Engelberg – Der Swiss-Ski-Athlet Marc Gisin steht vor den entscheidenden Wochen seiner sportlichen Karriere. Ein glückliches Ende ist leider weit weg. Bis zum Ski Weltcup Speed-Auftakt in Val d’Isère möchte der Eidgenosse, wieder das Selbstvertrauen und das Gefühl für die Geschwindigkeit finden, welches er vor seinem Horrorcrash in Gröden im Jahr 2018 hatte. In den Trainingseinheiten gab es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Situationen, die den Schweizer mehr als nur nachdenklich stimmten. Auch gab es Augenblicke, in denen mit Müh und Not er einen Abflug verhindern konnte.
Bis September war Gisins Trainer Reto Nydegger durchaus zuversichtlich, aber dem Skirennläufer fehlt der letzte Schritt. Es scheint so, als ob es zwischen dem Gehirn und den Skiern eine Barriere geben würde. Im letzten Winter brach der Swiss-Ski-Athlet die Saison nach dem ersten Probelauf von Wengen ab. Dessen ungeachtet weiß Gisin, dass der nächste Schritt schwer für ihn sein kann. Er möchte nochmal angreifen und alles geben; sollte er den Weg zurück nicht mehr schaffen, wird er das wohl zu frühe Ende seiner sportlichen Laufbahn ohne Meckern annehmen.
Hoffentlich gelingt dem 199 cm großen Kämpfer ein Comeback. Der Blick in die Geschichte zeigt, dass er das Zeug dazu hätte, die Barriere zu überwinden. Bei einem Super-G-Sturz in Kitzbühel erlitt er eine Hirnblutung und ein Schädel-Hirn-Trauma. Das war 2015 der Fall; im Jahr später schloss er mit dem fünften Rang seinen persönlichen Frieden mit der „Streif“.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: blick.ch