Kitzbühel – Der Schweizer Beat Feuz kann sich freuen. Er gewann wie vor zwei Tagen auch die zweite Abfahrt in Kitzbühel. Der Eidgenosse zeigte am heutigen Sonntag eine saubere Fahrt und knallte mit einer Zeit von 1.55,29 Minuten die Bestzeit in den Schnee, die von keinem Konkurrenten mehr unterboten wurde. Der Franzose Johan Clarey (+0,17) zeigte wiederum eine sehr gute Vorstellung und schwang als Zweiter ab. Zudem ist der Angehörige der Grand Nation mit 40 Jahren und 16 Tagen der älteste Athlet, der auf ein Weltcup-Podest kletterte. Auf Position drei klassierte sich der Österreicher Matthias Mayer (+0,38), der den Platz an der Sonne in der Disziplinenwertung an Feuz abtreten musste.
Beat Feuz: „Die Fahrt war korrekt. Ich hätte mir im Ziel nicht gedacht, dass es reichen wird. Aber es war für alle innerhalb der Top 30 gleich finster. Heute war es nicht die Ersatzabfahrt von Wegen, sondern ein Sieg beim traditionellen Hahnenkammrennen. Aber auch die erste Gams am Freitag ist ein Abfahrtssieg in Kitzbühel.“
Matthias Mayer: „Ich habe nachgezählt, es ist die achte Gams für mich. Ich hab nur eine daheim stehen, die für den Abfahrtssieg vor einem Jahr. Die anderen habe ich aufgeteilt als Geschenke. Eine frühere Startnummer wäre vielleicht besser gewesen, aber in die Zukunft schauen kann man nicht. Klar war es heute in dem Bereich, wo ich gestartet bin, mit der Sicht nicht optimal. Aber es zieht halt hin und her. Der Beat ist scheinbar auf den Geschmack gekommen. Aber wir werden schauen, dass wir in den nächsten Rennen wieder etwas nachlegen werden.“
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Ein mehr als starkes Lebenszeichen gab der Südtiroler Christof Innerhofer (+0,86) von sich; der Pusterer reihte sich auf dem sehr guten vierten Platz ein. Die beiden Deutschen Romed Baumann (+0,97) und Andreas Sander (+1,00) waren fast gleich schnell unterwegs und klassierten sich auf den Positionen fünf und sechs. Es ist schön zu sehen, dass in Abwesenheit von Thomas Dreßen die schwarz-rot-goldenen Athleten ein kompaktes und durchaus zufriedenstellendes Mannschaftsresultat zuwege bringen. Nicht ganz glücklich ist Dominik Paris (+1,18). Der Südtiroler hatte sich heute viel vorgenommen, doch er hatte keine Chance, im Kampf um die Gams einzugreifen. Der als Siebter abschwingende Athlet hat morgen im Super-G eine neue Möglichkeit.
Christof Innerhofer: „Am Start oben habe ich rausgeschaut, bei den ersten zwei Toren habe ich die Sonne gesehen, da dachte ich mir, dass wird gut. Dann war Nebel, aber es war kein Problem. Die Bedingungen sind ganz anders als am Freitag, das liegt mir viel mehr. Ich hab gestern mehr als zwölf Stunden geschlafen, ich habe gemerkt, dass ich mich heute viel besser fühle.“
Romed Baumann: „Im oberen Teil war die Sicht bei mir gut, dafür hatte ich in der Traverse keine Sonne wie Läufer nach mir. Es war eine ganz ansprechende Fahrt, speziell der obere Teil ist mir besser gelungen. Unten hatte ich nicht so den Trieb, das ist mir abgegangen. Es war eine gute Fahrt, aber keine Granate. Schade, ich hätte mir mehr vorgenommen. Der Zielsprung war bei mir am Freitag auch kein Problem. Ich weiß, was ich da zu tun habe. Einfach sauber drüber fahren und keine sinnlose Bewegung machen.“
Die besten Zehn wurden von Otmar Striedinger (+1,20) aus Österreich, Clareys Mannschaftskollegen Matthieu Bailet (+1,22) und dem zeitgleichen Duo Daniel Hemetsberger – er ist für das Team Austria unterwegs –dem Swiss-Ski-Athleten Marco Odermatt (+je 1,32) vervollständigt. Die ÖSV-Herren Max Franz (+1,38), Daniel Danklmaier (+1,46) und Vincent Kriechmayr (+1,62) wussten nicht zu überzeugen; sie belegten die Positionen 13, 14 und 16. Drittbester Deutscher wurde Dominik Schwaiger, der auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie Kriechmayr war und sich mit ihm den 16. Platz teilte.
Vincent Kriechmayr: „Unten habe ich viel verloren, aber leider war ich am Hausberg auch schon abgeschlagen. Es wäre ohne diesen Fehler auch kein Ergebnis geworden, mit dem ich zufrieden gewesen wäre. Ich werde es mir anschauen, dann werde ich die Fehler und die Zeit sicher finden. Morgen ist ein neuer Tag und vor allem eine neue Disziplin.“
Der Eidgenosse Gilles Roulin büßte knapp hinter seinem Landsmann Stefan Rogentin (19.; +1,86) als 21. der Rangliste 2,01 Sekunden auf seinen erfolgreichen Teamkollegen ein. Da der Zielsprung heute entschärft wurde, gab es keine fürchterlichen Stürze wie am Freitag. Der nächste Abfahrtslauf der Herren findet am 6. Februar statt; es ist das letzte Rennen in dieser Disziplin vor dem Saisonhöhepunkt in Cortina d’Ampezzo.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Zwischenstand nach 40 Rennläufern