Götzis – Die junge Vorarlbergerin Christine Scheyer ist eine Skirennläuferin, die sich auf die Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G spezialisiert hat. Die 25-Jährige feierte im Dezember 2014 ihr Debüt im Ski Weltcup und feierte auf der Kälberlochpiste in Altenmarkt-Zauchensee im Januar 2017 ihren bisher einzigen Sieg bei einer Weltcupabfahrt.
Sie sorgte auf diese Weise für den ersten Weltcupsieg einer Athletin aus dem Ländle seit Anita Wachter gut 17 Jahre zuvor. Scheyer, ihres Zeichens Studentin der Wirtschaftswissenschaften, blickt im Gespräch mit skiweltcup.tv auf ihre Verletzung zurück. Außerdem spricht sie über ihr mögliches Comeback, ihre Lieblingsdisziplinen und ihre Zeit als Mitglied einer Akrobatikgruppe.
Christine, im letzten Dezember schlug bei deinem Sturz im Super-G von Lake Louise die Verletzungshexe erbarmungslos zu. So hast du dir einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss im rechten Knie sowie eine Impressionsfraktur des Oberschenkels zugezogen. Was ist aus der Sicht eines Laien eigentlich eine Impressionsfraktur und vor allem: Wie geht es dir heute?
Eine Impressionsfraktur ist eine sehr starke Knochenprellung, bei der Mini-Einrisse im Knochen entstehen. In den letzten Monaten habe ich sehr intensive an meinem Comeback gearbeitet und es geht stets bergauf. Das Knie spricht sehr gut auf das Training an.
Du gehst in den Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G an den Start. Hast du beide Disziplinen „gleich lieb“ oder hast du auch eine gewisse Vorliebe, wenn es um diese Disziplinen geht?
Ich finde beide Disziplinen sehr interessant und würde auf keine der beiden verzichten wollen.
Als junges Mädchen warst du Mitglied einer Akrobatikgruppe. Gibt es rein von der Grundlage her Elemente, die auch für dich als Skirennläuferin das Um und Auf sind? Oder kann man diese Sportarten kaum bis gar nicht miteinander vergleichen?
Ich denke, dass es im Akrobatik-Training viel um Körperbeherrschung und -kontrolle geht. Schon dieser Umstand bringt für beide Sportarten Vorteile mit sich. Es dient vor allem als gute Grundlage, weil man schon sehr früh damit anfängt.
Wir haben kurz über deine Verletzung gesprochen. Bist du schon auf den Skiern gestanden oder wann könnte es sich deiner Meinung nach mit einem Comeback ausgehen? Sehen wir dich vielleicht schon in Lake Louise am Start und bist du bereit, mit der kanadischen Strecke Frieden zu schließen?
Ich wollte dem Knie die notwendige Zeit geben, um 100 % fit zu werden. Die ersten Schwünge habe ich bereits Anfang September in den Schnee gezaubert. Jetzt folgt ein kontrollierter Aufbau in Richtung Stangentraining. Die Rennen in Lake Louise sind noch zu weit weg, um über einen Start nachzudenken. Obwohl die Rennen in Kanada im letzten Jahr einen unerwünschten Ausgang genommen haben, hat mir Lake Louise immer sehr gut gefallen und ich freue mich, dort zukünftig, wieder Rennen zu bestreiten.
Christine Scheyer ist zufrieden, wenn sie am Ende der bevorstehenden Saison 2019/20…
… eine verletzungsfreie Comebacksaison beendet und sich kontinuierlich in Richtung Weltspitze vorgearbeitet hat.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner