Wie erwartet hat es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Beaver Creek kräftig geschneit. Bereits in den frühen Morgenstunden haben die Verantwortlichen der FIS, in Absprache mit dem Organisationskomitee, entschieden auf eine zweite Trainingseinheit zu verzichten. Da noch weiterer Schneefall erwartet wird, will man die Zeit nutzen um sich um die Präparation der Rennpiste zu kümmern, damit die Rennen am Wochenende wie geplant stattfinden können.
In der Zwischenzeit soll auch ein Disziplinenwechsel angedacht werden. Dieser Gedanke wird zur Zeit noch diskutiert. Sollte man sich dazu entscheiden den Riesentorlauf vorzuziehen, wird die FIS dies am frühen Abend deutscher Zeit bekanntgeben.
Am Donnerstag um 19.00 Uhr abends (MEZ) ist für die Speed-Spezialisten das zweite Training auf der „Birds of Prey“ geplant. In den Rocky Mountains ist für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag jedoch eine schlecht Wetterfront mit starkem Schneefall angesagt, die eine zweite Übungseinheit am Donnerstag in Frage stellt. Die offizielle FIS Startliste sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie im Menü oben.
Durch die Schneefälle der letzten Tage zeigte sich die „Birds of Prey“ beim 1. Abfahrtstraining am Mittwoch von ihrer etwas weicheren Seite. Trotzdem waren die Rennläufer vom Start weg gefordert. Fehler verzeiht die „Raubvogelpiste“ nur selten, darum ist durchwegs höchste Konzentration gefordert.
Die Tagesbestzeit beim 1. Training sicherte sich in 1:42.56 Minuten der Österreicher Otmar Striedinger, der sich mit der hohen Startnummer 36, vor seinem Teamkollegen Vincent Kriechmayr (2. – + 0.40) an die Spitze des Feldes setzte. Der Norweger Aksel Lund Svindal (3. – + 0.47) klassierte sich auf dem dritten Rang. (Skiweltcup.TV Bericht zum 1. Abfahrtstraining)
Abfahrts-Weltmeister Beat Feuz der das 1. Abfahrtstraining eröffnete und sich „nur“ auf Rang 26 einreihte, analysierte seinen Lauf im SRF-Fernsehen: „Mit Startnummer 1 ist es immer etwas schwierig. Ich habe mich noch nicht überall wohlgefühlt, da die Piste durch die Wärme auch nicht typisch für Beaver Creek ist. Sie ist eher auf der weichen Seite, da auch noch viel Neuschnee auf der Strecke ist. Aber nach dem heutigen Training, den Besichtigungen und der guten Arbeit der Organisatoren, wird das sicher noch besser. Natürlich hätte ich gerne noch ein zweites Training, aber Skifahren ist kein Wunschkonzert. Jetzt heißt es Video schauen, analysieren und umsetzten am Wochenende.
Im Vorjahr sicherte sich Aksel Lund Svindal den Sieg bei der Abfahrt in Beaver Creek in einer Zeit von 1:40.46 Minuten und verwies den Schweizer Beat Feuz (2. – + 0.15) auf den zweiten Platz. Mit guten Erinnerungen an die „Birds of Prey“ reiste auch DSV Rennläufer Thomas Dreßen (3. – + 49) an, der hier als Dritter den ersten Podestplatz seiner Karriere feiern konnte. (Skiweltcup.TV Bericht zur Abfahrt in Beaver Creek 2017)
Für Vorjahressieger Aksel Lund Svindal geht Vincent Kriechmayr als Topfavorit in die Beaver Creek Speed-Rennen am kommenden Wochenende. „Er fährt derzeit technisch einfach perfekt“, hat der Norweger den Österreicher sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G in seiner Favoritenliste ganz oben stehen.
Daten und Fakten
2. Skiweltcup-Abfahrt der Herren in Beaver Creek 2018/19Offizielle FIS-Startliste – 1. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizieller FIS-Liveticker – 1. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizieller FIS-Endstand – 1. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizielle FIS-Startliste – 2. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizieller FIS-Liveticker -2. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizieller FIS-Endstand – 2. Abfahrtstraining in Beaver Creek
Offizielle FIS-Startliste – Abfahrt der Herren in Beaver Creek
Offizieller FIS-Liveticker – Abfahrt der Herren in Beaver Creek
Offizieller FIS-Endstand – Abfahrt der Herren in Beaver CreekAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Die Raubvogelpiste gehört neben der „Pista Stelvio“ in Bormio, die zur Freude der Skifans dieses Jahr wieder im Kalender aufscheint, und der „Streif!“ in Kitzbühel zu den schwierigsten Strecken im Weltcup. Das Abfahrtsrennen (Samstag, Start 19.30 Uhr MEZ) wird in diesem Jahr wieder auf der „klassischen“ Birds of Prey-Piste ausgetragen.
Die Abfahrer starten auf 3.483 Metern über dem Meer und legen während ihres Husarenritts ins Ziel gut 2,6 Kilometer und 750 Höhenmeter zurück – mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern.
Während die Athleten aus dem Starthaus heraus wenig aggressiv gleiten und Geschwindigkeit aufnehmen sollten, wird ihnen 30 Sekunden nach dem Start alles abverlangt: Vom „Flyway“ geht es in die Brink- und dann in die Talon-Passage, wo die Aktiven einige der steilsten Teilstücke des Weltcupzirkus erwarten.
Der „Talon“ ist der anspruchsvollste Abschnitt der Birds of Prey, hier muss der Rennfahrer Reaktionsschnelligkeit zeigen und die perfekte Linie treffen – nicht so einfach bei einem Gefälle von 47 bis 65 Prozent und Kurven, die mit einer Kompression aufwarten oder gar abfallend sind, so dass es einen beim Schwungansatz beinahe bis ins Fangnetz hinaustragen will. Konzentration und Testosteron sind in dieser Passage am Anschlag!
Wenn der Talon gemeistert ist, geht es über fünf Sprünge bis ins Ziel. Die ersten beiden Luftfahrten werden noch im steilen Gelände gemeistert, aber vor allem das Tripel vor der Zieleinfahrt hat es in sich: Wenn die Piste am Ende von „Russi’s Ride“ etwas flacher wird, ist das nur der Anlauf auf den Golden-Eagle-Sprung, von dem aus die Athleten 60 Meter in der Luft zurücklegen – nur um dem „Harrier-Jump“ entgegen zu fliegen! Der mag nicht der größte sein, nach ihm muss jedoch ein exakter Richtungswechsel gesetzt werden, um nicht von der Siegerspur abzukommen. Und dann heißt es noch einmal Luft anhalten: Über den „Red Tail“ geht es bis zu 70 Meter weit und geradewegs auf die Zuschauer im Zielbereich zu!