Schladming – Heute wurde im steirischen Schladming der Nachtslalom der Herren ausgetragen. Bei Schneegestöber setzte sich der Österreicher Marco Schwarz in einer Zeit von 1.44,04 Minuten vor den Franzosen Clement Noel (2.; +0,68) und Alexis Pinturault (3.; +0,82) durch. Für den Kärntner war es der zweite Sieg in einem Weltcupslalom in seiner Karriere.
Marco Schwarz: „Den Klassiker in Schladming zu gewinnen war schon ein großes Ziel. Ich war letztes Jahr knapp dran, habe geführt. Ich weiß, wie sich der Manu fühlt. Ich habe im 2. Lauf voll riskiert und es ist mir aufgegangen. Von sieben Rennen sechs Mal am Podium passt sehr gut, würde ich sagen. Ich bin megahappy. Natürlich leidet man mit den Teamkollegen mit, ich hätte es beiden vergönnt. Aber so ist der Sport.“
Clement Noel: „Es ist super, es ist mein erster Podestplatz hier in Schladming. Es ist nicht gleich wie in den letzten Jahren, da die Fans fehlen. Aber es ist eine sehr gute Strecke, ich bin sehr glücklich. Heute war es ein sehr gutes Rennen von mir, aber Marco ist in dieser Saison sehr schnell.“
Alexis Pinturault: „Im 1. Durchgang war ich noch müde, es war nicht so einfach nach dem Super-G von Kitzbühel. Der erste Durchgang war nicht gut von mir. Im zweiten Lauf habe ich probiert, nochmal anzugreifen. Der Rückstand war für einen Podestplatz eigentlich schon zu groß. Jetzt bin ich glücklich über meinen dritten Platz. Ich hatte heute jetzt Glück, aber so ist unser Sport.
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7. Slalom der Herren 2020/21
Das Rennen am Dienstag in SchladminFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 17.45 Uhr
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Auf Rang vier klassierte sich der Norweger Sebastian Foss-Solevag (+1,09), der einmal mehr seine konstanten Fahrten belohnte. Als Fünfter schwang der Schweizer Ramon Zenhäusern (+1,10) ab. Der Zwei-Meter-Hüne aus der westlichen Alpenrepublik klassierte sich vor dem sehr gut fahrenden Bulgaren Albert Popov (+1,54) der Sechster wurde. Der Russe Alexander Khoroshilov (+1,57), der vor sechs Jahren auf der Planai seinen bislang einzigen Weltcupsieg feierte, konnte mit dem siebten Rang zufrieden sein. Ebenso glücklich war der routinierte Südtiroler Manfred Mölgg (+1,58), der im Finale nur einen Platz einbüßte und sich auf Position acht einreihte.
Die besten Zehn wurden vom jungen Eidgenossen Loic Meillard (+1,67) und dem ÖSV-Vertreter Adrian Pertl (+1,78) komplettiert. Ein abermals ernüchterndes Ergebnis gab es für den norwegischen Vorjahressieger Henrik Kristoffersen, der als Elfter vier Zehntel auf einen Top-10-Platz einbüßte und zur Halbzeit nur auf Position 24 lag. Die Swiss-Ski-Athleten Marc Rochat (+2,99), Noel von Grüningen (+3,22) und Tanguy Nef (+3,33) klassierten sich auf den Rängen 17, 19 und 20. Dazwischen positionierte sich der Österreicher Johannes Strolz (+3,20) auf Platz 18.
Im Finale schieden vier Athleten, unter anderem der Deutsche Linus Straßer und die Tiroler Michael Matt und Manuel Feller aus. Feller hatte besonderes Pech, zumal er nach dem ersten Durchgang noch in Führung lag. In der Disziplinenwertung hat Schwarz 489 Punkte gesammelt. Dahinter lauern Foss-Solevag mit 358 bzw. Feller mit 324 Zählern. Es sieht so aus, als ob Schwarz auch als Slalombester zur WM nach Cortina d’Ampezzo reisen wird.
Manuel Feller: „Es war ziemlich schnell vorbei. Ich muss mir das noch anschauen. Ich glaube, ich habe den Druck zu spät genommen, war dann zu gerade an der Stange dran, und dann war es schon vorbei. Einfacher macht es, dass ich weiß, wenn ich halbwegs normal runterfahre, dann bin ich vorne dabei. Vielleicht ist es gut, dass gleich wieder zwei Rennen kommen. Cool für den Marco, endlich wieder ein Sieg hier in Schladming nach den Erfolgen von Marcel Hirscher. Gratulation! Ich hätte kein Problem gehabt, wenn er mich geputzt hätte und ich am Podest daneben gestanden wäre. Aber so ist das Leben.“
Michael Matt: „Im Steilhang war es furchtbar. Wie immer in Schladming, wurde es im 2. Lauf noch aggressiver. Ich habe es nicht hingebracht. Aber es hilft ja nix, den Lauf analysieren, drüber nachdenken und daraus was lernen wäre gut. Und es das nächste Mal besser machen. Im 2. Lauf war von oben weg das Gefühl nicht 100-prozentig da, im ersten habe ich mir leichter getan.“
In vier Tagen steht im französischen Chamonix der nächste und sechste von sieben Slaloms im arbeitsreichen Januar 2021 für die technisch versierten Athleten auf dem Programm. Bleibt das Fazit: So schön der Sieg von Schwarz auf der Planai heute auch ist, umso schöner wäre es gewesen, wenn ihn rund 40.000 Zuschauer begleitet hätten. Aber die Corona-Pandemie hatte was anderes mit den Fans vor.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner