Bormio – Nachdem der Super-G vorgezogen und dennoch aufgrund des starken Schneefalls um einen Tag verschoben wurde, bestreiten die Abfahrer erst am morgigen 30. Dezember ihr letztes Rennen im Kalenderjahr 2020. Schauplatz des Geschehens ist die steile und eisige Piste in Bormio. Um 11.30 Uhr (MEZ) eröffnet die Startnummer 1 das Rennen. Die offizielle FIS Startliste für die Ski Weltcup Abfahrt, am Dienstag um 11.30 Uhr in Bormio, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie im Menü oben.
Daten und Fakten
3. Skiweltcup-Abfahrt der Herren in Bormio 2020/21Offizielle FIS-Startliste – 1. Abfahrtstraining Bormio
Offizieller FIS-Liveticker – 1. Abfahrtstraining in Bormio
Offizieller FIS-Endstand – 1. Abfahrtstraining in Bormio
Offizielle FIS-Startliste – 2. Abfahrtstraining in Bormio
Offizieller FIS-Liveticker – 2. Abfahrtstraining in Bormio
Offizieller FIS-Endstand – 2. Abfahrtstraining in Bormio
Offizielle FIS-Startliste – Abfahrt der Herren in Bormio
Offizieller FIS-Liveticker – Abfahrt der Herren in Bormio
Offizieller FIS-Endstand – Abfahrt der Herren in Bormio***Gesamtweltcupstand der Herren 2020/21
Weltcupstand Abfahrt der Herren 2020/21
Der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle hat die zwei Probeläufe nahezu dominiert und seine sehr gute Form mit dem Super-G-Sieg eindrucksvoll bestätigt. Es wäre falsch, wenn man ihn nun auch in der Abfahrt nicht zum heißesten Favoriten hinsichtlich eines Tagessieges küren würde. Der 28-Jährige fuhr insbesondere im unteren Streckenabschnitt der Konkurrenz auf und davon. Man kann davon ausgehen, dass er heiß auf ein Double im Stile eines Aleksander Aamodt Kilde ist, der in Gröden in kürzester Zeit zweimal als Erster abschwang. Und der Wikinger, seines Zeichens Führender in der Disziplinenwertung, möchte diese mit einem weiteren Hunderter auf azurblauem Schnee ausbauen.
Die Schweizer Beat Feuz und Urs Kryenbühl wollen auch gute Ergebnisse erzielen. Dabei muss der Kugelblitz achten, dass ihm die Konkurrenz nicht davonfährt, will er wieder die kleine Kristallkugel in Händen halten. Der Eidgenosse ist bekannt für seine konstant guten Platzierungen. Diese alleine können aber nicht reichen, um seinen Traum zu verwirklichen. Martin Cater, der in Val d’Isère sensationell vor Otmar Striedinger aus Österreich gewann, konnte – ähnlich wie der ÖSV-Mann – auf der Saslong keinesfalls den Vorschusslorbeeren gerecht werden. Trotzdem hoffen beide, sowohl Cater als auch Striedinger, auf ein besseres Ergebnis.
Der Deutsche Romed Baumann ist sehr fleißig unterwegs und sammelt in den Speedrennen Punkte wie am Fließband. Obwohl schon 34-jährig, ist er noch nicht lange müde. Sein gutes Resultat im Super-G kann ohne Weiteres, dank seiner Erfahrung, auch in der Abfahrt bestätigt werden. Der Österreicher Matthias Mayer, in Sotschi im fernen Jahr 2014 Abfahrtsolympiasieger kam in diesem Winter in der Abfahrt noch nicht ganz in Schwung. Es ist an der Zeit, einen Gang zuzulegen. Vielleicht gelingt es ihm, oder seinem Mannschaftskollegen Vincent Kriechmayr, die sieglose rot-weiß-rote Saison zu beenden.
Bryce Bennett aus den USA ist auch ansatzweise gut gefahren. In den Trainings zeigt er öfters die Krallen, im Rennen muss er noch die Unbeschwertheit des Probelaufs umsetzen. Aus italienischer Sicht wartet alles auf eine Leistungsexplosion von Dominik Paris. Im Super-G landete er im geschlagenen Feld, doch wer den fünffachen Bormio-Abfahrtssieger kennt, weiß, dass er endlich oben stehen will. Die Zeit des vorsichtigen Herantastens ist vorbei, und auch Christof Innerhofer, wie Paris ein Südtiroler, kann hier für ein positives Resultat sorgen. Er kletterte bislang auf alle Stufen des Podiums und ist immer für eine gute Geschichte zu haben. Ein Platz außerhalb der Punkteränge wie im Super-G für den sympathischen Zeitgenossen sicher wurmen.
