Peking/Yanqing – Die Super-G Olympiasiegerin 2022 heißt Lara Gut-Behrami. Zum Auftakt der Speedbewerbe der Damen sicherte sich die Schweizerin, in einer Zeit von 1:13.51 Minuten die Goldmedaille im Super-G. Über Silber konnte sich die stark aufzeigende Österreicherin Mirjam Puchner (+ 0.22) freuen. Den Schweizer Super-G Tag machte Michelle Gisin (+ 0.30) perfekt, die sich nach langem zittern im Zielraum, die Bronzemedaille sichern konnte.
Lara Gut-Behrami: „Ich war im Ziel schon sehr nervös, vor allem nach meinen Erfahrungen in Sotschi und Pyeongchang, und ich war auch nicht so überzeugt von meiner Fahrt. Ich hatte das Gefühl ich hätte noch etwas frecher fahren können. Es ist Olympia und da sollte man schon alles riskieren. Es ist noch zu früh, dass ich realisiere, dass ich Olympiasiegerin im Super-G bin. Langsam geht die Spannung weg, und ich bin voller Emotionen. Es ist wunderschön, dass es nach dem komplizierten Jahr und mit der Verletzung so geklappt hat. Ich denke ich habe eine neue Lockerheit, und die Leute rund um mich herum helfen mir. Vielleicht war genau das wichtig, um Gold zu gewinnen. Ich bin auch reifer geworden und nehme Sachen an die mir gesagt werden, mit 20 Jahren war das noch anders. Da hat man nicht alles akzeptiert oder daran geglaubt. In den letzten Jahren habe ich umgedacht. Ich habe schon viele Erfolge feiern dürfen, und was jetzt dazu kommt ist eine Zugabe. Das gibt mir einfach eine andere Lockerheit. Es gibt im Leben auch andere Sachen als Skifahren. Ich würde sagen ich habe mich als Mensch etwas beruhigt.“
Mirjam Puchner: „Ich bin megahappy. Ich glaub, ich check des noch gar nicht so. Ich hätte mir das nie erwartet. Ich habe mich hier im Training so schwer getan. Dass es jetzt so aufgeht, ist einfach unglaublich! Der 3. Platz in der Saison war zu Beginn in Lake Louise, danach war die Saison im Super-G schon etwas zach. Aber ich habe schon gewusst, dass ich es drauf habe. Die letzten Jahre waren so schwer für mich. Ich war teilweise schon fast am Ende, weil ich nicht wusste, ob es weitergeht. Heuer habe ich die Freude wieder zurückgewonnen. Ich muss mich bei so vielen Leuten bedanke: Der Familie, den Verband, den Trainern. Olympia war bei mir immer so weit weg. In Österreich ist es schon schwer, dass man bei den 4 Starterinnen dabei ist. Das habe ich mir heute wieder mal ins Bewusstsein gerufen. Jetzt habe ich die Silbermedaille, das ist wirklich der Wahnsinn für mich.“
Michelle Gisin: „Das Warten war ziemlich wild für mich. Aber ich wusste ich habe meine Leistung gebracht. Es war superknapp, die Tami ist nur 3 Hundertstel hinten. Es ist einfach verrückt. Nach diesem Sommer, nach allem, was gewesen ist. Im Sommer musste mich mein Freund die Treppen manchmal raufziehen. Ich bin spazieren gegangen, einen Kilometer in 20 Minuten. Da denkst du dir: Wie sollst du da wieder rauskommen. Dass ich jetzt hier bei Olympia dabei bin, ist wunderschön. Dass ich um Medaillen mitkämpfen kann, ist noch viel schöner. Einfach verrückt.“
Daten und Fakten
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Bittere Tränen weinte ÖSV Rennläuferin Tamara Tippler (+ 0.33), die den Sprung auf das Medaillenpodest um 3 Hundertstelsekunden verpasste, und das Olympiarennen vor der Super-G Olympiasiegerin 2018 Ester Ledecka (5. – + 0.43) aus Tschechien und der Norwegerin Ragnhild Mowinckel (6. – + 0.58) auf dem undankbaren vierten Platz beendete.
Tamara Tippler: „Eigentlich bin ich mit meinem Skifahren glücklich. Ich habe attackiert aber unten viel Zeit verloren. Es hat mich da hinten reingedrückt und es hat mich weit nach außen gezogen. Das bremst dann einfach und dann bist du nicht dabei. Es tut mir im Herzen weh. Dafür sind wir nicht da, dass man Vierter wird. Hut ab vor der Miri – das freut mich. Wir haben den gleichen Servicemann, zum Glück hat es eine runtergebracht. Wir sind ein Team, da freut man sich mit. Wir wissen, dass wir schnell sind, aber man muss es runterbringen. Viele Top-Favoritinnen sind noch viel weiter hinten.“
Mit einer Enttäuschung endete der Speedauftakt für die in dieser Saison so erfolgsverwöhnten italienischen Damen. In Abwesenheit von Sofia Goggia, die nach ihrem Sturz in Cortina d’Ampezzo nicht rechtzeitig fit wurde, musste sich Mitfavoritin Federica Brignone (+ 0.66) mit dem siebten Platz anfreunden.
Cornelia Hütter (+ 0.68) aus Österreich, die sich beim letzten Ski Weltcup Super-G in Garmisch-Partenkirchen den Sieg mit Brignone teilte, beendete ihren Lauf, vor der noch medaillenlosen US Amerikanerin Mikaela Shiffrin (9. – + 0.79), auf dem achten Rang. Die besten Zehn wurden von der Italienerin Elena Curtoni (+ 0.83) abgerundet.
Cornelia Hütter: „Es war ein komischer Tag. Mir ist schon am Start der Rennanzug gerissen. Im Rennen habe ich den Schwung nicht auf Zug gebracht, und konnte das Tempo nicht so mitnehmen. Ein paar Zehntel schneller, dann würde die Welt ganz anders ausschauen. Aber ich freue mich sehr für Miri.“
Innerhalb der Top 15 beendeten die Französin Romane Miradoli (11. – + 0.90), die beiden Schweizerinnen Jasmine Flury (12. – + 0.92) und Corinne Suter (13. – + 0.98) sowie Michele Gagnon (14. – + 1.14) und Kira Weidle (15. – + 1.15) aus Deutschland, ihren Arbeitstag. Arianne Rädler musste den Super-G mit der ungeliebten Startnummer 1 eröffne und klassierte sich als „Testpilotin“ auf dem 20. Rang
Ariane Rädler: „Der Schnee war extrem gut, man hat viel zurückgekriegt. Hier war es ganz anders als im Training. Ich war überrascht, dass es so gut gegangen ist. Da hätte ich sicher mehr riskieren können, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.“
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