16 Juli 2020

Elena Curtoni träumt von einer WM-Medaille zuhause

Elena Curtoni träumt von einer WM-Medaille zuhause (Foto: © HEAD/Christophe Pallot/Agence Zoom)
Elena Curtoni träumt von einer WM-Medaille zuhause (Foto: © HEAD/Christophe Pallot/Agence Zoom)

Veltlin – Die italienische Skirennläuferin Elena Curtoni kann zufrieden auf den letzten Winter zurückblicken. Auch wenn er coronabedingt früher als normal zu Ende ging, konnte sie in Bansko ihr erstes Rennen im Ski Weltcup gewinnen. Nun bereitet sie sich nach bestem Wissen und Gewissen auf die neue Saison vor. Hinsichtlich der Heim-WM in Cortina d’Ampezzo will sie Großes erreichen. Aber vorher muss sie sich für das Großereignis vor heimischer Kulisse qualifizieren.

Elena Curtoni erlebte quasi eine Wiedergeburt, nachdem sie einen Kreuzbandriss überstand, den sie sich beim Training 2017 in Copper Mountain zuzog. Im letzten Winter wuchs sie phasenweise über sich hinaus. In der zweiten Abfahrt von Bansko schlug sie der Konkurrenz ein Schnippchen und landete just vor ihren Mannschaftskolleginnen Marta Bassino und Federica Brignone auf der obersten Stufe des Podests. Die Junioren-Weltmeisterin früherer Tage versetzte die sportverrückte Nation Italien in einen azurblauen Freudentaumel. In der Zeit zwischen dem coronabedingten Lockdown und dem Neustart auf Skiern plauderte die Dame aus dem Veltlin über ihre Ziele.

Das Training auf dem Stilfser Joch war sehr schön, aber seltsam. Sofort erlangte sie das Gefühl der Freiheit, welches nur der Sport ihr geben kann. Ferner war sie hinsichtlich der noch nicht überstandenen und nach wie vor akuten Corona-Pandemie ein bisschen besorgt, was das ganze Drumherum betrifft. Aber sowohl die Teamkolleginnen als auch sie schafften es, ins normale Leben zurückzufinden. Zudem gab die Skirennläuferin zu, dass sie sehr aufmerksam und vorsichtig ist, die zu treffenden Vorsichtsmaßnahmen einhält und mit Nasen- und Mundschutz unterwegs ist. Das Einreiben der Hände mit Desinfektionsmittel und das Waschen gehören zum Alltag.

Doch zurück zu jenem 25. Januar, als sie auf der nach dem luxemburgischen Ski-Star Marc Girardelli benannten Strecke, alle hinter sich ließ. Sie erfüllte sich einen Traum, den sie bereits als kleines Mädchen hatte. Nach dem vierten Rang des Vortages war ihr bereits ein Stein vom Herzen gefallen. Dementsprechend befreit ging sie beim zweiten Rennen an den Start. Der Erfolg war nur eine Bestätigung, dass die Arbeit, die sie leistete, um nach der Verletzung das alte Niveau zu erreichen, nicht umsonst und auf jeden Fall die richtige war.

Nach 24 problembehafteten Monaten, die ihr auch die Olympiateilnahme in Südkorea kosteten, zeigte sie es allen. Nun kann sie endlich mit Spaß fahren. Dass die Heim-WM 2021 und nicht 2022 stattfindet, freut sie sehr. Mehr noch: Elena Curtoni bestätigt, dass die Veranstalter und Organisatoren viel Arbeit leisten, um im bevorstehenden Februar die Olympiastadt von 1956 in das Epizentrum des alpinen Skirennsports zu rücken. Für sie wird es spannend, denn die Strecke in der majestätisch-erhabenen Bergwelt der Dolomiten taugt ihr sehr. Auf der Olimpia delle Tofane hat sie eine gute Bilanz vorzuweisen. Und irgendwie erfüllt es sie mit Stolz, einer so guten und kompakten Nationalmannschaft anzugehören. Es wird, selbst wenn sie sich für das Event qualifizieren muss, fantastisch sein, vor heimischer Kulisse um Gold, Silber und Bronze zu kämpfen.

Außerdem kämpft Elena Curtoni darum, dabei zu sein. Um ihr Nahziel zu erreichen, weiß sie, dass sie im Laufe des ganzen Winters in ihren Disziplinen durch konstante Resultate auftrumpfen muss. Das kann am Ende den Unterschied ausmachen. Sollte sie dann im Kreise der weltbesten Athletinnen in Cortina d’Ampezzo an den Start gehen, ist der Gewinn einer Medaille ein Traum, den sich die Schwester der azurblauen Technikspezialistin Irene Curtoni gewiss erfüllen möchte.

So ganz nebenbei wollen wir den italienischen Speedspezialisten Mattia Casse nicht aus den Augen verlieren. Er will auch daheim zeigen, zu was er fähig ist. Der Gewinn einer weltmeisterlichen Super-G-Medaille ist auch eines seiner Ziele. Doch zuerst will er im Ski Weltcup erstmals unter die besten Drei fahren. Das Training auf dem Stilfser Joch verlief gut, und auch die Arbeit im mentalen Bereich hinsichtlich der Herangehensweise an die Rennen sollte positiv sein, um am Ende effektiver auf der Piste zu sein und mit Kontinuität zu punkten.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quellen: neveitalia.it, fis-ski.com

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