Gute Ergebnisse können wir uns auch vom DSV-Mann Andreas Sander, dem eidgenössischen Routinier Carlo Janka und dem Kärntner Max Franz erwarten. Es bleibt abzuwarten, wie die Franzosen Johan Clarey und Nils Allegre den Ausfall ihres Landsmannes Nils Alphand wegstecken und ob sie für ihn ein gutes Resultat erzielen. Im letzten Jahr wurden zwei Abfahrten in Bormio ausgetragen. Beide Male hatte Dominik Paris die Nase vorn. Während er am 27. Dezember Beat Feuz und Matthias Mayer auf die Ränge zwei und drei verwies, war er am Folgetag vor Urs Kryenbühl und Feuz erfolgreich.
Die «Pista Stelvio»
Die Abfahrt beginnt gleich mit dem steilsten Stück der gesamten Strecke. Der Startschuss hat eine Neigung von 63 % – das ist der steilste Start aller Weltcup-Abfahrten. In kurzen Abständen folgen eine Rechts- und eine Linkskurve. Letztere geht fließend in den Roccasprung über. Eine weitere Rechtskurve führt in die 300 Meter lange Hochgeschwindigkeitspassage Canalino Sertorelli.
Nach einer langgezogenen Linkskurve in das kurze Flachstück Fontana Lunga folgen die anspruchsvollsten und kurvenreichsten Stellen der Abfahrt, die so genannten Hermelin-Kurven und die Traverse Carcentina. Über den kurzen Abschnitt Ciuk geht es weiter zum San-Pietro-Sprung mit Weiten um die 40 Meter.
Der darauf folgende San-Pietro-Schuss ist die schnellste Passage der Strecke, wo Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h erreicht werden. Auch die letzten Abschnitte der Pista Stelvio, Bosco Alto und Feleit, bestehen vorwiegend aus schnellen Kurven. Den Abschluss bilden der Zielsprung und der Zielschuss.
Das Skiweltcup-Programm für Bormio 2020
Mittwoch, 30.12.2019
11.30 Uhr: Abfahrtslauf der Herren in Bormio (Original)
Herren Abfahrtsrennen der Saison 2020/21
- Abfahrtslauf der Herren in Val d’Iser
Am dritten Adventsonntag wurde im französischen Val d’Isère die erste Herren-Abfahrt in der Ski-Weltcup Saison 2020/21 ausgetragen. Dabei triumphierte der Slowene Martin Cater vor dem Österreicher Otmar Striedinger und dem Schweizer Urs Kryenbühl. Mit dieser Reihenfolge hatte wohl niemand gerechnet. Auf Rang vier schwang der Norweger Aleksander Aamodt Kilde ab. Der Franzose Johan Clarey belegte bei seinem Heimrennen den fünften Platz. Beat Feuz aus der Schweiz, der immer konstante Ergebnisse erzielt und die vierte kleine Kristallkugel en suite gewinnen möchte, landete heute auf Position sechs. Der Deutsche Andreas Sander zeigte eine sehr gute Vorstellung und beendete seinen Arbeitstag auf Rang sieben. Matthias Mayer aus Österreich, er ist wie Striedinger im südlichsten Bundesland der Alpenrepublik daheim, schwang als Achter ab. Romed Baumann aus Deutschland, eigentlich ein Tiroler, konnte sich über Platz neun freuen. Die besten Zehn wurden vom wieder genesenen Südtiroler Dominik Paris komplettiert.
- Abfahrtslauf der Herren in Gröden
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde gewann die Skiweltcup-Abfahrt der Herren in Gröden. Auf Position zwei schwang der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle ab. Der Schweizer Beat Feuz kletterte als Dritter auf die niedrigste Stufe des Podests. Sehr gut präsentierten sich die US-Amerikaner Bryce Bennett und Jared Goldberg auf den Positionen vier und sechs. Lediglich Kildes Mannschaftskollege Kjetil Jansrud schob sich dazwischen; er war auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie Bennett unterwegs. Ein erfreuliches und kräftiges Lebenszeichen gab es von Carlo Janka zu vermelden, der als Siebter abschwang. Bester Deutscher war Romed Baumann; er belegte den achten Platz. Die besten Zehn wurden von den beiden Österreicherin Max Franz und Matthias Mayer vervollständigt.
