6 Juli 2019

Benedikt Staubitzer gibt nicht so schnell auf

Benedikt Staubitzer gibt nicht so schnell auf (© Benedikt Staubitzer / Instagram)
Benedikt Staubitzer gibt nicht so schnell auf (© Benedikt Staubitzer / Instagram)

Garmisch-Partenkirchen – Der deutsche Skirennläufer Benedikt Staubitzer gehört dem Ergänzungskader des DSV an. Das klingt gar nicht gut. Denn man kann auch einen aussortierten Athleten dort deponieren oder schauen, dass er selbst für die Kosten aufkommt. Vor einiger Zeit waren die Funktionäre sich einig, den Sportler aus Garmisch-Partenkirchen nicht mehr in eine Mannschaft zu integrieren. Nach zwei Jahren Verletzungspause wollte er wieder angreifen. Aber das zählte anscheinend nicht, so ein sichtlich überraschter Skirennfahrer.

Der Sportler vom SC Mittewald startete bisher bei fünf Ski-Weltcup-Rennen. Die Ergebnisse waren nicht da und auch wenn die Trainings einigermaßen gut waren, wurde er in den Ergänzungskader zurückgestuft. Es gibt durchaus einige Möglichkeiten, das Malheur zu begrenzen. So kann man mit dem Verband reden und selber in die Tasche greifen, wenn es um Trainings und Lehrgänge geht. Als Plan B steht das Ende der sportlichen Laufbahn auf dem Programm. Staubitzer entschied sich für Plan C. Er wird sich einem autonomen Kollektiv anschließen. Er ist ja nicht so schlecht, denn so viele Riesenslalomfahrer hat der Deutsche Skiverband auch nicht in seinen Reihen. Er macht weiter auf eigene Faust.

Der kämpferische Staubitzer entschied sich folglich für das Team Global Racing des US-Amerikaners Paul Epstein, der 13 Athleten aus acht Ländern betreut. Auf dem Hintertuxer Gletscher fand ein Beschnuppern und Kennenlernen statt. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut. Das internationale Flair ist etwas ganz Anderes. Sam Maes, der bei der heurigen Ski-WM der Junioren zweimal Bronze gewann, zählt zum Ensemble. Aber auch der routinierte ÖSV-Athlet Magnus Walch, der im Ski-Weltcup noch nicht sein ganzen Potenzial abrufen konnte, ist mit von der Partie.

Was die Trainingseinheiten betrifft, gibt es kaum Änderungen für den Deutschen. Ende Juli wird er für mehr als einen Monat nach Neuseeland reisen. Auch wenn es teuer wird, zieht er das Ganze durch. Bei den Rennen fernab der Heimat gibt es gleich die gute Gelegenheit, wichtige Zähler für die Ranglisten zu erreichen.

Bei der Qualifikation für das erste Weltcuprennen in Sölden will Staubitzer natürlich mitmachen. Positiv ist, dass der DSV-Mann auch weiterhin auf Blizzard als seinen Ausrüster zählen kann. Sonst wäre es schnell mit der sportlichen Laufbahn vorbei gewesen.

Bis Mai 2020 wird der Skirennfahrer von der Bundeswehr-Sportfördergruppe betreut. Und da die Ski-WM 2021 in Cortina d’Ampezzo ein Fernziel ist, will Staubitzer den weiten Weg erfolgreich bestreiten. Er mag nicht aufhören. Wer weiß, vielleicht ist Staubitzer eines Tages ein Teamkollege von Stefan Luitz und die Bezeichnung „Ergänzungskader“ nur noch ein wertloses Stück Papier.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Verwandte Artikel:

Fokussiert auf Gold: Clément Noël setzt auf Weltmeisterschaften in Saalbach
Fokussiert auf Gold: Clément Noël setzt auf Weltmeisterschaften in Saalbach

Der Olympiasieger im Slalom und Mitglied des Sportclubs von Val d’Isère, Clément Noël, hat kürzlich am Wings for Life World Run teilgenommen, einem von Red Bull organisierten Laufevent. Dabei äußerte er seinen starken Wunsch nach einer Weltmeisterschaftsmedaille und betonte, dass die Weltmeisterschaften in Saalbach in der kommenden Saison seine Hauptpriorität darstellen. Nach einer intensiven Saison… Fokussiert auf Gold: Clément Noël setzt auf Weltmeisterschaften in Saalbach weiterlesen

Tamara Tippler und Zrinka Ljutic setzen auf Neuanfänge mit neuen Ski-Ausrüstern (Foto: © Tamara Tippler / Instagram)
Tamara Tippler und Zrinka Ljutic setzen auf Neuanfänge mit neuen Ski-Ausrüstern (Foto: © Tamara Tippler / Instagram)

Im dynamischen Skisportmarkt haben mehrere Athleten jüngst ihre Ausrüster gewechselt, was neue Perspektiven für die kommende Ski Weltcup Saison eröffnet. Die 20-jährige Kroatin Zrinka Ljutic hat ihre langjährige Partnerschaft mit Rossignol beendet und wird voraussichtlich zu Atomic wechseln. Diese Entscheidung fiel ihr nach eigenen Angaben nicht leicht, doch nach mehreren zweiten Plätzen im Slalom und… Tamara Tippler und Zrinka Ljutic starten mit neuem Ski-Ausrüstern in die kommende Saison weiterlesen

Neue Wege: Žan Kranjec trennt sich von Trainer Klemen Bergant
Neue Wege: Žan Kranjec trennt sich von Trainer Klemen Bergant

Der slowenische Riesenslalom-Spezialist Žan Kranjec wird mit einem neuen Trainerteam in die kommende Ski Weltcup Saison starten. Nach einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit hat sich Kranjec entschieden, die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Trainer Klemen Bergant zu beenden. Kranjec bestätigte dies kürzlich in einer Telefonerklärung gegenüber der STA und erklärte, dass es in der letzten Zeit… Neue Wege: Žan Kranjec trennt sich von Trainer Klemen Bergant weiterlesen

Countdown zur Ski-WM 2025: Garmisch-Partenkirchen als letzte Generalprobe
Countdown zur Ski-WM 2025: Garmisch-Partenkirchen als letzte Generalprobe

In Garmisch-Partenkirchen wird die Elite in den Speed-Disziplinen ihre Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen, wenn der Audi FIS-Ski-Weltcup dort im Jahr 2025 zu Gast ist. Die Rennen dienen als finale Generalproben vor der alpinen Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm dienen, die kurz darauf im Februar desselben Jahres stattfindet. Die Veranstaltung wird mit den Wettbewerben der Frauen in… Countdown zur Ski-WM 2025: Garmisch-Partenkirchen als letzte Generalprobe weiterlesen

Neuerungen im Weltcup-Kalender: Stauffer sieht Licht und Schatten
Neuerungen im Weltcup-Kalender: Stauffer sieht Licht und Schatten

Tom Stauffer, der Cheftrainer der Schweizer Herren-Skimannschaft, hat seine Einschätzung zum Weltcup-Kalender für die Saison 2024/25 abgegeben. Während er insgesamt zufriedener als in der vergangenen Saison ist, gibt es dennoch einige Punkte, die er kritisch sieht. Nach dem Ende der letzten Skisaison richtet sich der Blick bereits auf den nächsten Winter. Der von der FIS… Neuerungen im Weltcup-Kalender: Stauffer sieht Licht und Schatten weiterlesen

Banner TV-Sport.de