28 August 2018

Hannes Reichelt im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich werde in Zukunft nicht mehr Fußball spielen!“

Hannes Reichelt im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich werde in Zukunft nicht mehr Fußball spielen!“ (Foto: Hannes Reichelt / Facebook)
Hannes Reichelt im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich werde in Zukunft nicht mehr Fußball spielen!“ (Foto: Hannes Reichelt / Facebook)

Radstadt – Der österreichische Skirennläufer Hannes Reichelt hat sich beim Fußballspielen verletzt. Somit reist er nicht ins entfernte Chile. Der Speedspezialist aus dem Salzburger Land bleibt zu Hause und muss sich auskurieren. Trotzdem will er bald wieder intensiv auf Schnee trainieren, um wieder anzugreifen, damit er sich mit seinen Teamkollegen messen kann.

Im Skiweltcup.TV-Interview berichtet der routinierte ÖSV-Athlet, ob er nochmals dem runden Leder nachlaufen wird, wie es um seinen Zeh bestellt ist und wie er zu sozialen Medien als Kontaktaufnahme mit den zahlreichen Fans steht. Auch kommen die Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele und seine Saisonziele zur Aussprache.

Skiweltcup.TV: Hannes, eine etwas provokative, aber nicht böse gemeinte Frage zu Beginn: Warum darf (oder vielmehr sollte) ein Skirennläufer nicht Fußball spielen?

Hannes Reichelt: Also ich bin generell der Meinung, dass Profi-Sportler, die keine Fußballer sind, nicht Fußball spielen sollten. Ich habe mich leider von meinen Kollegen zu einem „Spaß-Kick“ nach dem Training überreden lassen, werde das aber in Zukunft nicht mehr tun. Aus Fehlern sollte man schließlich lernen.

Während deine Teamkollegen ins weit entfernte Chile fliegen, musst du zuhause bleiben. Wie schauen deine nächsten Etappen, nachdem dein Zehenbruch verheilt ist, bis zu den Weltcup-Auftaktrennen in Nordamerika aus?

Die nächsten Etappen schauen so aus, dass ich mir bis Mitte September Zeit geben werde, um die Verletzung am großen Zeh auszukurieren. Eine solche Bandverletzung am Hallux braucht ganz einfach seine Zeit. Ab Mitte September werde ich dann wieder auf Skiern stehen und hoffe, dass dann alles dementsprechend funktioniert.

Die verlorenen Stunden auf Schnee werde ich sicherlich im Herbst intensiv nachholen müssen. Somit werden die Pausen bis zum Saisonbeginn definitiv kürzer ausfallen. Ich hoffe ganz einfach, dass ich so schnell wie möglich mit den anderen Jungs aus dem ÖSV-Team wieder mittrainieren kann und den Rückstand schnellstmöglich aufholen kann.

Hannes Reichelt verpasst das Trainingslager in Chile. (Foto: ÖSV)
Hannes Reichelt verpasst das Trainingslager in Chile. (Foto: ÖSV)

Eine ungewollte Verletzungspause kann auch für den Dialog mit den Fans genutzt werden. Welche Rolle spielen die sozialen Medien für dich, wenn es um die Kommunikation mit deiner Anhängerschar geht?

Ich denke, dass die sozialen Medien für die Kommunikation mit den Fans sehr wichtig sind. Der Umstand, dass ich verletzungsbedingt daheim bin, fördert die Kommunikation mit den Fans nicht gerade. Ich bin eher der Meinung, dass es die Fans mehr interessieren würde, wenn ich in Chile wäre und vom Skifahren berichten kann. Das Konditionstraining kann mit der Zeit sowohl für Athleten als auch Fans sehr langweilig werden.

Vor kurzer Zeit erwähnte deine Teamkollegin Anna Veith, dass es bei den Abstimmungen zur Olympia-Vergabe 2026 in Tirol sowie in Graz/Schladming verabsäumt wurde, die Leute richtig zu informieren. Auch habe in ihren Augen Olympia so etwas wie die Magie verloren. Teilst du diese Ansichten?

Ich teile Annas Meinung. Leider ist es im Vorfeld der Abstimmung verabsäumt worden, die Bevölkerung über die Spiele ordentlich zu informieren. Ich glaube auch, dass die Bevölkerung speziell hinsichtlich der Ausgaben sehr skeptisch geworden ist. Viele Menschen müssen viel sparen, damit sie überhaupt über die Runden kommen.

Daher verstehe ich ihre Angst, dass durch mögliche Olympische Spiele in Österreich eventuell andere Förderungen weniger werden könnten. Auf der anderen Seite bringt ein solches Sport-Highlight sicherlich auch wirtschaftliche Vorteile mit sich.

Was den zweiten Teil der Frage angeht, bin ich auch hier derselben Meinung wie Anna. Ich glaube, dass sich das besondere Flair und die Magie von Olympischen Spielen in den letzten Jahren sehr verändert haben. Es steht nicht mehr der Sport, sondern viele anderen Dinge im Vordergrund. Und das ist sehr schade.

Hannes Reichelt ist nach der WM-Saison 2018/19 zufrieden, wenn …

…ich ordentlich und schnell Ski fahre. Natürlich haben sich aufgrund der Verletzung die Ziele verschoben. Ich werde erst zu Saisonbeginn wirklich sagen können, was die Ziele für die späteren Rennen sein werden. Jetzige Spekulationen sind überflüssig, da ich nicht weiß, wie schnell ich wieder zurück bin, wie schnell ich wieder fit bin. Daher geht es jetzt step by step und es heißt in erster Linie fit zu werden.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Eva-Maria Brem, Hannes Reichelt und Bernadette Schild. (Foto: ÖSV/Erich Spiess)
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