Mit 4.270 Metern ist die Abfahrt am Lauberhorn die längste im Ski Weltcup. Gestartet wird auf 2.315 Metern über dem Meeresspiegel, die Höhendifferenz bis zum Ziel beträgt 1.028 Meter. Seit 1967 finden die Lauberhorn-Rennen im Rahmen des Weltcups statt. Die Wetterprognosen sind vielversprechend für die „Lauberhorn-Woche“, die Pisten sind in ausgezeichnetem Zustand. Bei den 94. Internationalen Lauberhornrennen in Wengen können sich die Fans am Donnerstag (Ersatzabfahrt Beaver Creek) und Samstag auf zwei Abfahrten freuen. Am Freitag steht ein Super-G auf dem Programm, bevor am Sonntag der Slalom den Abschluss einer sicher spannenden Woche bildet. Zunächst steht am Mittwoch ab 12.30 Uhr das 2. Abfahrtstraining der Herren auf dem Programm. Die offizielle FIS Startliste für das Abfahrtstraining am Mittwoch in Wengen, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden Sie in unserem Daten-Menü.
Daten und Fakten – 4. Saisonabfahrt
Abfahrt der Herren in WengenFIS-Startliste: 2. Abfahrtstraining der Herren
FIS-Liveticker: 2. Abfahrtstraining der Herren
FIS Endstand: 2. Abfahrtstraining der HerrenFIS Endstand: 1. Abfahrtstraining der Herren
Gesamtweltcupstand der Herren 2023/24
Weltcupstand Abfahrt der Herren 2023/24Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Für den 10. Januar 2024 wird für Lauberhorn folgendes Wetter erwartet:
Für das zweite Abfahrtstraining der Lauberhornrennen in Wengen, welches für den 10. Januar 2024 um 12:30 Uhr geplant ist, sieht die Wettervorhersage wie folgt aus:
- Die Temperatur wird voraussichtlich um -4 °C liegen.
- Es wird sonniges Wetter erwartet, mit wenig bis keiner Bewölkung.
- Die Wahrscheinlichkeit für Niederschlag ist gering, unter 5% um die Mittagszeit.
- Der Wind wird leicht sein, mit Geschwindigkeiten um 15 km/h aus südöstlicher Richtung am Vormittag, wechselnd zu nordwestlicher Richtung am Nachmittag.
Bitte beachten Sie, dass sich Wetterbedingungen kurzfristig ändern können, und überprüfen Sie die Wettervorhersage regelmäßig für aktuelle Updates. Ab Donnerstag wird erwartet, dass das Wetter kalt und sonnig wird.
Marco Odermatt dominiert das erste Abfahrtstraining in Wengen
Marco Odermatt brillierte beim ersten Abfahrtstraining auf dem Lauberhorn in Wengen mit der schnellsten Zeit des Tages. Die Veranstaltung fand unter idealen Bedingungen statt – strahlender Sonnenschein und Windstille bei -6° Grad, während im Hintergrund das majestätische Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau zu bewundern war.
Die Lauberhorn-Piste, bekannt als die längste im Ski-Weltcup, war hervorragend präpariert und bot damit die perfekte Bühne für Odermatts beeindruckende Leistung. Der Schweizer Abfahrtsweltmeister, der bisher noch keinen Weltcup-Sieg in der Abfahrt verbuchen konnte, erreichte mit einer Zeit von 2:30.86 Minuten die Spitzenposition. Dicht auf seinen Fersen waren der Amerikaner Jared Goldberg, nur fünf Hundertstel Sekunden dahinter, und Odermatts Teamkollege Stefan Rogentin, der mit 0.65 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz lag.
Cyprien Sarrazin aus Frankreich, der Sieger der Bormio-Abfahrt, erreichte den vierten Platz, knapp vor den italienischen Skifahrern Mattia Casse (5.) und Florian Schieder sowie dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der sich zeitgleich mit Schieder den sechsten Platz teilte.
Die Top Ten wurden durch den Norweger Adrian Smiseth Sejersted, den Kanadier Cameron Alexander und den Franzosen Nils Allegre komplettiert.
Die österreichischen Athleten konnten sich nicht in der Spitze platzieren. Stefan Babinsky, als bester ÖSV-Fahrer, erreichte nur den elften Platz mit einem Rückstand von 2,22 Sekunden. Weitere bekannte Namen aus Österreich wie Vincent Kriechmayr, Otmar Striedinger, Daniel Danklmaier und Daniel Hemetsberger fanden sich weiter hinten in der Rangliste wieder.
