Der Traum von Felix Neureuther, eine sehr komplizierte Comeback-Saison, mit einer guten Platzierung beim WM-Slalom in Are, auf ein für ihn vernünftiges Niveau zu heben, hat sich leider nicht erfüllt. Den ersten Durchgang beim WM-Slalom beendete Neureuther auf Platz elf, im Finale wurde der 34-Jährige, der am 15. März seinen 35. Geburtstag feiert, nachträglich wegen einem offensichtlichen Torfehler disqualifiziert. Mit seiner Endzeit von 2:06.85 Minuten hätte er sich in der Ergebnisliste um fünf Ränge auf den sechsten Platz verbessert.
Der sympathische Bayer hatte sich in der letzten Saison das Kreuzband gerissen. Bei seinem ersten Comebackversuch in Levi den Daumen gebrochen und sich beim Weg zurück in den Skiweltcup nach einem spektakulären Sturz ein Schleudertrauma zugezogen. Bei der Vorbereitung auf die WM-Rennen stürzte er beim Slalomtraining und zu allem Überfluss fiel ihm beim verstauen der Trainingssachen noch die Auto-Heckklappe auf den Hinterkopf. Sein Vorname Felix, der „vom Glück begünstigte“, ist zur Zeit in sportlicher Hinsicht, nicht Programm.
Im ZDF-Interview nahm Neureuther Stellung zu seinem WM-Lauf und seiner sportlichen Zukunft: „Ich hatte schon eine komische Situation beim Start, wo mir der Stock weggerutscht ist. Dann bin ich aber ganz gut ins Fahren gekommen. Ich hatte ein ganz gutes Gefühl und hätte mich auch gut platziert. Beim Einfädler war ich mir nicht ganz sicher, darum bin ich weitergefahren. Die Platzierung wäre dann ein guter Schritt in die richtige Richtung gewesen. Ob es mein letztes WM-Rennen war, wird man sehen. Ich fahre ganz normal die Saison zu Ende und dann werde ich eine Entscheidung bekannt geben. Jetzt ist wichtig, dass ich Skifahrer bin und mich auch auf das Skifahren konzentriere. Meine Zukunft ist dann von ein paar Faktoren abhängig.“
Im Zielraum wurde Neureuther etwas konkreter. Er wird seine Zukunft auch abhängig von der richtigen Ausrichtung im Verband machen. Wenn diese stimmt, wäre er auch in Zukunft mit großer Freude dabei. Wenn es so bleibt wie es zur Zeit ist, würde er es lieber lassen. Diese Kritik gehe aber auf keinen Fall in Richtung Trainerstab. Für Neureuther ist es wichtig, dass der Erfolg nicht immer nur von einer Person abhängig sein darf. Konkret wollte er aber bei seiner Kritik nicht werden.
Für DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier hat diese Diskussion nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Er weiß worum sich die Gedanken von Neureuther drehen, die geäußerte Kritik müsste jedoch intern geklärt werden.
So bleibt für die Öffentlichkeit genügend Spielraum um das Rätsel der Kritik zu lösen.