Stilfser Joch – Der italienische Ski Weltcup Rennläufer Giuliano Razzoli, der 2010 in Vancouver Olympiasieger im Slalom wurde, nähert sich in großen Schritten seiner 15. Weltcupsaison. Im fernen Dezember 2006 gab er beim Torlauf auf der Gran Risa sein Debüt im Konzert der Großen. Und jetzt, mit 35 Jahren, will er weiterhin mitmischen.
So will der azurblaue Athlet bis Peking 2022 mitfahren. Die Spiele in China wären den dritten seiner Laufbahn gleichzusetzen. Bei den Rennen in Pyeongchang vor zweieinhalb Jahren war er nicht dabei. Die Nichtnominierung war der bitterste, wenn nicht der härteste Moment in seiner Karriere. Schwere und komplizierte Verletzungen steckte Razzoli wie nichts weg; er zeichnete sich durch Charaktereigenschaften wie etwa Langlebigkeit und Hartnäckigkeit aus.
Auf dem Stilfser Joch hat er gemeinsam mit den italienischen Technikern gearbeitet. Das Wetter war nicht gerade gut; und heute gab es die endlich bessere Gelegenheit, eine gute Einheit abzuspulen.
Im Hinblick auf die bevorstehende Saison will er sich einen Platz unter den besten 30 der Slalom-Weltrangliste sichern. Nach dem guten siebten Platz in Kitzbühel sollte das nicht ein schwerwiegendes Problem darstellen. Nach dem Rücktritt des schwedischen Olympiasiegers André Mhyrer liegt der Italiener auf Platz 29. Er muss gut in Levi starten, auch wenn der Hang in Lappland nie gut mit Razzoli befreundet war. Im Dezember steht der erste Klassiker auf heimischen Boden statt. In Madonna di Campiglio wird es meistens laut, wenn die azurblauen Vertreter an den Start gehen.
Razzoli kletterte das letzte Mal im Januar 2016 in Wengen auf das Podest, als er eine Woche vor dem Klassiker auf dem Ganslernhang hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen und Landsmann Stefano Gross den zweiten Platz landete. In Kitzbühel verletzte er sich schwer und zog sich einen Kreuzbandriss zu. Doch der azurblaue Routiniert biss die Zähne zusammen und kam wieder zurück.
Mit neuem Material unter den Füßen will der Olympiasieger von Vancouver wieder erfolgreich sein und an alte Errungenschaften anknüpfen. Außerdem will er zeigen, dass er mit 35 Jahren nicht zu den Alten gehört. Die Erfahrung hat ihm gezeigt, nie aufzugeben. Und wir werden bald sehen, ob der Teamkollege von Alex Vinatzer, Simon Maurberger und Co. noch unter die besten Drei fahren kann.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it