Für das deutsche Team war Romed Baumann der schnellste Läufer und erreichte den sechzehnten Platz. Er wurde gefolgt von Andreas Sander, Simon Jocher, Thomas Dreßen, Josef Ferstl, Dominik Schwaiger und Louis Vogt, die sich auf den hinteren Rängen einreihten.
Obwohl am Dienstag der Start vom Originalpunkt erfolgte, ist geplant, die Abfahrt am Donnerstag, wie bereits in den letzten beiden Jahren, auf einer verkürzten Strecke durchzuführen. Um sich darauf vorzubereiten, ist für Mittwoch ein spezielles Training um 12.30 Uhr vorgesehen. Der Zeitplan sieht für Freitag einen Super-G vor und für Samstag steht die Lauberhorn-Abfahrt vom Originalstartpunkt an, jeweils um 12.30 Uhr.
Lauberhornabfahrt: Eine legendäre Herausforderung im Berner Oberland
Eingebettet in einem bezaubernden Bergpanorama im Berner Oberland ist die Lauberhornabfahrt mehr als nur eine klassische Abfahrt. Die über 4,2 Kilometer lange Strecke zieht alle in ihren Bann, einerlei ob es nun Fans oder Abfahrtsgrößen vergangener Zeiten und der Gegenwart sind. Bereits seit 1930 ist sie Schauplatz eines Rennens und war schon 1967 bei der Einführung des Weltcups dabei.
Die längste Abfahrt im alpinen Skirennsport weist auch die höchste Spitzengeschwindigkeit aller Abfahrten auf. Bei knapp 160 km/h bleibt dem Fan im wahrsten Sinne die Spucke weg, und auch für den geschulten Rennläufer ist der Ritt auf der Piste mehr als nur Nervenkitzel, Adrenalinschub und Herzklopfen. Wer die Lauberhornabfahrt ohne Fehler meistert, die selektive Piste schafft und wenig Zeit auf die Führenden verliert, ist mit Sicherheit bei den Besten dabei. Den inneren Schweinehund hat man sowieso schon längst besiegt.
Blicken wir ins Starthaus der Piste, die ein Höchstgefälle von 93 (!) Prozent und ein Durchschnittsgefälle von 33 Prozent ihr Eigen nennt. Wenn die Abfahrt aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse nicht verkürzt wird, tummelt sich die Abfahrtselite auf 2.315 Höhenmeter. Der obere Streckenteil, auf dem Marco Odermatt, Aleksander Aamodt Kilde & Co. nahezu eine Minute unterwegs ist, ist flach und verfügt über ein paar Gleitpassagen und langen Kurven. Der Russisprung ist schon etwas Besonderes, liegt er ja inmitten des ersten Abschnitts. Nach dem berühmten Traversenschuss und einer S-Kurve wird das Tempo etwas gedrosselt, ehe der Sprung über den Hundschopf zwischen blanken und schroff hervorstehendem Felsgestein allen Zuschauern den Atem stocken lässt.
Doch die Skirennläufer kennen keine Scheu. Angst ist der falsche Begleiter, und schon kommt es zur Minsch-Kante und zum Canadian Corner. Fast alle Streckenteile haben eine eigene Geschichte. Doch diese anzuführen würde den ganzen Text um ein Vielfaches sprengen. Ausruhen können sich die Abfahrtsgrößen keineswegs, denn schon steht eine Gleitpassage, der Alpweg auf dem Programm. Das Kernen-S, eine enge Kombination einer Doppelkurve, wobei letztere auf eine kurze Brücke führt, ist auch eine Schlüsselstelle des Rennens. Die Rennfahrer kommen nun zur Brücke zu einem Tunnel und einem weiteren Gleitstück, das Langentrejen genannt wird.
Wer nun denkt, das ist alles, hat entweder keine Ahnung vom Skirennsport oder hat die Abfahrt von Wengen noch nie gesehen. Der Hannegschuss lässt Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 150 km/h zu. In der Formel 1 würde man sagen, dass sich die Touren im tief dunkelroten Bereich befinden würden.
Es geht weiter mit dem Seilersboden, gespickt mit flachen Kurven. Diese verlangen von den mittlerweile müden Rennfahrern vollste Konzentration und jede Menge Fingerspitzengefühl. Seit nunmehr zehn Jahren folgt der Silberhornsprung. Die wohl letzte Schlüsselstelle der Strecke, die kaum unter 2:30 Minuten gemeistert wird, ist das Ziel-S, das in den Zielschuss mit einer Neigung von 42 Grad den steilsten Streckenabschnitt leitet. Hier verunglückte im fernen Jahr 1991 das aufstrebende ÖSV-Talent Gernot Reinstadler, Sohn der einstigen österreichischen Skifahrerin Traudl Eder, gerade einmal 20-jährig, tödlich.
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2023/24
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2023/24