Der Auftakt der Europacup-Saison der Damen im Riesenslalom in Zinal (Schweiz) bot große Emotionen und eine überraschende Wendung. Zunächst schien die Italienerin Ambra Pomaré auf dem Weg zu einem eindrucksvollen Sieg zu sein. Die 20-Jährige aus Cortina setzte sich in beiden Läufen deutlich an die Spitze und lag mit einem Vorsprung von 1,64 Sekunden auf die Österreicherin Viktoria Bürgler in Führung. June Brand aus Frankreich folgte mit einem Rückstand von 2,06 Sekunden auf Rang drei. Doch die Freude von Pomaré währte nicht lange.
Nach dem Rennen wurde bekannt, dass die Italienerin wegen eines vermeintlichen Fehlstarts im zweiten Lauf disqualifiziert wurde. Laut der FIS habe Pomaré die Startzeit nicht eingehalten und sei zu früh aus dem Starthaus gestartet. Diese Entscheidung löste heftige Diskussionen aus, vor allem beim italienischen Wintersportverband, der die Strafe als überzogen kritisierte und eine Klärung forderte.
Durch die Disqualifikation rückte Viktoria Bürgler nach vorne und durfte sich über ihren ersten Europacup-Sieg freuen. Die 20-jährige Salzburgerin überzeugte mit zwei konstanten Läufen auf der technisch anspruchsvollen Strecke, die durch wechselnde Pistenbedingungen und schlechte Sicht eine besondere Herausforderung darstellte. Mit ihrem Erfolg schrieb Bürgler Geschichte, denn sie hatte zuvor im Europacup lediglich einen 13. Platz im Riesenslalom erreicht.
„Ich kann es kaum fassen. Nach einer schwierigen Trainingswoche und einer nervösen Vorbereitung ist dieser Sieg eine riesige Erleichterung“, zeigte sich die Österreicherin emotional. Sie lobte zudem das hohe Niveau des Wettbewerbs und hob hervor, dass sie während des Rennens selbst nicht das Gefühl hatte, schnell genug zu sein.
Offizieller FIS Endstand: 1. Europacup-Riesenslalom der Damen in Zinal
Hinter den Top 3 komplettierten weitere Fahrerinnen das Klassement: Madeleine Sylvester-Davik aus Norwegen wurde mit einem Rückstand von (+ 0.97) Vierte, knapp vor der Schweizerin Selina Egloff (+ 1.29), die als Fünfte ins Ziel kam. Die Italienerinnen dominierten ebenfalls die Top Ten: Sophie Mathieu (+ 1.54) wurde Sechste, gefolgt von Carole Agnelli (+ 1.61) auf Platz sieben und der Südtirolerin Laura Steinmair (+ 1.63), die Rang acht belegte. Den neunten Platz sicherte sich die Österreicherin Victoria Olivier (+ 1.88), während die Amerikanerin Mary Bocock (+ 1.94) die Top Ten abschloss.
Die unerwartete Wendung durch die Disqualifikation von Pomaré überschattete das Rennen, doch für Viktoria Bürgler und ihre Konkurrentinnen war es dennoch ein gelungener Auftakt in die Europacup-Saison. Besonders die starke Teamleistung der Italienerinnen, die vier Fahrerinnen in die Top Ten brachten, unterstrich die hohe Qualität des Wettbewerbs.
Hinter den Top Ten reihten sich weitere Athletinnen ein, die solide Leistungen zeigten. Den elften Platz sicherte sich die Österreicherin Maja Waroschitz (+ 2.03), knapp vor ihrer Landsfrau Valentina Rings-Wanner (+ 2.14). Auf dem dreizehnten Rang landete die Schweizerin Delphine Darbellay (+ 2.24), gefolgt von Elena Riederer (+ 2.26) aus Österreich. Die Französin Doriane Escane (+ 2.30) erreichte den fünfzehnten Platz.
Knapp dahinter platzierte sich die Österreicherin Amanda Salzgeber (+ 2.34), die mit einem soliden zweiten Lauf punktete. Annette Belfrond (+ 2.84) aus Italien und die Schweizerin Janine Maechler (+ 3.20) folgten auf den nächsten Positionen. Leonie Raich (+ 3.23) aus Österreich zeigte ebenfalls einen konstanten Lauf und landete auf dem neunzehnten Platz. Die Norwegerin Mariel Kufaas (+ 3.59) komplettierte die Top 20.
Auf den weiteren Rängen fanden sich der Reihe nach Athletinnen aus verschiedenen Nationen ein: Die Deutsche Ronja Wiesler (+ 3.63) belegte Rang 21, während die Italienerin Alice Pazzaglia (+ 4.24) und die Schweizerin Sue Piller (+ 4.24) zeitgleich auf Platz 22 ins Ziel kamen. Die Französinnen Garance Meyer (+ 4.79) und Paola Orecchioni (+ 4.79) teilten sich Platz 24. Auf Rang 26 folgte die Schweizerin Shaienne Zehnder (+ 4.97), dicht gefolgt von ihrer Landsfrau Sina Fausch (+ 4.97).
Die Schwedin Sophie Nyberg (+ 5.40) erreichte den 28. Rang, während ihre Landsfrau Dania Allenbach (+ 5.18) den vorletzten Platz belegte. Die Schweizerin Moa Landstroem (+ 5.43) schloss das Feld der 30 besten Athletinnen ab.
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