Der Norweger Leif Kristian Nestvold-Haugen musste sein Trainingsprogramm umstellen. Anstelle seiner Ski Weltcup Kollegen Aleksander Aamodt Kilde, Kjetil Jansrud und Sebastian Foss Solevåg, sind seine Kinder die Trainingspartner in der Quarantäne Zeit.
Nestvold-Haugen betont, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Er war jedoch in Deutschland und Österreich, bevor der Internationale Skiverband (FIS) den Rest der Saison wegen der Pandemie absagte.
Aufgrund der Norwegischen Schutzmaßnahmen gegen den Coronavirus, muss er zwei Wochen zu Hause bleiben. Da auch die Trainingsräume im Olympiastandort von Oslo geschlossen sind, müsste er sich so oder so, zu Hause fit halten. Seine Trainingspartner in dieser Zeit sind sein Sohn Sverre (16 Monate) und Olav (knapp 4 Jahre). Außerdem kann er seiner Frau Marthe einiges an Arbeit abnehmen, die auch zuhause ist, aber im Home Office arbeitet.
Der 32-Jährige findet die Maßnahmen der Regierung für richtig: „Die Lage für unser Land ist ernst. Es ist eine Krise, die wir noch nie gesehen haben, zumindest ich nicht in meinem Leben. Ich denke, das ist erst der Anfang. Und obwohl nicht die ganze Familie in Quarantäne ist, haben wir schon etwas das Gefühl, dass wir uns von der Außenwelt isolieren.“
In der Quarantäne denkt er Wikinger auch an die anderen Menschen: „Wir Ski Weltcup Rennläufer, die so viel reisen, haben eine persönliche Verantwortung. Deshalb habe ich früh gesagt, dass wir nach Hause gehen sollten, damit wir die Corona-Krise nicht vergrößern, sonder sie überwinden. Dabei denke ich nicht hauptsächlich an mich selbst, sondern an ältere Menschen und an diejenigen, die krank und nicht gut für das Virus gerüstet sind“, fügte Nestvold-Haugen hinzu.
„Okay wir haben nicht alle Rennen absolviert, aber ich bin nicht verletzt. Es gibt andere, an die ich viel mehr denke. Gesundheitspersonal, Industriearbeiter und Selbstständige. Viele von ihnen wurden bereits entlassen oder laufen Gefahr, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, sieht sich der Norweger auch in der sozialen Verantwortung.
Quelle: www.vg.no
Bei Instagram blickte Leif Kristian Nestvold-Haugen auf die abgelaufene Saison zurück
Während dieser Quarantäne-Tage hatte ich Zeit, über das nachzudenken, was gewesen ist, und mich darauf zu freuen, was zu verbessern ist. Auch wenn die Saison abrupt zu Ende ging und wir uns alle noch ein paar Kämpfe auf der Piste gewünscht haben, war es eine sehr positive Saison für mich und das Team.
Über meine eigene Leistung kann ich sagen, dass ich im Riesenslalom-Weltcup wieder in der ersten Startgruppe bin (Position 6). Ich konnte mich über zwei Podiumsplätze und zwei 4. Plätze freuen. Meine schlechteste Platzierung im Riesentorlauf in dieser Saison war, bis auf einen Ausfall, der elfte Rang. Erstmals lag ich nach einem 1. Durchgang im Ski Weltcup
und konnte mich dann auf dem Podium platzieren.
Mein Selbstvertrauen und mein Glaube an mein Leistungspotenzial ist stark gewesen. Ich hatte mehr Spaß und war motivierter, als ich mich erinnern kann. Das geht natürlich mit guten Ergebnissen einher, aber am wichtigsten ist, dass meine großartigen Teamkollegen, Trainer, Service-Mitarbeiter, von denen ich umgeben war, die größte Inspiration und Motivation waren.
Vielen Dank an meine Familie, mein Team und meine Sponsoren für die Unterstützung! Man kann mit Sicherheit sagen, dass meine Motivation hoch ist und meine Ziele noch höher gesteckt sind.
Bleiben Sie in diesen besonderen Zeiten gesund, kümmern Sie sich um Ihre Freunde und Familie und zeigen Sie Respekt vor den Schwächeren. Gemeinsam werden wir dieses Virus bekämpfen und auf der anderen Seite stärker und geeinter aus der Sache hervorgehen.