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Lara Colturi: Das junge Talent im Skiweltcup mit einem einzigartigen Weg

Lara Colturi (ALB)

Lara Colturi: Das junge Talent im Skiweltcup mit einem einzigartigen Weg

Lara Colturi zählt zu den vielversprechendsten jungen Talenten im alpinen Skiweltcup. Bereits vor ihrem 18. Geburtstag hat sie sich in der internationalen Szene etabliert – und das auf eine besondere Weise. Statt für das italienische Nationalteam an den Start zu gehen, fährt die junge Skirennfahrerin für Albanien und wird dabei von einem Privatteam unterstützt, das vor allem aus ihrer Familie besteht. Dieser unkonventionelle Ansatz hebt sie deutlich von ihren Konkurrentinnen ab.

Aufgewachsen mit dem Skisport

Lara Colturi erzählt in einem Interview, das von ihrem Skiausrüster Blizzard auf YouTube veröffentlicht wurde, wie sehr der Skisport von Beginn an ihr Leben geprägt hat. Sie sei in den Bergen groß geworden und fühle sich dort, wo es Schnee gibt, am wohlsten. Ihre Eltern, die beide eng mit dem Skisport verbunden sind, haben sie schon früh an den Sport herangeführt. Ihre Mutter, Daniela Ceccarelli, gewann 2002 olympisches Gold im Super-G, und ihr Vater, Alessandro Colturi, unterstützt sie als Videoanalyst und technischer Berater. Schon als kleines Kind wurde sie auf die Piste mitgenommen, und diese familiäre Nähe hat sie geprägt.

Die Balance zwischen Teenager und Profisportlerin

Lara Colturi spricht auch darüber, wie sie die Balance zwischen ihrem Leben als 17-jähriges Mädchen und als Skifahrerin findet. Während viele ihrer Altersgenossinnen noch zur Schule gehen und einen normalen Alltag haben, ist sie bereits im harten Weltcup-Zirkus unterwegs. Doch trotz des Drucks betont sie, wie wichtig ihre Familie für sie ist. Ihre Eltern begleiten sie auf Schritt und Tritt – ihre Mutter ist bei den Rennen am Start, ihr Vater gibt technische Ratschläge auf der Piste. Diese familiäre Unterstützung gibt ihr Halt in den oft stressigen Zeiten des Profisports.

Ein Privatteam statt Nationalteam

Ein besonderes Merkmal ihrer Karriere ist die Entscheidung, für Albanien an den Start zu gehen, anstatt für das italienische Nationalteam. Dieser Schritt wurde 2022 vollzogen, als Lara Colturi sich aufgrund der albanischen Wurzeln ihrer Mutter für das Land entschied. Ihr Privatteam, das hauptsächlich aus ihrer Familie besteht, ermöglicht es ihr, ihre Karriere freier und unabhängiger zu gestalten. Colturi beschreibt, dass diese familiäre Umgebung es ihr ermöglicht, ohne den Stress und die Hektik großer Nationalteams zu arbeiten. Sie betont, dass sie und ihre Familie während des Trainings viel lachen und eine entspannte Atmosphäre schaffen – ein deutlicher Kontrast zu den angespannten Zuständen in anderen Teams.

Herausforderungen und Erfolge

Obwohl Lara Colturi noch jung ist, hat sie bereits einige Herausforderungen auf ihrem Weg bewältigt. Der Übergang vom Juniorenbereich in den Weltcup ist nicht einfach, und der Druck, konstant gute Leistungen zu erbringen, ist groß. Doch dank der Unterstützung ihrer Familie gelingt es ihr, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bereits im Europacup und bei FIS-Rennen konnte sie beachtliche Erfolge erzielen. Mit ihrer Entscheidung, für Albanien zu fahren, hatte sie viel Aufmerksamkeit erregt und wurde in der Skiwelt als aufstrebendes Talent angesehen.

Lara Colturi gab wenige Tage nach ihrem 16. Geburtstag, am 19. November 2022, im Slalom von Levi ihr Debüt im Ski-Weltcup. Schon eine Woche später konnte sie sich im Riesenslalom von Killington mit einem 17. Platz erstmals in den Punkterängen klassieren – ein vielversprechender Start in die internationale Skiszene.

Ein besonderer Moment in ihrer jungen Karriere folgte am 20. Januar 2023, als sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in St. Anton die Goldmedaille im Super-G gewann. Nur einen Tag zuvor hatte sie in der Abfahrt knapp die Bronzemedaille um fünf Hundertstel verpasst. Diese Goldmedaille war die erste Medaille überhaupt für Albanien bei einem großen alpinen Skisport-Event – ein historischer Erfolg für Colturi und ihr Team. Am nächsten Tag sicherte sie sich im Riesenslalom eine Bronzemedaille hinter Hanna Aronsson Elfman aus Schweden und der Schweizerin Stefanie Grob.

Ihr beeindruckender Lauf wurde jedoch von einem schweren Rückschlag unterbrochen: Zwei Wochen später, bei den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaften in Méribel, zog sich Colturi beim Aufwärmen vor dem ersten Abfahrtstraining einen Kreuzbandriss zu. Diese Verletzung zwang sie, die Saison frühzeitig zu beenden.

Im November 2023 meldete sie sich eindrucksvoll zurück. Beim Riesenslalom von Killington erreichte Colturi mit einem 12. Platz ihre bis dahin beste Weltcup-Platzierung. Dieses Ergebnis war zugleich die beste Platzierung, die jemals ein albanischer Skirennläufer im Weltcup erzielt hatte. In den folgenden Wochen zeigte sie erneut starke Leistungen, darunter ein 13. Platz in Kranjska Gora. Ihr bisheriger Karrierehöhepunkt folgte im Nachtslalom von Flachau, wo sie dank der Laufbestzeit im zweiten Durchgang auf den 9. Platz fuhr und damit erstmals unter die Top 10 im Weltcup kam.

Blick in die Zukunft

Mit 17 Jahren hat Lara Colturi noch eine vielversprechende Karriere vor sich. Sie träumt von Erfolgen im Ski Weltcup, bei Weltmeisterschaten und bei den Olympischen Spielen. Ihre unkonventionelle Herangehensweise, gepaart mit ihrem Talent und der engen Unterstützung ihrer Familie, könnte sie zu einer der herausragenden Persönlichkeiten im alpinen Skisport machen.

 

 

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