Kitzbühel – Auch wenn ein vierter Platz ab und zu mit dem ersten Verliererposten gleichgesetzt wird, kann man das nach der heutigen Ski Weltcup Abfahrt in Kitzbühel nicht sagen. Der Südtiroler Christof Innerhofer zeigte beim Ritt auf der „Streif“ eine Wahnsinnsleistung, und es wäre berechtigt, wenn man den Pusterer als „Sieger der Herzen“ bezeichnen würde. Für den 36-Jährigen war der vierte Platz nach dem achten Rang im Super-G von Val d’Isère das beste Saisonergebnis.
Innerhofer nahm nur an einem Training teil und belegte dort den 39. Abschlussrang. Bei der ersten Abfahrt ging es darum, Selbstbewusstsein aufzubauen, auch wenn es mit Rang 22 nur einige Weltcuppunkte gab. Der Südtiroler wusste, dass er an sich glauben muss, wenn er auf der Streif erfolgreich sein möchte. Die 50 Punkte, die er für die sehr gute Platzierung erhielt, fühlen sich wie ein Sieg an. Zudem war das Resultat eine große Genugtuung für den Routinier in der Squadra Azzurra.
Nach seiner Coronaerkrankung hat Innerhofer noch mehr Respekt vor dem Virus. Zudem glaubt er, dass die Pandemie noch nicht ausgestanden ist. Neun von Zehn Impfstoffen wurden von den Industrieländern blockiert. Und der Pusterer, einer der Sympathieträger im Weltcupzirkus, glaubt, dass es hier knallhart ums Geschäft geht und die Gesundheit an die zweite Stelle gereiht wird.
Die erforderliche Quarantäne wurde von ihm als mental zäh beschrieben, und außerdem ist der Skirennläufer optimistisch, was die Ski-WM in Cortina d’Ampezzo betrifft. Skeptisch wird er, wenn es dann darum geht, die nächsten Speedbewerbe auf Weltcupniveau im norwegischen Kvitfjell zu bestreiten. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: krone.at