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Airbag-Pflicht im Ski-Weltcup sorgt für kontroverse Reaktionen

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Airbag-Pflicht im Ski-Weltcup sorgt für kontroverse Reaktionen (Foto: FIS-Ski)

Ab der Ski-Weltcup-Saison 2024/25 wird in den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G das Tragen eines Airbags für alle Athleten zur Pflicht. Diese neue Sicherheitsmaßnahme wurde nach einer Entscheidung des FIS-Rats offiziell verkündet und gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Der Ski-Weltverband FIS verfolgt damit das Ziel, das Verletzungsrisiko im alpinen Skisport zu senken und den Schutz der Athleten zu erhöhen.

Michel Vion, Generalsekretär der FIS, betonte, dass die Sicherheit der Sportler höchste Priorität habe und nicht verhandelbar sei. Die Einführung des Airbags ist Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts, das auch schnittfeste Unterwäsche, intelligente Bindungssysteme sowie eine verbesserte Analyse von Wetter- und Pistenverhältnissen beinhaltet. Der Airbag soll dabei vor allem Schutz bei schweren Stürzen bieten.

Doch die neue Vorschrift stößt auf gemischte Reaktionen. Während einige Athleten den Airbag bereits freiwillig tragen, fühlen sich andere durch das zusätzliche Equipment in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Vincent Kriechmayr, einer der Top-Fahrer im ÖSV-Team, äußerte sich kritisch. Anfangs habe ihn der Airbag stark behindert, doch inzwischen sei die Passform angepasst und die Beweglichkeit verbessert worden. Trotzdem bleibe das Tragen des Airbags für ihn eine Gewöhnungssache.

In Ausnahmefällen dürfen Athleten auf den Airbag verzichten, wenn dieser ihre Beweglichkeit so stark einschränkt, dass die Sicherheit gefährdet ist. Diese Sonderregelung soll jedoch nur individuell geprüft werden. Kritik gibt es auch vonseiten des deutschen Sicherheitsexperten Karl-Heinz Waibel, der darauf hinweist, dass der Airbag vor allem bei Prellungen am Oberkörper schütze, aber keinen zusätzlichen Nutzen für die Vermeidung von Rückenverletzungen biete, da hier seit Jahren bewährte Rückenprotektoren im Einsatz sind.

Ein weiteres Problem sind mögliche Fehlauslösungen des Airbags. Der österreichische Athlet Stefan Babinsky berichtete, dass sein Airbag versehentlich auslöste, als er sich die Skischuhe zuband. Sollte ein Airbag direkt am Start auslösen, könnte dies das Rennen eines Athleten vorzeitig beenden. Bisher gibt es in den FIS-Regeln noch keine klaren Vorgaben für solche Fälle.

Die Einführung der Airbag-Pflicht ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Athletensicherheit, doch die Diskussion über Vor- und Nachteile des Systems bleibt weiterhin lebhaft.

Quelle: SRF.ch 

 

 

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