenige Ski Weltcup Rennläufer berichten, dass die Strecke am Chuenisbärgli die schwerste Riesentorlaufpiste des Weltcups für Herren verkörpert. Andere indessen behaupten, dass dies die Gran Risa in Alta Badia ist. Doch zurück zum Hang in der Schweiz: Sowohl das Startstück als auch der Zielhang warten mit einer extremen Steilheit auf; dabei ist die Piste schräg abfallend. Auch wenn coronabedingt heuer keine Fans mit ihrem Glockengeläut die Athleten mit ohrenbetäubendem Getöse hinunter peitschen und wenn bei einem einheimischen Fahrer die grüne Eins aufleuchtet, in kollektiven Freudentaumel verfallen, freut sich Rennchef Hans Pieren, selbst ein ehemaliger Weltcupathlet auf spannende Rennen. Heuer werden zwei Riesenslaloms und ein Torlauf im Berner Oberland ausgetragen.
Der Start liegt auf über 1700 (Riesentorlauf) bzw. fast 1500 Höhenmetern (Slalom). Das Ziel befindet sich auf fast 1300 Höhenmetern. Wenn die Corona-Pandemie der Vergangenheit angehört, werden wieder annähernd 35.000 Zuschauern längs der Piste und auf behelfsmäßigen Tribünen im Ziel dafür Sorge tragen, dass die Rennen zu den meistbesuchten gezählt werden können. Seit 1967 gibt es in Adelboden Weltcuprennen. In den Jahren 1988, 1990, 1993 und 1994 gab es zu wenig Schnee, sodass man die Rennen absagen musste.
Wer sich mit der Skizeitgeschichte beschäftigt, weiß, dass es am Anfang nur einen Riesentorlauf gab, dessen zwei Durchgänge an zwei Tagen ausgetragen wurden.
Marcel Hirscher hat ein gutes Siebtel seiner 67 Weltcupsiege hier gefeiert. So triumphierte er viermal im Riesentorlauf und fünfmal im Slalom. Gleich 16-mal landete der Salzburger unter den besten Zehn. Der Schwede Ingemar Stenmark kam auf fünf Riesenslalom-Erfolge.
Nicht jedem bekannt ist der Fakt, dass erst seit dem Jahr 1982 die Rennen im Fernsehen übertragen werden. Ein Umstand der uns Fans in dieser doch etwas anderen Saison die Möglichkeit eröffnet die Rennen, die erstmals unter Ausschluss der Skifans stattfinden müssen, im TV zu verfolgen. Trotz der Corona-Pandemie können wir uns auf spannende Rennen auf dem Chuenisbärgli freuen, auch wenn wir sie nur aus dem Fernsehsessel genießen können.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner