Gröden –Am Samstag findet die legendäre Abfahrt auf der Saslong im Südtiroler Grödnertal statt. Es handelt sich um das letzte Speedrennen der Herren vor dem Heiligen Abend. Im olympia- und WM-losen Ski Weltcup Winter 2019/20 freuen sich die Herren nach den beiden Speedentscheidungen in Nordeuropa auf ihre Einsätze in Europa. Die Abfahrt wird um 11.45 Uhr (MEZ) gestartet. (Die offizielle FIS Startliste und Startnummern, sowie den FIS Liveticker finden Sie, gleich nach Eintreffen, in unserem Menü oben!)
UPDATE: Schlechte Nachrichten aus Gröden. Die Klassiker-Abfahrt der Herren auf der Saslong muss auf Grund von Neuschnee in der Nacht, und einsetzenden Regen am Samstagmorgen, abgesagt werden. Das OK und die FIS, unter Führung von Renndirektor Waldner, waren sich bereits um 9 Uhr einig, dass eine faire und vor allem sichere Ausführung des Rennen nicht möglich sein wird, da auch die Wetterprognosen keine Wetterbesserung vorhersagten.
Abfahrt der Herren in Gröden ist abgesagt
Die für Samstag geplante Abfahrt in Gröden musste aufgrund der heftigen Schnee- und Regenfälle abgesagt werden.
Da der vorhergesagte Wetterumsturz später kam, als erwartet, entschied die Rennjury gemeinsam mit dem OK-Team, den Abfahrts-Klassiker abzusagen. Der Schneefall im oberen Streckenteil und der Regen im Tal führten dazu, dass die Piste nicht mehr befahrbar und die Sicherheit der Athleten nicht mehr gegeben war. Somit war eine reguläre Austragung des Rennens unmöglich.
Wann die Gröden-Abfahrt nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Der internationale Skiverband (FIS) wird einen Ersatztermin so schnell wie möglich bekanntgeben.
Mit der Absage der Abfahrt wurde zum sechsten Mal in der über 50-jährigen Geschichte des Gröden-Klassikers ein Rennen auf der Saslong nicht durchgeführt. Auch in den Jahren 1973, 1994, 1997, 2000 und 2011 musste auf der Saslong die Abfahrt abgesagt werden.
Bei der ersten Abfahrt, ausgetragen wurde diese in Lake Louise, gewann der Deutsche Thomas Dreßen. In Beaver Creek hatte Beat Feuz aus der Schweiz die Nase vorn. Beide haben das Zeug, sich auch auf der Saslong mit einem Erfolg zu krönen.
Daten und Fakten
3. Skiweltcup-Abfahrt der Herren in Gröden 2018/19
Offizielle FIS-Startliste – 1. Abfahrtstraining in Gröden
Offizieller FIS-Liveticker – 1. Abfahrtstraining in Gröden
Offizieller FIS-Endstand – 1. Abfahrtstraining in Gröden
Offizielle FIS-Startliste – 2. Abfahrtstraining in Gröden
Offizieller FIS-Liveticker – 2. Abfahrtstraining in Gröden
Offizieller FIS-Endstand – 2. Abfahrtstraining in Gröden
Offizielle FIS-Startliste – Abfahrt der Herren in Gröden
Offizieller FIS-Liveticker – Abfahrt der Herren in Gröden
Offizieller FIS-Endstand – Abfahrt der Herren in GrödenAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Als großer Favorit gilt Feuz. Aber auch der Norweger Kjetil Jansrud und Aleksander Aamodt Kilde sind, wenn man das einzige Zeittraining als Gradmesser nimmt, zwei heiße Eisen auf den Tagessieg. Als weitere Herausforderer gelten Max Franz, Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr, Hannes Reichelt aus Österreich und die US-Amerikaner Travis Ganong, Bryce Bennett und Steven Nyman. Die Franzosen hoffen auf eine gute Vorstellung von Johan Clarey und Adrien Théaux.
Die Südtiroler Fans hoffen, dass Dominik Paris eine gute Figur abliefert, auch wenn er die Saslong nicht als Lieblingsstrecke bezeichnet. Peter Fill bestreitet seinen 350. Weltcupeinsatz und möchte wieder zu seiner alten Form finden. Die Eidgenossen sind auch auf Carlo Janka und Mauro Caviezel gespannt. Beiden kann man nach den sehr guten Rennen in Nordamerika auch in Südtirol etwas zutrauen. Die DSV-Delegierten glauben nicht nur an ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis von Dreßen, sondern auch an eines von Andreas Sander und Pepi Ferstl.
Wenn wir noch einmal den einzigen Probelauf in Gröden ins Gedächtnis rufen, sahen wir die beiden Norweger Jansrud und Kilde ganz vorne. Clarey belegte den dritten Platz. Viele der selbsternannten und von Insider höher eingestuften Favoriten gingen die Sache gemächlicher an. Aber das muss nichts heißen, wenn es am Samstag ernst wird.
Im letzten Jahr gewann Kilde vor Franz und Feuz. Dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Überschattet wurde die Abfahrt vom schweren Sturz des Swiss-Ski-Athleten Marc Gisin.
Vorbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Die Abfahrtsrennen der Herren in der Saison 2019/20
- Abfahrtslauf der Herren in Lake Louise
Bei der 1. Saisonabfahrt in Lake Louise sorgte Thomas Dreßen für einen richtigen Paukenschlag. Thomas Dreßen, der vor einem runden Jahr in Beaver Creek schwer zu Sturz kam und seitdem kein Rennen mehr bestritt, konnte sich über den Sieg freuen. Dominik Paris reihte sich vor den beiden, auf Rang drei klassierten Schweizern Carlo Janka und Beat Feuz auf dem zweiten Rang ein. Matthias wurde als bester Österreicher Fünfter. Drittbester Eidgenosse wurde Mauro Caviezel der mit der Nummer 1 das Rennen eröffnete und als Sechster abschwang. Vincent Kriechmayr aus Österreich musste sich mit dem siebten Rang zufriedengeben. Der Norweger Kjetil Jansrud, der Franzose Adrien Théaux und das zeitgleiche US-amerikanische Duo Steven Nyman und Travis Ganong vervollständigen die besten Zehn.
- Abfahrtslauf der Herren in Beaver Creek
Auf der Birds of Prey in Beaver Creek konnte sich der Schweizer Beat Feuz über den Tagessieg freuen. Er verwies den Österreicher Vincent Kriechmayr und den Franzosen Johan Clarey, die zeitgleich waren, auf Position zwei. Kriechmayrs Teamkollege Hannes Reichelt verpasste den Sprung auf das Podest knapp und wurde am Ende Vierter. Der im Training stark fahrende US-Athlet Ryan Cochran-Siegle und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, sowie Dominik Schwaiger belegten hinter dem auf Rang vier abschwingenden Adrian Smiseth Sejersted, die Positionen sechs und sieben. Da der Franzose Adrien Théaux und der Wikinger Kjetil Jansrud auf die Hundertstelsekunde gleich schnell waren, gab es keinen Neuntplatzierten. Der Südtiroler Dominik Paris und der Franzose Matthieu Bailet schwangen zeitgleich als Elfte ab.
Blick zurück die Abfahrtsrennen der Herren in der Saison 2018/19
- Abfahrt der Herren in Gröden Saison 2018/19
Die tollen Bedingungen in Gröden nutze Aleksander Aamodt Kilde für einen Zauberlauf auf der Saslong. Der Norweger verwies den Österreicher Max Franz und Beat Feuz mit deutlichen Respektabstand auf die Plätze 2 und 3. Knapp am Podest vorbei schrammten das US-Amerikanische Trio mit Bryce Bennett (4.), Steven Nyman (5.) der auf der Saslong bereits dreimal gewinnen konnte und Travis Gangon (6.). Aksel Lund Svindal der nach dem bösen Sturz von Marc Gisin über 30 Minuten auf seinen Start warten musste, reihte sich vor dem Schweizer Mauro Caviezel auf dem siebten Platz ein.
Der wilde Ritt über die Saslong
Die Saslong-Abfahrt ist nach dem ladinischen Namen des 3.181 Meter hohen Langkofel benannt. Sie zählt zu den klassischen Abfahrten im Weltcup. Die Athleten brauchen Mut, Gefühl, Kraft und Kondition, um die insgesamt 3.446 Meter und 839 Höhenmeter zu bewältigen. Mit ihren neun Sprüngen, 17 größeren Bodenwellen, mehreren Steilhängen und einem kräfteraubenden Flachstück zählt die Saslong zu den vielfältigsten und beliebtesten Strecken der Welt.
Die berühmten Kamelbuckel sind die spektakulärste Stelle der Strecke. Der Nordtiroler Rennläufer Uli Spiess übersprang sie erstmals 1980. „Die Kamelbuckel sind der weiteste und höchste Sprung im gesamten Skizirkus“, sagt der zweifache Abfahrtsweltcup-Sieger Peter Fill. Nach wenigen hundert Metern gelangen die Athleten von den Kamelbuckeln bereits mit brennenden Oberschenkeln und vollgepumpt mit Adrenalin auf die gefürchtete Ciaslat. Die Einfahrt auf den mit vielen Wellen und Rippen sehr unruhigen Teil ist entscheidend.
Nicht der geringste Fehler wird auf der kurvenreichen und wellblechartigen Passage verziehen. So hat dieser berüchtigte Streckenabschnitt schon häufig über Sieg und Niederlage entschieden.