Madonna di Campiglio – Am heutigen Abend wurde der Slalomklassiker in Madonna di Campiglio ausgetragen. Daniel Yule aus der Schweiz entschied den Torlauf, der normalerweise vor Weihnachten ausgetragen wird, in einer Zeit von 1.35,60 Minuten wie im Vorjahr für sich. Auf den Plätzen zwei und drei klassierten sich der Norweger Henrik Kristoffersen (+0,15) und Zagreb-Sieger Clement Noel (+0,25) aus Frankreich.
Daniel Yule: „Vielleicht ist es das italienische Essen, dass mich so schnell macht. Hier ist es sehr steil und der Schnee liegt mir auch. Das ist sicher der Unterschied zu Zagreb, dort war ich immer am kämpfen, heute ist es leicht von der Hand gegangen. Der Sieg zählt schon mehr als letztes Jahr, als Henrik und Marcel ausgeschieden sind. Auch, weil ich die Halbzeitführung hatte. Das ist immer eine besondere Situation. Ich habe gehört, dass Henrik vorne ist und mir gedacht: Ich will diesen Sieg.“
Henrik Kristoffersen: „Ich hab keine Ahnung, was in Zagreb war. Zagreb ist ein bisschen speziell, denke ich. Meine Gedanken sind nicht beim Gesamtweltcup, ich schaue nur aufs Skifahren. Das Wichtigste ist, dass man schnell Ski fährt, dann gewinnt man Rennen.“
Daten und Fakten zum 4. Slalom
der Herren 2019/20 in Madonna di CampiglioFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 17.45 Uhr
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FIS-Endstand Slalom der Herren in MadonnaAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Kristoffersens Teamkollege Sebastian Foss-Solevåg verpasste als Vierter den Sprung aufs Treppchen um gerade einmal eine halbe Zehntelsekunde. Alexis Pinturault (+0,60), in der Equipe Tricolore beheimatet, schwang als Fünfter ab. Ein sehr gutes Rennen zeigte der junge Eidgenosse Tanguy Nef (+0,85), der sich mit der hohen Startnummer 34 auf Position sechs einreihte.
Den siebten Platz teilten sich Stefan Hadalin aus Slowenien und Dave Ryding aus Großbritannien. Das Duo riss 1,34 Sekunden auf Sieger Yule auf. Der Routinier Manfred Mölgg aus Südtirol büßte als Neunter 1,39 Sekunden auf den triumphierenden Swiss-Ski-Athleten auf. Die besten Zehn wurden vom Vorarlberger Johannes Strolz (+1,40) vervollständigt. Der Vorarlberger hatte die hohe Startnummer 42 inne.
Johannes Strolz: „Nach den letzten Rennen war es sehr wichtig, dass ich den Lauf halbwegs ins Ziel gebracht habe. Es hat mich schon gewurmt, dass ich drei Mal ausgeschieden bin. Aber ich habe gewusst: Wenn ich mich auf meine Kernsachen konzentriere, dann kann ich drauf vertrauen, dass es funktioniert. Mit dem Angriff im 2. Lauf bin ich sehr zufrieden. Die Fehler passieren, aber da bin ich im Training dran, dass ich die abstelle. Wenn alles passt kann ich auch ganz weit nach vorne marschieren. Ich werde mich weiter auf meine Sachen konzentrieren, dann bin ich überzeugt, dass es auch in Adelboden sehr gut laufen kann.“
Sandro Simonet (+1,46) aus der Schweiz wurde unmittelbar vor dem jungen Grödner Alex Vinatzer (13.; +1,49) Zwölfter. Der Kärntner Marco Schwarz (+1,68) musste mit dem 15. Platz zufrieden sein und klassierte sich direkt vor dem Ahrntaler Simon Maurberger (16.; +1,80), der wenige Tage nach dem Rennen auf dem Sljeme in der kroatischen Hauptstadt Zagreb wieder ein mehr als zufriedenstellendes Torlauf-Ergebnis einfahren konnte.
Marco Schwarz: „Angefühlt hat es sich gar nicht so schlecht. Unten im Flachen habe ich das Tempo nicht so ganz mitgenommen, dadurch bin ich zurückgefallen. Oft geht dreht es sich wieder schnell, man macht nichts spezielles und ist trotzdem schnell.“
Das eidgenössische Duo Marc Rochat und Loic Meillard (+ je 1,87) teilte sich brüderlich den 19. Rang. Linus Straßer wollte im Finale etwas zu viel und büßte zehn Positionen ein. Am Ende fehlten dem Deutschen als 22. genau zwei Sekunden auf Yule. Der Bozner Riccardo Tonetti (+2,13) war als 24. sicher ein wenig enttäuscht; DSV-Mann Dominik Stehle (+2,96) wurde als 28 und Letzter gewertet.
In der Entscheidung kamen lediglich André Myhrer aus Schweden und Ramon Zenhäusern aus der Schweiz – beide lagen nach dem ersten Durchgang auf einer aussichtsreichen Position – nicht ins Ziel.
In der Disziplinenwertung hat Henrik Kristoffersen mit 242 Zählern die Nase vorn. Hinter dem Norweger lauert der Franzose Clement Noel; er hat nur zwei Punkte Rückstand. Der heutige Sieger Daniel Yule hat 100 Punkte dazu bekommen und liegt gegenwärtig bei 190 Zählern.
In der Gesamtwertung hingegen trennt die ersten Drei, also Pinturault (475), Aleksander Aamodt Kilde (474) und Kristoffersen (471) nur noch vier Punkte. Spannender kann es hier auch kaum sein.
Der nächste Torlauf der Herren auf Weltcupebene findet bereits in vier Tagen statt. Schauplatz des Geschehens wird Adelboden in der Schweiz sein. Der Monat Januar hat es in sich; es geht praktisch Schlag auf Schlag.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner