Alta Badia/Hochabtei – Das lange Warten der Slalomspezialisten hat ein Ende. Nachdem der traditionelle Saisonauftakt im finnischen Levi nicht über die Bühne gehen konnte, starten heute die Torläufer in Südtirol in die Ski Weltcup Saison 2020/21. Drei Tage vor dem Weihnachtsfest werden auf der Gran Risa im Gadertal die ersten Weltcupzähler vergeben. Nach dem ersten Lauf führt der Südtiroler Alex Vinatzer vor dem Schweizer Daniel Yule und dem Österreicher Michael Matt. Die offizielle FIS Startliste (gleich nach Eintreffen) und den offiziellen FIS Liveticker für den Finallauf finden sie in der Menüleiste oben.
Alex Vinatzer: „Ich bin schon etwas überrascht, dass es so eine gute Zeit war. Ich hätte gedacht, dass es heute eher zach wird, weil ich erst vor einem Monat am Blinddarm operiert wurde. Beim Fahren hat es sich eher langsam angefühlt, daher habe ich gehofft, dass ich überhaupt dabei bin. Jetzt freue ich mich auf den zweiten Durchgang, und werde versuchen noch einen schnellen Lauf zu zeigen.“
Michael Matt: „Ich hab versucht, dass ich die engste Linie finde und nicht zu viel ‚herumschwinge‘. Unten war es gut, oben hatte ich einen kleinen Fehler. Die Piste lässt schon ein bisschen nach, da muss man doch eine etwas weitere Linie fahren. Das Ziel muss sein, im ersten Lauf voraus zu sein und im zweiten nochmal zu attackieren.“
Ski Weltcup Daten und Fakten zum 1. Slalom
der Herren 2020/21 in Alta Badia
FIS-Startliste 1. Durchgang – Start 10.00 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 1. Durchgang
FIS Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
FIS-Starliste 2. Durchgang – Start 13.00 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 2. Durchgang
FIS-Endstand Slalom der Herren in Alta Badia
Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Vinatzer, von einer Blinddarmgeschichte genesen, benötigt eine Zeit von 54,73 Sekunden. Yule, der den eidgenössischen Rekord an Slalom-Weltcupplätzen innehat, hat 27 Hundertstelsekunden Rückstand. Seit 1986 ist das ÖSV-Team noch nie so schlecht in eine Saison gestartet. Nun liegt es wohl an Matt (+0,36), die schwarze Serie noch vor Weihnachten zu beenden.
Die Norweger Sebastian Foss-Solevag (+0,37) und Henrik Kristoffersen (+0,40) klassieren sich auf den Zwischenrängen vier und fünf. Der Franzose Alexis Pinturault (+0,42), der gestern den Riesentorlauf gewonnen hat, kann auch heute aufs Podest fahren. Gegenwärtig hat er den sechsten Platz inne. Dahinter lauert in einem sehr spannenden ersten Lauf sein Landsmann Victor Muffat-Jeandet (+0,49).
Die besten Zehn wurden vom Schweizer Zwei-Meter-Mann Ramon Zenhäusern (+0,52), dem Briten Dave Ryding (+0,77) und dem Österreicher Marco Schwarz (+0,81) komplettiert. Der routinierte Hausherr Manfred Mölgg, der nur einen Steinwurf von der Piste entfernt wohnt, reißt als Elfter 91 Hundertstelsekunden Rückstand auf seinen führenden Landsmann auf und kann mit einer beherzten Fahrt im Finale noch einige Positionen gutmachen.
Marco Schwarz: „Der Fehler hat einiges gekostet. Zum Glück ist das Missgeschick im Steilen passiert, von dem her ist es halbwegs vertretbar. Der Rest der Fahrt war halbwegs okay. Im Finale kann es ohne Fehler noch etwas nach vorne gehen.“
Die Tiroler Manuel Feller (+1,01) und Fabio Gstrein (+1,05) lauern auf den Rängen 13 und 14 und klassieren sich hinter dem auf Platz zwölf abschwingenden Swiss-Ski-Mann Tanguy Nef (+0,96). Linus Straßer (+1,11) aus Deutschland hat die 15. Position inne. Simon Maurberger (+1,44), der dritte Südtiroler im Feld, reiht sich auf Platz 18 ein und ist bei seinem Comebackrennen um eine halbe Zehntelsekunde schneller als ÖSV-Mann Adrian Pertl, der beim Parallelrennen in Lech/Zürs so gut unterwegs war und heute den 20. Zwischenrang sein Eigen nennt.
Manuel Feller: „Das Selbstvertrauen ist zur Zeit nicht zu 100 %´da. Darum war schon der Start die erste Hürde für mich. Bei der Welle hätte ich mich fast verfahren. In Sachen Material passt es sehr gut, ich hatte das Gefühl, dass ich alles auf Zug fahren konnte. Slalom und Riesentorlauf sind für mich zwei Paar Schuhe. Ich versuche das gestern auszublenden und einfach drauflos zu fahren.“
Kein Wort um den Tagessieg kann der französische Mitfavorit Clement Noel mitreden. Mit einem großen Fehler und mehr als fünf Sekunden Rückstand ist er im Finale nicht mehr dabei. Der Russe Alexander Khoroshilov, der letzthin wegen einer unguten Covid19-Geschichte rund um seine Person aufgefallen ist, ist ausgeschieden. Das können wir auch vom Schweizer Sandro Simonet, den norwegischen Jungstars Lucas Braathen und Atle McGrath, aber auch vom Slowenen Zan Kranjec berichten.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Stand nach 45 Rennläufern