10 Februar 2022

Johannes Strolz gewinnt die Olympische Goldmedaille in der Alpinen Kombination

Johannes Strolz würde gleich zwei Mal nominiert. Neben „Sportler des Jahres“ steht er auch in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ zur Wahl.
Johannes Strolz würde gleich zwei Mal nominiert. Neben „Sportler des Jahres“ steht er auch in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ zur Wahl.

Der Österreicher Johannes Strolz gewinnt in einer Gesamtzeit von 2:31.43 Minuten die Olympische Goldmedaille in der Alpinen Kombination. Über Silber kann sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+ 0.59) freuen, die Bronzemedaille geht an den Kanadier James Crawford (+ 0.68).

Nach vielen Jahren der Entbehrungen und Rückschläge und seinem zwischenzeitlichen Befreiungsschlag in Adelboden (Slalomsieg), der ihm auch das Olympia-Ticket brachte, kürte sich Johannes Strolz heute zum Olympiasieger in der Alpinen Kombination.

Der 29-Jährige Slalomspezialist führte damit nicht nur eine Vorarlberger Erfolgsgeschichte in dieser Disziplin fort (fünf der sechs österreichischen Kombinations-Olympiasieger stammen aus dem „Ländle“), sondern sorgte auch für eine Weltpremiere. Erstmals in der olympischen Geschichte feierten Vater und Sohn in ein und derselben Alpin-Disziplin einen Olympiasieg.

 

Johannes Strolz: Bei der Siegerehrung ist mir viel durch den Kopf gegangen. Ich habe an meine Familie gedacht und an alle die Stunden, wo ich hart trainiert habe, viel opferte, aber immer wieder weitergemacht habe. Komischer Weise auch an eine Trainingseinheit auf einen Waldweg wo ich Sommer wie Winter immer trainiert habe. Da bin ich oft alleine dagestanden und habe mich bei Regen und Wind durchgebissen. Natürlich habe ich auch an die Bilder von meinem Papa gedacht, an die Goldmedaille die daheim hängt. Es ist ziemlich viel zusammen gekommen. Mein Papa hat immer gesagt, alles hat seine Zeit. Das ist ein Spruch der mir im Kopf geblieben ist. Ich habe eine lange Zeit gehabt, wo ich Niederlagen durchlebte, jetzt ist endlich mal eine Zeit gekommen, wo ich auch gewinnen darf.

Alexander Aamodt Kilde: „Wahnsinn es war ein wilder Ritt. Dass es funktioniert hat, und ich jetzt eine Silbermedaille habe, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich habe überhaupt keinen Slalom trainiert, dachte mir die Kombination ist so ein Bonuswettbewerb. Ich habe am Morgen noch geschaut wie es meinem Knie geht, und als ich auf der Slalompiste war stellte ich mir die Frage, was mach ich hier? Ich habe mir nichts erwartet, und habe jetzt eine Silbermedaille, das ist der Wahnsinn.“

 

Daten und Fakten
Olympische Winterspiele 2022 –
Die Alpine Kombination der Herren

Offizielle FIS-Startliste Kombi Abfahrt
Offizieller FIS-Liveticker Kombi Abfahrt
Offizieller FIS Zwischenstand Kombi-Abfahrt
Offizielle FIS-Starliste Kombi-Slalom
Offizieller FIS-Liveticker Kombi-Slalom
Offizieller FIS-Endstand Alpine Kombi

Gesamtweltcupstand der Herren 2020/21

Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: Gesamtwertung

Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert

 

 

Der Schweizer Justin Murisier (+ 0.86) verpasste den Sprung auf das Podest um 18 Hundertstelsekunden und reihte sich vor dem österreichischen Kombi-Weltmeister Marco Schwarz (+ 1.28) auf dem vierten Rang ein.

 

Marco Schwarz: „Was ich heute gezeigt habe war katastrophal, weit weg vom Rennfahren. Ich tue mich die ganze Saison schon etwas hart. In der Arbeit habe ich mich recht wohlgefühlt, aber das im Slalom hat heute überhaupt nicht funktioniert. Da ich mich brutal mit ‚Strolzi‘ mitfreue, komme ich etwas über den Frust hinweg. Diese Geschichte ist einfach sensationell. Er hat es sich mehr als alle Anderen verdient. Er ist schon eine coole Socke. Ich hatte ihn schon vor dem Rennen ganz oben auf der Rechnung gehabt, da er auch sehr gut Speed fahren kann, und im Slalom ist er einer von den Schnellsten zur Zeit, die es auf der Welt gibt. Da kann man nur gratulieren.“

 

Eine starke Leistung zeigte der Israeli Branabas Szollos (+ 1.75), der vor dem Österreicher Raphael Haaser (7. – + 1.84) und den beiden Kanadier Broderick Thompson (8. – + 2.77) sowie Brodie Seger (9. – + 3.60) auf Platz sechs abschwang. Die Top Ten komplettierte der Südtiroler Christof Innerhofer (+ 4.37).

