9 April 2020

Auch das französische Skiteam steht vor einer unsicheren WM-Saison

Clement Noel bringt so schnell nichts aus der Ruhe
Clement Noel bringt so schnell nichts aus der Ruhe

Bardonecchia – Der Italiener Simone Del Dio wird auch in der bevorstehenden WM-Saison 2020/21 beim französischen Team bleiben und die Ski Weltcup Slalomspezialisten betreuen. Es wird sein fünfter Winter jenseits der Alpen sein. Für den azurblauen Betreuer ist das eine Genugtuung.

Auch wenn die abgelaufene Saison sehr früh zu Ende ging, muss man das Ganze rund um die Corona-Pandemie akzeptieren. Man kann nicht zwanghaft denken, dass man sich im Juni die Skier anschnallt. Jeder Verband hat verschiedene Pläne im Köcher. Neben dem Plan A gibt es den Plan B und im extremen Fall sogar einen Plan C.

Die Angehörigen der Equipe Tricolore möchten wie jene der Squadra Azzurra zum Sommertraining ins südargentinische Ushuaia reisen. Die Bedingungen müssen natürlich stimmen. Der Plan B würde mit Einheiten auf den Gletschern durchgeführt werden. Auch hier muss man sehen, wie sich alles entwickelt. Da gibt es jene am Stilfser Joch, in Les Deux Alpes, Saas-Fee oder Zermatt. Vor der Ausgangssperre und der Ausrufung der roten Zone war Del Dio auf der Reiteralm.

Nun befinden sich alle in der gleichen Lage. Er führt mit den Trainerkollegen Telefongespräche und mit den Athleten. Beim ersten Zusammentreffen wird man über die abgelaufene Saison sprechen. Clement Noel, Alexis Pinturault, Jean-Baptiste Grange und Julien Lizeroux und einige sehr junge Athleten werden die Mannschaft bilden. Pintu arbeitet in der warmen Jahreszeit mit dem Team, ehe er angesichts seines Rennkalenders mit seiner Seilschaft nach Österreich zieht. Noel wohnt nun in Albertville, der Olympiastadt von 1992. Die Veteranen, also Grange und Lizeroux, haben auch etwas zu berichten. So wird Grange Vater; er hofft auf neue Impulse. Lizeroux wollte weitermachen, bis er 40 ist, nun ist er schon ein paar Monate älter. Kein Wunder dass er bei den meisten Rennen der Älteste war, Noel indessen der Jüngste… und das Kuriose, sie teilen sich oft ein Hotelzimmer.

In Bezug auf die Ziele will Del Dio nicht sprechen. Er hat Pinturault noch nicht gehört, aber es ist offensichtlich, dass er mehr als wütend, ja enttäuscht sei. Noel überraschte seine Trainer nicht nur wegen der errungenen Resultate, sondern auch wegen der Gelassenheit, mit der er den Einsätzen entgegensah. Der Druck ist größer geworden; trotzdem besticht er durch seine Ruhe.

Mit Jacques Theolier verträgt sich Del Dio sehr gut. Er sieht in ihn einen Freund und Lehrer. Er hat gute, ja großartige Arbeit geleistet. Die Beziehung ist sehr gut; ähnlich verhält es sich mit den italienischen Athleten, die er häufig hört. Auch wenn der Ski-Mann aus Bardonecchia in Frankreich ist, hat er eine sehr gute Beziehung zu Italien und wer weiß, was die Zukunft bringt.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: raceskimagazine.it (Auszug)

Verwandte Artikel:

ÖSV-Damen-Speed-Team startet in die Sommervorbereitung
ÖSV-Damen-Speed-Team startet in die Sommervorbereitung

Das ÖSV-Damen-Speed-Team begibt sich in die Sommer-Vorbereitung. Im „Reiters Reserve Supreme“-Hotel in Bad Tatzmannsdorf versammelt sich die Speed-Gruppe der ÖSV-Damen für ihren ersten gemeinsamen Konditionstrainingskurs unter der Leitung ihres neuen Cheftrainers, Roland Assinger. Ungeachtet der sommerlichen Temperaturen richten die Athletinnen ihren Fokus fest auf den kommenden Ski-Weltcup-Winter und arbeiten entschlossen an ihrer Formverbesserung. Im flachen… ÖSV-Damen-Speed-Team startet in die Sommervorbereitung weiterlesen

Conny Hütter hat in der kommenden Saison Super-G Kristall im Visier
Conny Hütter hat in der kommenden Saison Super-G Kristall im Visier

Die langjährigen Teamkolleginnen von Cornelia Hütter, Nicole Schmidhofer, Ramona Siebenhofer (beide Rücktritt) und Tamara Tippler, die ihr erstes Kind erwartet, fehlen beim Sommertrainings-Auftakt der ÖSV Damen in Bad Tatzmannsdorf. Ihre Abwesenheit wird besonders von Hütter bemerkt, die als eine der Führungspersönlichkeiten im ÖSV-Speed-Team gilt. Sie erkennt die große Lücke, die diese beiden Athletinnen hinterlassen haben,… Conny Hütter hat in der kommenden Saison Super-G Kristall im Visier weiterlesen

Auf Null zurücksetzen: Lena Dürrs Weg zum Erfolg
Auf Null zurücksetzen: Lena Dürrs Weg zum Erfolg

DSV Ski Weltcup Rennläuferin Lena Dürr blickt gerne auf die Saison 2022/23 zurück. Mit dem Gewinn der Slalom-WM Bronzemedaille und ihrem ersten Slalom Skiweltcup Sieg im tschechischen Spindlermühle, hat die 31-Jährige einen mehr als erfolgreiche Winter hinter sich.  Diese Ereignise haben ihr die Möglichkeit gegeben, ihre Enttäuschung bei den Olympischen Spielen 2022 zu überwinden. In… Auf Null zurücksetzen: Lena Dürrs Weg zum Erfolg weiterlesen

Aufbruch in ein neues Abenteuer: Katharina Truppe wechselt zu Völkl
Aufbruch in ein neues Abenteuer: Katharina Truppe wechselt zu Völkl

Katharina Truppe, die erfahrene österreichische Ski-Weltcup-Rennläuferin, hat entschieden, nach einer enttäuschenden Saison ihr Material zu wechseln. Trotz eines vielversprechenden Starts in den Winter mit einem Podestplatz in Killington, gelang es der 27-jährigen Kärntnerin nur noch einmal, sich beim Ski-Weltcup-Finale in Soldeu innerhalb der Top Ten zu platzieren. Dies war weit unter ihren eigenen hohen Erwartungen… Aufbruch in ein neues Abenteuer: Katharina Truppe wechselt zu Völkl weiterlesen

Comeback-Pläne: Lara Colturi peilt Saisonauftakt in Sölden an
Comeback-Pläne: Lara Colturi peilt Saisonauftakt in Sölden an

Lara Colturi, das 16-jährige Skiwunder aus Italien, das nun für Albanien antritt, stand im Mittelpunkt mehrerer negativer Ereignisse. Trotzdem behält sie ihr Ziel fest im Blick. In Sölden beim Riesenslalom Skiweltcup Auftakt peilt sie ihr Comeback an. Die talentierte Skirennfahrerin, die bekannt ist für ihre herausragenden Leistungen im Ski Weltcup und als strahlende Siegerin in… Lara Colturi im Fokus: Skitalent trotz Rückschlägen entschlossen weiterlesen