Am heutigen Donnerstag fand im österreichischen Altenmarkt der Atomic Media Day 2018 statt. Mit von der Partie waren, neben den amtierenden Gesamtweltcupsiegern Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher auch Sofia Goggia, Peter Fill, Manuel Feller, Marco Schwarz, Marc Digruber, Mirjam Pucher, Stephanie Venier und einige der weltbesten Future Stars.
Kurz vor dem Start in die Skiweltcup-Saison 2018/19 bat der Skihersteller aus Altenmarkt seine Stars aus dem Skiweltcup zu einem Stelldichein mit der Presse. Bei den Journalisten war einmal mehr Jungvater Marcel Hirscher sehr gefragt, auch wenn dieser nur zur sportlichen Situation Stellung nehmen wollte.
Du willst verständlicherweise dein Privatleben für dich behalten. Wie wichtig ist Dir dieser private Bereich?
„Ich habe alles probiert, dass ich nach der Geburt meines Sohnes ein paar Tage meine Ruhe habe, aber keine 48 Stunden später stand es schon in der Zeitung. Ich bin immer bereit alle sportlichen Fragen zu beantworten, aber meine Mutter hat damit z.B. nichts zu tun. Und diese Freiheit will ich ihr lassen, weil sie es nicht entschieden hat, dass ich Skirennfahrer werde. Das war meine Entscheidung. Darum ist es mir wichtig, dass es um mich und meinen Sport geht, und nicht andere Personen mit reingezogen werden.“
Du hast eine mehr als erfolgreiche Saison hinter Dir. Doppel-Olympiasieger, zum siebten Mal in Folge den Gesamtweltcup gewonnen. Wie kannst Du dich immer wieder neu motivieren?
„Es war bei Schülerrennen nicht anders als heute. Ich möchte am Ende des Rennens einfach nicht Zweiter sein. Das habe ich einfach in mir. Darum versuche ich immer alles aus mir rauszuholen. Das wird sich niemals ändern, egal was ich schon alles erreichen durfte. Das hat man, oder man hat es nicht. Im Training bin ich nicht so verbissen, aber im Rennen will ich einfach alles zerreißen.
Der Grund zum Weitermachen war einfach die Freude am Rennfahren. Ich bin einfach ein Rennfahrer. Mir taugt die Herausforderung, wenn ich fighten kann, wenn ich im Wettkampf bin. Es ist aufregend, dass Adrenalin steigt, man ist im Rennmodus. Das ist es mir einfach wert.“
Du hast letztens gesagt: „Ich habe mein bestes Ich noch nicht erreicht.“ Muss sich die Konkurrenz jetzt noch wärmer anziehen?
„Ich will damit nur sagen, dass ich logischerweise, wenn ich an mir arbeite und weiter trainiere besser werden kann. Wenn ich jetzt sagen würde, das war alles was ich aus mir herausholen kann, dann wäre es klüger wenn ich es lasse. Ich versuche halt nach wie vor den Hunger nicht zu verlieren. Das heißt aber nicht, dass ich nächstes Jahr 15 Rennen gewinnen werde, das wäre ja ein Blödsinn. Vielleicht kann ich ja meinen linken Schwung im Riesentorlauf noch verbessern. Dann ist das für mich ein Fortschritt, dann hat sich die Arbeit ausgezahlt. Das heißt also, ich kann mich noch verbessern, was aber nicht heißt, dass ich mehr Rennen gewinnen werde. Jeder hat jeden Tag die Möglichkeit, egal wo und in welchen Bereich, sich zu verbessern.“
„Werden wir dich in der kommenden Saison häufiger auf der Abfahrt sehn?“
„Nein. Ich habe lange über das Thema nachgedacht, aber es bringt halt nichts. So ehrlich muss man sein. Nach meiner Einschätzung braucht man drei, vier Jahre um in der Abfahrt Fuß zu fassen. Man muss erst die ganzen Strecken auswendig kennen, und dann noch ein Jahr um richtig schnell zu sein. Das wäre ein Riesenprojekt welches fünf, sechs Jahre in Anspruch nehmen würde. Dafür bin ich einfach nicht mehr bereit.“
Wie gut bist du auf den Skiweltcup-Auftakt in Sölden vorbereitet?
„Sölden rückt so schnell näher und ich werde so wie jedes Jahr hier stehen und sagen ich bin noch nicht bereit. Aber es kommt so schnell und ich kann es eh nicht aufhalten. Hier hilft mir etwas die Erfahrung. Rein in die Skischuhe, Rennanzug anziehen und hoffen, dass es ähnlich weitergeht wie im letzten Jahr. Es waren sehr gute Trainingstage dabei, aber wir waren auch auf der Suche nach dem Schnee.“
Was hast du noch in den nächsten zwei Wochen bis zum Auftaktrennen geplant?
„Im Moment ist keine vernünftige Vorbereitung möglich. Wir haben warme Temperaturen und draußen ist der Föhn. Es ist sicher nicht einfach zur Zeit gute Bedingungen zu finden, aber das Problem haben alle Athleten. Momentan muss die Qualität im Vordergrund stehen. Es nützt nichts wenn wir Skitage auf schlechten Pisten sammeln. Es muss einfach ein rennmäßiges Training möglich sein. Ich hoffe, wenn wir uns noch etwas Gedulden, vor Sölden noch gute Trainingstage abhalten zu können.
Welche Ziele hast Du dir für die kommende Saison gestellt?
„Ich weiß es selbst nicht, wie ich es anlegen werde. Was ich weiß ist, dass die Uhr auf null steht. In Sölden schauen wir mal, wo man steht und dann ist es das gleiche Spiel wie immer und ob man berechtigt ist zu sagen, man fährt um die Weltmeisterschaft mit. Aber jetzt ist es noch zu früh.“