Kastelruth – Der Südtiroler Skirennläufer Peter Fill beendete vor acht Wochen seine Karriere, die mit dem Gewinn von drei kleinen Kristallkugeln reichlich gesegnet war. Der 1982 geborene Athlet bereut es nicht, die Skier an den Nagel gehängt zu haben. Er gibt zu, dass er sich die Ski-Pension anders vorgestellt hatte. Nicht nur die Abschlussfeier mit seinen Weggefährten fiel ins Wasser.
Die letzten Rennen der jäh unterbrochenen Saison verfolgte der Südtiroler daheim vor dem Bildschirm. Aufgrund der schwierigen Bedingungen in Saalbach-Hinterglemm war Fill froh nicht mit von der Partie zu sein.
Auf den norwegischen Speedspezialisten Aleksander Aamodt Kilde angesprochen, erzählte der Südtiroler, dass der Wikinger im Riesenslalom gewaltige Schritte nach vorne gesetzt habe. Und da er damit in drei Disziplinen sehr gute Ergebnisse abrufen konnte, war das die Miete zum Erfolg bzw. der Schlüssel zur großen Kristallkugel.
Von den Technikern Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen ist Fill ein wenig enttäuscht, obgleich nach dem Karriereende von Marcel Hirscher eine zentnerschwere Last auf den Schultern des Norwegers und des Franzosen lag.
Im Nachhinein ist es schwer zu sagen, ob auch Fills Teamkollege Dominik Paris, der sich wenige Tage vor dem Saisonhöhepunkt auf der Streif beim Training das Kreuzband riss, um den Gesamtweltcup mitfahren hätte können. Auf alle Fälle machte er in den Augen des Kastelruthers seine Sache mehr als nur gut und wird nach seiner Verletzung stark zurückkommen, so dass er in WM-Saison 2020/21 nicht nur die italienischen Skifreunde erfreuen wird.
Fill kann sich vorstellen, im Trainersektor zu arbeiten. Doch das muss nicht gleich geschehen. Zuerst steht ein Trainerkurs an oder vielmehr die Vorbereitung auf selbigen. Ein langfristiges Ziel ist es, im Betreuersektor zu arbeiten. Aber jetzt gilt es einmal, die unfreiwillige Pause durch das Coronavirus standzuhalten und dann Entscheidungen zu treffen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.sportnews.bz