Die Ski Weltcup Speed-Athleten brechen auf in den hohen Norden. Am kommenden Wochenende stehen im norwegischen Kvitfjell eine Herrenabfahrt und ein Super-G auf dem Programm. Währen die Damen, nach der Absage von Ofterschwang ein „rennfreies“ Wochenende genießen ‚müssen‘, geht es in Norwegen um wichtige Zähler für den Gesamtweltcup und für die Super-G Disziplinenwertung. Einzig die kleine Abfahrts-Kristallkugel ist so gut wie vergeben. Hier führt der Schweizer Beat Feuz, zwei Rennen vor dem Saisonende mit 194 Punkten vor dem angeschlagenen DSV-Rennläufer Thomas Dreßen.
Trotzdem können wir uns auf eine spannende Abfahrt auf der „Olympiabakken“ freuen. Der Samstag soll, bei seinem Heimrennen, der Tag des Aleksander Aamodt Kilde werden. Am Montag, beim Riesenslalom von Hinterstoder musste der Norweger sein „rotes Trikot“ im Gesamtweltcup an den Franzosen Alexis Pinturault übergeben.
Im Gesamtweltcup hat, nach dem langen Hinterstoder Wochenende, Alexis Pinturault (1.148) die Führung übernommen. Acht Rennen vor Saisonende führt der Franzose mit einem Vorsprung von 26 Punkten vor Aleksander Aamodt Kilde (1.122). Der Rückstand von Henrik Kristoffersen (1.041) beträgt 107 Weltcuppunkte.
Am ‚Weißen Berg‘, so die deutsche Übersetzung von Kvitfjell, will Kilde zurückschlagen und wieder die Führung in der Gesamtweltcup-Wertung übernehmen. Während sein Teamkollege Henrik Kristoffersen auf einen Start in Norwegen verzichtet, wird sich Alexis Pinturault erst vor Ort entscheiden, ob er nur den Super-G bestreitet, oder auch die Abfahrt in Angriff nimmt.
Alexis Pinturault: „Nach dem erfolgreich aber auch sehr anstrengenden Wochenende in Hinterstoder muss ich wohl die Bürde des Favoriten im Gesamtweltcup auf mich nehmen. Durch den Coronavirus kann die Saison schneller zu Ende sein, als wir uns das wünschen. Die Chancen, dass ich die Abfahrt bestreite sind gut, aber ich muss mich erst mit meinen Trainern besprechen. Ich werde es probieren, kann aber jetzt noch nicht zu Hundertprozent sagen, dass ich auch den Abfahrtslauf bestreite.
Henrik Kristoffersen: „Wenn wir das Ski Weltcup Finale in Cortina bestreiten ist in Sachen Gesamtweltcup noch alles offen. Dann wären noch zwei Riesentorlauf- und zwei Slalomrennen. Dann werden auch noch viele Weltcuppunkte vergeben. Natürlich auch für Alexis. Aber mit zwei Siegen und zwei vierten Plätzen von Alexis, wäre ich wieder zurück. Für mich ist es jetzt aber wichtig, dass ich mich nur auf die Rennen konzentriere. Wenn ich nicht das Beste abliefere, habe ich so oder so keine Chance. Ich fahre weniger Rennen als Pintu und Kilde, und gehe so einen anderen Weg. Wenn man auf meinem Weg unterwegs ist, muss man viele Rennen gewinnen, wie es Marcel Hirscher vorgemacht hat. Ich hatte in dieser Saison einfach drei, vier Rennen mit einem zu schlechten Resultat in den Technikrennen. In Kvitfell werde ich sicher nicht an den Start gehen. Ich bin dort schon FIS Rennen im Super-G und in der Abfahrt gefahren, der Super-G ist da schon mehr eine Abfahrt. Ich glaube es ist für mich besser, wenn ich mich auf Kranjska Gora vorbereite und versuche dass ich dort ganz nach vorne fahre. Es bringt mir nicht viel, wenn ich den ganzen Stress auf mich nehme, und dann mit einem 25. Platz, schlecht vorbereitet in die Slowakei fahre.“
Am Sonntag wird Alexander Aamodt Kilde nicht nur um Punkte für den Gesamtweltcup kämpfen, sondern auch die kleine Kristallkugel im Super-G ins Visier nehmen. Kilde (336) musste nach seinem Sturz beim Super-G von Hinterstoder die Führung im Super-G Weltcup an Mauro Caviezel (365) abgeben, und liegt vor dem Rennen in Kvitfjell hinter Vincent Kriechmayr (362) nur noch auf dem dritten Rang. Matthias Mayer liegt mit 41 Punkten Rückstand auf dem 4. Platz. Theoretische Chancen hat auch noch der Wikinger Kjetil Jansrud, der sich auf der „Olympiabakken“ immer besonders wohl fühlt. Der Rückstand des Norwegers auf Mauro Caviezel beträgt jedoch schon 60 Punkte.