Blick zurück
Abfahrt der Herren in Bormio Saison 2019/20Abfahrtslauf der Herren in Bormio (Ersatzrennen Gröden – verkürzt)
Mit einem Traumlauf hat sich der „König der Stelvio“, Dominik Paris, den vierten Abfahrtssieg in Bormio gesichert. Der Südtiroler verwies Beat Feuz aus der Schweiz und den Kärntner Matthias Mayer auf die Plätze zwei und drei. Eine erneut starke Leistung lieferte der Norweger Aleksander Aamodt Kilde ab, der sich vor den mannschaftlich stark auftrumpfenden Franzosen Maxence Muzaton (5.), Matthieu Bailet (6.) und Brice Roger (7.), auf dem vierten Rang einreihte. Hinter dem US-Amerikaner Travis Ganong reihte sich Lake Louise Abfahrtssieger Thomas Dreßen als bester DSV Rennläufer auf dem neunten Platz ein. Der französische Mitfavorit Johan Clarey rundeten die Top Ten ab.
Abfahrtslauf der Herren in Bormio (Original Strecke Stelvio)
Bei der zweiten Abfahrt in Bormio siegte – wie Tags zuvor – der Südtiroler Dominik Paris. Fast hätte der junge Schweizer Urs Kryenbühl dem Ultner den Sieg weggeschnappt. Auf Rang drei schwang Kryenbühls Teamkollege Beat Feuz ab. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde wurde Vierter. Der Österreicher Matthias Mayer schwang als Fünfter ab. Hinter dem Abfahrtsolympiasieger von Sotschi und dem sensationell fahrenden Eidgenossen Niels Hintermann (6) klassierten sich die Franzosen Johan Clarey, Adrien Théaux und Maxence Muzaton auf den Rängen sieben, acht und neun. Vincent Kriechmayr aus Österreich beendete das Rennen auf Platz 10.
Abfahrt der Herren in Bormio Saison 2018/19
Bei der vierten Saisonabfahrt konnten sich am Ende zwei Südtiroler und ein Schweizer über einen Podestplatz freuen. Den Sieg sicherte sich der Ultner Dominik Paris vor dem Gaiser Christof Innerhofer und Beat Feuz aus dem Emmental. Für eine von zwei Überraschungen sorgte der US-Amerikaner Bryce Bennett, der einen Podestplatz knapp verpasste, und sich vor dem Oberösterreicher Vincent Kriechmayr auf dem vierten Rang einreihte. Für die zweite Überraschung war der Franzose Matthieu Bailet zuständig, der mit Startnummer 47 auf den sechsten Platz vorfuhr und Matthias Mayer auf Rang sieben verdrängte. Enttäuschend verlief das Rennen auf der Stelvio für die Norweger. Als bester Wikinger beendete Grödensieger Aleksander Aamodt Kilde das Rennen hinter dem Franzosen Johann Clarey und vor dem Kanadier Benjamin Thomsen auf dem neunten Platz.
Die Rückkehr auf die Pista Stelvio in der Saison 2017/18
Nach drei Jahren Abstinenz schien Bormio vor drei Jahren Saison erstmals wieder auf dem Weltcup-Kalender auf. Der WM-Ort von 1985 wollte nicht mehr das Rennen auf der „Stelvio“ austragen. So kam Santa Caterina Valfurva zwischenzeitlich zum Handkuss, wo auf der Piste „Deborah Compagnoni“ ebenfalls sehr spannende Rennen ausgetragen wurden.
Beim Bormio-Comeback in der Ski Weltcup Saison 2017/18 konnte sich der Ultner Modellathlet Dominik Paris über den Sieg in Bormio freuen. Der Südtiroler setzte sich mit einem Vorsprung von vier Hundertstelsekunden gegen den Norweger Aksel Lund Svindal durch. Auch dessen Teamkollege Kjetil Jansrud wies nur einen Rückstand von 0,17 Sekunden auf. Bester Schweizer wurde Beat Feuz auf Rang vier. Hinter dem amtierenden Abfahrtsweltmeister schwang Hannes Reichelt auf Position fünf ab. Olympiasieger Matthias Mayer wurde Sechster.