5 Januar 2020

Clement Noel hat den Torlauf in Zagreb 2020 für sich entschieden

Clement Noel gewinnt Slalom Flutlicht-Spektakel in Zagreb
Clement Noel gewinnt Slalom Flutlicht-Spektakel in Zagreb

Zagreb/Agram – Am heutigen, ersten Sonntag des Jahres 2020 wurde auf dem Bärenberg in Zagreb ein Torlauf der Herren ausgetragen. In einer Zeit von 1.57,14 Minuten freute sich der Franzose Clement Noel über seinen Tagessieg. Auf dem zweiten Platz klassierte sich der zur Halbzeit führende Schweizer Ramon Zenhäusern (+0,07), der Südtiroler Jungspund Alex Vinatzer landete mit einem Rückstand von 29 Hundertstelsekunden auf Position drei.

Auf Platz vier schwang der Schwede André Myhrer (+0,39) ab. Im ersten Lauf lag der Belgier Armand Marchant (+0,49) noch auf Rang 20; doch dank der Bestzeit im Finale machte er sage und schreibe 15 Positionen gut, sodass er am Ende als Fünfter strahlen konnte. Auf Position sechs schwang der Norweger Lucas Braathen (+0,63) ab; er war mit der hohen Startnummer 48 ins Rennen gegangen.

 

Clement Noel: „Ich hatte im ersten Lauf Glück, dass ich bei meinem Fehler nicht ausgeschieden bin. Ich habe natürlich Zeit verloren, aber nicht so viel wie Alexis. Der zweite Lauf war dann richtig gut. Der Start in den Januar war richtig gut. Ich weiß, dass ich sehr, sehr schnell bin. In Val d’Isere habe ich den Fehler gemacht, das muss man wegstecken. Ich habe gewusst, dass ich gut in Form bin.“

Ramon Zenhäusern: „Es wäre total vermessen, wenn ich bei meinem Level mit Platz 2 nicht mehr zufrieden wäre. Es ist alles Erfahrung, die man sammelt. Ich freue mich auf die nächsten Rennen und möchte da anschließen, wo ich heute aufgehört habe.“

Alex Vinatzer: „Ich bin glücklich und total zufrieden. Ich hab eine Riesenfreude heute. Im Training hat es heuer gut gepasst, im Rennen habe ich es ins Ziel bringen müssen. Ich denke, das habe ich heute gut gemacht.“

 

Daten und Fakten zum
4. Slalom der Herren 2019/20 in Zagreb

FIS-Startliste 1. Durchgang – Start 14.15 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 1. Durchgang
FIS Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
FIS-Starliste 2. Durchgang – Start 17.40 Uhr
FIS-Liveticker der Herren 2. Durchgang
FIS-Endstand Slalom der Damen in Zagreb

Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert

 

Der Deutsche Linus Straßer (+0,71) zeigte nach seiner Verletzungspause ein gutes Rennen, auch wenn er im Finale vom dritten Zwischenrang auf Platz sieben durchgereicht wurde. Der Südtiroler Manfred Mölgg, in Zagreb schon einmal Sieger, beendete mit einem Rückstand von 0,77 Sekunden auf Noel seinen Arbeitstag auf Position acht. Der Franzose Alexis Pinturault (+0,97) landete vor dem sehr gut fahrenden Simon Maurberger (+0,99) aus Südtirol auf Rang neun.

 

Alexis Pinturault: „Der Fehler im 1. Durchgang war einfach zu groß. Ich bin einen guten 2. Durchgang gefahren, aber nicht so gut wie die Schnellsten. Trotzdem bin ich heute gut skigefahren, das ist zumindest positiv. Ich bin mit diesem Fehler in den Top Ten, das ist schon okay.“

 

Marco Schwarz (+1,02) und Manuel Feller (+1,15) aus Österreich schwangen auf den Plätzen elf und zwölf ab; letzterer feierte nach einem Bandscheibenvorfall sein Comeback im Ski Weltcup. Der junge ÖSV-Starter Fabio Gstrein, der mit der Nummer 53 als Elfter im ersten Lauf furios fuhr, wollte im Finale etwas zu viel. Am Ende kam er mit einem Rückstand von 1,31 Sekunden auf Noel auf Rang 17. Henrik Kristoffersen (+1,39) aus Norwegen erlebte als 19. schon bessere Slalom-Tage.

 

Manuel Feller: „Körperlich war es für mich heute sehr fordernd. Ich war in meinem Leben noch nie so blau. Ich weiß nicht, wo ich da so viel Kraft brauche. Vielleicht muss ich meinen Rücken so stabilisieren. Man fragt sich schon, warum ich die letzten 15 Jahre trainiert habe. Nach dem ersten Lauf habe ich schon Richtung Top 10 geschielt. Aber ich nehme jeden Punkt mit. Es ist wichtig zu attackieren und nicht mit 90 Prozent runterzufahren. Im ersten Lauf war es richtig gut, im 2. Lauf habe ich Fehler eingebaut. Und ehrlich gesagt habe ich es auch konditionell nicht durchgedrückt. Die Frage ist jetzt: Wie entwickelt es sich körperlich mit dem engen Kalender und den anstehenden Reisen.“

 

Die beiden Swiss-Ski-Athleten Tanguy Nef (+1,62) und Daniel Yule (+2,10) klassierten sich auf den Plätzen 24 und 27. Pech hatte der Tiroler Michael Matt, der als Zweiter des ersten Durchgangs als Einziger im Finale ausschied und somit viele Weltcup Punkte liegen ließ.

Kurios: Beim gestrigen Damenrennen lag die Dritte schon 3,5 Sekunden hinter der Siegerin. Der Rückstand des 29. und Letzten von heute betrug nicht einmal 2,9 Sekunden. Das zeigt, dass der Torlauf bei den Damen langweilig ist und bei den Herren durch eine große Leistungsdichte gekennzeichnet ist.

In der Disziplinenwertung führt Clement Noel mit 180 Punkten. Der Franzose hat sich heute das rote Leibchen des Führenden gesichert. Dahinter lauern Mhyrer (-5) und Kristoffersen (-18) auf den Positionen zwei und drei. Selbst Zenhäusern mit 130 und Pinturault mit 129 Zählern haben kristallklare Träume. Da in diesem Monat noch fünf Torläufe der Herren ausgetragen werden, kann noch keine Prognosen anstellen, geschweige denn verlautbaren.

Der nächste Herren-Slalom – es ist ebenfalls ein Nachtklassiker – geht in wenigen Tagen in Madonna di Campiglio über die Bühne. Möge er genauso spannend und spektakulär wie die heutige Entscheidung auf dem kroatischen Bärenberg werden.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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