Chamonix – Der französische Skirennläufer Alexis Pinturault fühlt sich nach dem Ski Weltcup Parallel-Riesentorlauf, der in Chamonix über die Bühne ging, betrogen. Der Athlet der Grand Nation kämpft mit den Norwegern Henrik Kristoffersen und Aleksander Aamodt Kilde um die große Kristallkugel.
So übte der Franzose scharfe Kritik am Parallel-Riesenslalom, sowie gegenüber der FIS. Das Format sei gefährlich und würde an ein Glückspiel erinnern. In den sozialen Netzwerken lies er seinem Ärger freien Lauf: „Ich fühle mich betrogen. Seit wann ist Glück im Sport wichtiger als Leistung? Wie gefährlich ist dieses Format, und wann wird die FIS die Athleten endlich ernst nehmen?“
Rückendeckung bekommt Pinturault von Athletensprecher Daniel Yule, der einen Boykott in den Raum stellt, und Henrik Kristoffersen, der ebenfalls am langsameren roten Kurs ausschied. Im Achtelfinale-Glücksspiel scheiterten alle auf Rot gelosten Rennläufer, darunter auch Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen.
Pinturault wurde im Parallel-Riesentorlauf 13.; Kristoffersen schwang als Zehnter ab. In der Gesamtwertung hat Kristoffersen mit 903 Punkten die Nase vorn, Kilde hat 856, Pinturault 842 Zähler gesammelt.
Für eine Schrecksekunde sorgte der beinahe Zusammenstoß von Thomas Tumler und Tommy Ford. Und auch der Schweizer Sieger Loic Meillard brachte es auf den Punkt: „Das Glück war beim dem heutigen Casino Rennen auf meiner Seite. Ich bin einfach nur froh gesund im Ziel zu sein.“
Auch ÖSV Herren Cheftrainer Andreas Puelacher übte im ORF-Interview Kritik am Austragungsmodus des Parallel-Riesentorlauf: „Ich bin nicht glücklich mit diesem Modus. Ein Kurs ist immer schneller, es geht einfach nicht, dass wir zwei gleich schnell Läufe haben. Auch die Entwicklung der Piste ist ungewiss. Es ist immer Glück dabei, vor allem wenn es Richtung Finale geht. Ich bin allgemein kein Fan von Parallel-Bewerben, aber er ist im FIS-Programm und wir müssen es so hinnehmen. Ich hätte auch keine Patentlösung, aber der Bewerb findet statt und wir müssen das Beste daraus machen.“
Die FIS will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu der Kritik äußern und verweist auf das Ski Weltcup Finale in Cortina d’Ampezzo. Dort soll der Parallelbewerb mit allen Beteiligten noch einmal diskutiert werden.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: nrk.no + ORF.at