Website-Icon Ski Weltcup Saison 2024/25

Alexandra Meissnitzer im Skiweltcup.TV-Interview: „Emotionen sind etwas sehr Individuelles!“

Alexandra Meissnitzer im Skiweltcup.TV-Interview: „Emotionen sind etwas sehr Individuelles!“ (Foto: Ramstorfer/ORF)
Alexandra Meissnitzer im Skiweltcup.TV-Interview: „Emotionen sind etwas sehr Individuelles!“ (Foto: Ramstorfer/ORF)

Salzburg – Die Österreicherin Alexandra Meissnitzer war eine sehr erfolgreiche Skirennläuferin. Sie gewann in der Saison 1999/2000 den Gesamtweltcup, feierte 14 Weltcupsiege und freute sich über mehrere WM- und Olympiamedaillen. Sie prolongiert – dank ihrer natürlichen Art – ihren Erfolg als ORF-Expertin, Moderatorin und Impuls- und Motivationsvortragende.

Die sympathische „Meisi“ besticht durch ihre professionelle Einstellung und ihre akribische Vorbereitung. Alle Aufgaben meistert sie mit Bravour. Sie stand uns für nachstehendes Interview Rede und Antwort.

Skiweltcup.TV: Alexandra, bereits als aktive Skirennläuferin konntest du mit deiner bodenständigen, bescheidenen und charismatischen Art punkten. Seit einiger Zeit bist du als Expertin eines der Aushängeschilder in der ORF-Wintersportredaktion. Auch bist du eine Eventmoderatorin. Was hat dich an diesen Aufgaben besonders gereizt, und können die am Anfang aufgelisteten Charaktere dich dabei unterstützen?

Alexandra Meissnitzer: Ich war immer schon ein kommunikativer Mensch und kann einzelnen Begegnungen sehr viel abgewinnen. Natürlich ist es am ende einer Skikarriere nicht einfach, Bereiche zu finden, welche einem mit derselben Intensität begeistern wie im Sport. Deshalb schätze ich mich als sehr glücklich, wieder eine Aufgabe gefunden zu haben, die mich erfüllt.

Auch wenn das Ende deiner sehr erfolgreichen Ski-Karriere etwas länger zurückliegt, bist du immer als Kameraläuferin hautnah am Geschehen beteiligt. Sind demzufolge die Liebe zur Geschwindigkeit und der Adrenalinkick immer noch vorhanden, und wie viel Zeit büßt du in etwa auf die Tagesbesten ein?

Da ich mit Skijacke, der Kamera in der Hand – also ohne Stöcke und sprechend – auf der Rennstrecke unterwegs bin, kann und will ich mich zeitlich nicht mehr mit den Besten der Welt vergleichen. Meine Aufgabe ist nun eine völlig andere. Natürlich genieße ich nach wie vor den Speed und bereite mich gut auf die Einsätze vor. Die teilweise vereisten und sehr anspruchsvollen Strecken sind eine echte Herausforderung.

Alexandra Meissnitzer: „Ich schätze mich als sehr glücklich, wieder eine Aufgabe gefunden zu haben, die mich erfüllt.“ (Skiweltcup.TV – Walter Schmid)

Wie siehst du die Entwicklung des alpinen Skisports im Allgemeinen? Dabei denke ich beispielsweise an die Streichung der Alpinen Kombination oder an die vielfach angedeutete Botschaft von Lindsey Vonn, dass sie irgendwann bei den Männern an den Start gehen will…

Die Einführung des Parallelbewerbs finde ich einen guten Ansatz. Ich denke, dieser Bewerb hat Potential. Mit einer guten Show auf die Menschen zugehen, in Stadien zu Gast sein. Die Idee von Lindsey Vonn, bei den Herren starten zu wollen, auf einer Abfahrt, wo sie schon so viele Rennen gewonnen hat, ist für mich in ihrer Situation nachvollziehbar.

Sport erweckt Emotionen, egal ob positiver oder negativer Art. Wann hast du das letzte Mal geweint, und wie wichtig ist es für dich, dass man ein in einer hektischen und schnelllebigen Welt wie der unseren Gefühle zeigt und nicht alles als selbstverständlich ansieht?

Ich denke, das Zeigen von Emotionen und Gefühlen ist etwas sehr Schönes. Sportlerinnen und Sportler lassen uns so immer wieder an ganz besonderen Momenten teilnehmen. Sie sind aber auch etwas sehr Individuelles, deshalb soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er von sich preisgibt. Selbstverständlich ist gar nichts, egal ob im Sport, im Alltag oder im Privatleben.

Im nächsten Winter freuen wir uns schon auf deine messerscharfen Analysen und deine loyalen wie in der gleichen Weise fairen Umgang mit allen Skirennläuferinnen! Was macht deine Arbeit allgemein so spannend, und was willst du Menschen mitgeben, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?

Ich kann mich von Herzen freuen, wenn Schwünge in Perfektion gefahren werden – unabhängig der Nation. Der Sport begeistert mich nach wie vor, und spannend finde ich, die unterschiedlichen Charaktere der Läuferinnen. Unter dem Motto „viele Wege führen nach Rom“ gibt es kein Allgemeinrezept für den Erfolg. Das macht diese Aufgabe so interessant. Herz und ehrliche Begeisterung, darauf kommt es an.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Alexandra Meissnitzer: “ Unter dem Motto „viele Wege führen nach Rom“ gibt es kein Allgemeinrezept für den Erfolg.“
Die mobile Version verlassen