Valloire – Der französische Skirennläufer Jean-Baptiste Grange hat die Corona-Zeit gut überstanden. Der 35-jährige Slalomspezialist, der in seiner Lieblingsdisziplin bereits zweimal Weltmeister wurde, hat das ruhige Saisonende sehr geschätzt. Normalerweise stehen nach dem Ende eines langen Winters Materialtests und die letzten Trainingseinheiten an. In den letzten vier bis fünf Wochen arbeitete er intensiv. Er wandert auch viel, weil er die Berge mag. Das elektrische Mountainbiken fällt mal drei Wochen aus. Ferner wird man sehen, wann seine Teamkollegen und er wieder Skifahren können. Das wird wohl im Juni auf dem Pisaillas-Gletscher oder in Les-Deux-Alpes der Fall sein.
Wenn man die Gewohnheiten ändert und im Juni auf den Brettern steht, überlastet man nicht das Programm, das für den Juli und den August angesetzt wird. Grange selbst benötigt nicht viele Trainingstage auf der weißen Grundlage, um sich gut zu fühlen. Man wird darüber hinaus auch schauen, ob es die Möglichkeit gibt, nach Südamerika zu reisen. Derzeit sind internationale Flüge nach Argentinien verboten. Das gilt bis zum 1. September. Der Angehörige der Equipe Tricolore gibt dessen ungeachtet zu, dass ihm die Einheiten in Ushuaia sehr am Herzen liegen. Aber trotzdem werde er sich an die gegebenen Umstände anpassen.
Sowohl Grange als auch seinem Knie geht es gut. Er vergaß sogar, dass er operiert wurde. Des Weiteren verwies der Franzose auf einige Schmerzen im Becken und in der Hüfte. Er arbeitet folglich an seiner Gelenkbeweglichkeit. Yoga kann da sehr hilfreich sein. Er gleicht sein Programm an und wird auch an seiner Haltung arbeiten. Denn es ist wichtig für den 35-Jährigen, einen Körper zu haben, der keinerlei Beschwerden aufweist.
Das Saisonende 2019/20 war für den routinierten Angehörigen der Equipe Tricolore besonders. So fuhr er bereits nach Japan, aber der Naeba-Slalom wurde wetterbedingt abgesagt. Das Finale in Cortina d’Ampezzo vorzeitig gestrichen und in Slowenien war der Corona-Virus schuld an der Nichtaustragung.
Die Franzosen trainierten auf der Reiteralm vor dem Einsatz in Kranjska Gora. Aber schon damals hatte der Skirennläufer den Verdacht, dass es schwierig sein werde, dort an den Start zu gehen.
Zurückblickend berichtete Grange, dass er nicht gut in den Winter gestartet war. So beendete er sowohl in Levi als auch Val d’Isère nicht das Rennen. Dann erlangte er wieder die richtige und für ihn sehr wichtige Dynamik. Auf diese Weise wurde er in Zagreb, Schladming und Adelboden 15., in Wengen Neunter und Zehnter in Chamonix.
Da Grange seine Orientierung wiederfand, ging er auch mit wirklich Spaß an die Sache heran. Und diesen möchte er auch in der WM-Saison 2020/21 haben, insbesondere, da er sich wieder unter die besten 15 der Welt vorarbeiten konnte.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: ledauphine.com