Garmisch-Partenkirchen/München – In jeder Krise verbirgt sich eine Chance. So sieht es auch der frühere DSV-Skirennläufer Felix Neureuther am Sonntagabend bei der Sendung „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Fernsehen. Auf die Frage von BR-Moderator Markus Othmer, wie es in der Ski Weltcup Saison 2020/21 weitergehen wird, meinte der Bayer, dass er hoffe, dass die Wettbewerbe nachhaltiger und effizienter durchgeführt werden. Auf alle Fälle sei es in seinen Augen wichtig, dass der Sport wieder ein Teil der Gesellschaft wird und die Veranstaltungen ausgetragen werden.
Nachdem der Fußball die Vorreiterrolle innehatte, müssen nun die anderen Disziplinen sozusagen nachziehen. Es kann natürlich sein, dass die Geisterspiele noch länger anhalten und dass es im Skirennsport Geisterrennen gibt. Der Deutsche ist sich aber auch sicher dass man gerade im Alpin-Rennsport, der im Freien ausgetragen wird, mit Publikum ein „Social Distancing“ am Pistenrand oder im Zielgelände einhalten kann. Mit einem guten Konzept der FIS, sollte dies durchaus möglich sein.
Die FIS plant den neuen alpinen Winter mit drei Szenarien, die Felix Neureuther in der Sendung anführte: „Die Denkweise, wie die Verantwortlichen die Geschichte angehen, finde ich sehr gut. Es gibt drei verschiedene Szenarien: Das eine ist, dass die Rennen ganz normal stattfinden, dass der Kalender so bleibt. Dann gibt es eine abgespeckte Version. Statt 44 Rennen finden nur 36 bis 38 statt. Das würde z.B. heißen Parallel- und Kombirennen würden gestrichen und ansonsten würde es ganz normal stattfinden. Das dritte Szenario wäre nochmal abgespeckter. Es wird sich wirklich auf die Highlights Wengen, Kitzbühel usw. und Kerndisziplinen konzentriert und man versucht, die Damen und die Herren an die gleichen Orte zu bringen. Das müsste auch – wenn sich alles wieder normalisiert – in die Zukunft mitgenommen werden. Mir würde auch die Idee gefallen wieder auf die Kerndisziplinen zurückzufinden und alles andere sollte weg. Das könnte man auch mitnehmen.“
Eine mögliche Verschiebung der Ski-WM 2021 auf das Olympiajahr 2022 findet Neureuther nicht vernünftig: „Das wäre für die Athleten schon eine Katastrophe. Die Ski-WM würde kurz nach den Olympischen Winterspielen stattfinden. Das ist aus Athletensicht schon sehr schwierig.“
Eine finanzielle Unterstützung von Seiten der FIS ist laut dem ARD-Experten dringend notwendig: „Die FIS muss definitiv die Veranstalter unterstützen, damit diese nicht Pleite gehen. Unser Sport, der Wintersport, ist ein so tolles Produkt, da muss auch der Weltskiverband nachhaltig denken.“
Trotz der vielen Probleme und der Corona-Pandemie zieht Neureuther ein positives Fazit: „Ich hoffe und bin mir ziemlich sicher, dass die Ski Weltcup Saison stattfindet. Die Konzepte die vorliegen sind sehr gut, darum glaube ich dass man eine Saison durchführen kann.“
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: br.de / Blickpunkt Sport