Cortina d’Ampezzo – Die Idee, die bevorstehenden alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo vom Jahr 2021 auf das Jahr 2022 zu verschieben, stößt nicht überall auf ein positives Echo. Am 1. Juli werden wir sehen, wie es in dieser Sache aussieht. Die Cortina-Stiftung, das Nationale Olympische Komitee und der italienische Wintersportverband werden an diesem Tag der FIS diese Thematik unterbreiten; dann liegt alles in den Händen des Rates des Weltskiverbandes.
Sollte man das Ganze auf 2022 verschieben, gibt es gleich zwei Großereignisse in einem Jahr. Einen Monat nach den Olympischen Winterspielen in Peking würde es dann in der norditalienischen Provinz Belluno um WM-Gold, -Silber und -Bronze gehen. Federica Brignone betrachtet das Ganze skeptisch. Sie denkt, dass sowohl die Olympischen Winterspiele als auch die Weltmeisterschaften verlieren würden.
Es wäre auch ein Imageschaden für Cortina, nachdem der Ort aufgrund der Corona-Pandemie bereits um das Saisonfinale gebracht wurde. Natürlich sieht die amtierende Gesamtweltcupsiegerin das Risiko, ihre erste Heim-WM ohne Publikum auszutragen. Dieses Szenario würde natürlich wenig Spaß machen, aber die noch 29-Jährige sieht auch eine deutliche Verbesserung der Corona-Lage in Norditalien. So hofft die Ski-Dame aus dem Aostatal, dass die Welttitelkämpfe im nächsten Jahr ausgetragen werden können, denn es wäre in Ihren Augen vielleicht zu früh, sie jetzt aufzugeben.
DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier meint, dass es sicher nicht gut für die Sportler wäre, zwei Großveranstaltungen so nahe beieinander zu haben. Man muss die Probleme, die sich durch diese mögliche Terminansetzung entstehen, auch im Ski Weltcup Kalender berücksichtigen.
Cortina 2021-Geschäftsführer Valerio Giacobbi erläuterte die Gründe bezüglich des Antrages auf Verschiebung wie folgt: „Wir hoffen, dass der Antrag von FISI-Präsident Roda im Namen der Stiftung und all ihrer Gründungsmitglieder an den FIS-Vorstand positiv angenommen wird. Es ist ein Vorschlag, der aufgrund der anhaltenden Unsicherheit rund um die weltweite Corona-Pandemie erforderlich geworden ist.
Die Zielsetzung ändert sich nicht. Das Organisationskomitee arbeitet weiterhin hart, um das Großereignis in den bellunesischen Dolomiten nach bestem Wissen und Gewissen zu organisieren. Insgeheim hofft man bei den Organisatoren, dass sich die FIS, sollte die SKI-WM doch 2021 im Kalender bleiben, mit einer Risikogarantie bei einer kurzfristigen Absage beteiligen würde.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it