 

Raphael Haaser: „Die Slalomleistung war, für die wenigen Trainingstage ich absolviert habe, ziemlich solide und gut. In der Abfahrt war es einfach zu wenig, aber es war ein gutes Skifahren, und darauf kann ich aufbauen. Was ‚Strolzi‘ gezeigt hat war gewaltig, wenn es sich einer verdient hat, dann er. Er ist ein beinharter Kämpfer und Arbeiter. Er hat sich alles Schritt für Schritt erarbeiten müssen, und es ist einen solchen Menschen umso mehr zu gönnen.“  

 

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Entscheidungen der Olympischen Winterspiele 2022  

Verwandte Artikel:

Marco Odermatt (SUI)
Schweizer Ski-Quartett kämpft mit Reisepanne vor Nordamerika-Rennen

Die Vorbereitungen auf die ersten Speedrennen der Ski Weltcup Saison in Beaver Creek (6.–8. Dezember) sind für Marco Odermatt und sein Team alles andere als reibungslos gestartet. Neben den Abfahrts- und Super-G-Rennen wird in Colorado auch der zweite Riesenslalom der neuen Weltcupsaison ausgetragen. Um sich optimal vorzubereiten, machte sich ein Schweizer Quartett bestehend aus Marco… Schweizer Ski-Quartett kämpft mit Reisepanne vor Nordamerika-Rennen weiterlesen

Manuel Feller (AUT)
Manuel Feller: Ein Auftakt zum Vergessen

Der erste Herren-Ski-Weltcup-Slalom der Saison 2024/25 in Levi verlief für die österreichischen Technik-Asse alles andere als nach Plan. Auf der „Levi Black“-Piste gelang es keinem Athleten des ÖSV-Teams, in die Top Ten zu fahren. Adrian Pertl belegte mit Rang 15 die beste Platzierung für Österreich, gefolgt von Dominik Raschner auf Rang 16. Joshua Sturm (21.)… Ein schwieriger Saisonauftakt für die ÖSV-Slalom-Herren in Levi weiterlesen

Marko Pfeifer (AUT)
Marko Pfeifer über die Chancen des ÖSV-Teams und den Hype um Hirscher und Braathen

Beim ersten Ski Weltcup Slalom der Saison in Levi hofft Marko Pfeifer, der Herrenchef des ÖSV, auf einen Erfolg der rot-weiß-roten Athleten. Nach dem Weltcup-Auftakt in Sölden, bei dem das Comeback von Marcel Hirscher und der Wechsel von Lucas Braathen für Brasilien im Fokus standen, will das österreichische Team nun mit sportlichen Leistungen auftrumpfen. Manuel… Marko Pfeifer über die Chancen des ÖSV-Teams und den Hype um Hirscher und Braathen weiterlesen

Ski Weltcup Start 2024/25
FIS-Kritik: Volle Terminkalender im Ski-Weltcup erhöhen Verletzungsrisiko

Der dichte Rennkalender im Ski-Weltcup 2024/25 sorgt für Diskussionen und Kritik. Mit 38 Rennen bei den Herren und 37 bei den Damen ist die Saison besonders vollgepackt, obwohl die FIS (Internationaler Skiverband) bereits wegen zahlreicher Verletzungen im Vorjahr unter Druck geraten war. Top-Athleten wie Aleksander Aamodt Kilde, Mikaela Shiffrin, Marco Schwarz, Petra Vlhová, Sofia Goggia,… FIS-Kritik: Volle Terminkalender im Ski-Weltcup erhöhen Verletzungsrisiko weiterlesen

Manuel Feller (AUT)
Manuel Feller: Hochmotiviert und bereit für die neue Ski Weltcup Saison

Am Wochenende startet die Slalom-Saison des alpinen Ski-Weltcups in Levi, Finnland. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) schickt sowohl bei den Damen als auch bei den Herren ein starkes Team ins Rennen, darunter einige neue und bekannte Gesichter. Die 22-jährige Kathrin Stock aus Salzburg wird in Levi ihr Weltcup-Debüt feiern. Stock, die Teil des Förderkaders ist, sicherte… ÖSV Damen und Herren Aufgebote für den Ski Weltcup Slalom Auftakt in Levi weiterlesen

Banner TV-Sport.de