Fischbachau – Die 24-jährige DSV-Athletin Marlene „Leni“ Schmotz wurde in den letzten beiden Jahren zweimal von schweren Verletzungen heimgesucht. Nun hofft die bayerische Frohnatur, die Verletzungshexe für immer vertrieben zu haben. Sie schaut optimistisch nach vorne und will in ihrer Paradedisziplin Slalom erfolgreich sein und dort anknüpfen, wo sie aufgehört hat.
Skiweltcup.TV: Leni, unmittelbar nach unserem Interview hat die Verletzungshexe im Vorjahr gnadenlos zugeschlagen. Du hast dir bei einem Trainingslauf einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Wie geht es dir heute?
Marlene Schmotz: Danke, es geht mir sehr gut. Es verlief alles nach Plan und ohne Komplikationen. Zwischendurch hat es zwar immer wiedermal Höhen und Tiefen gegeben, jedoch hielten sich die Tiefen in Grenzen. Ich denke jedoch, dass diese dazugehören und man in Kauf nehmen muss. Die Rehabilitation verlief einwandfrei, und ich konnte sogar ein paar Schwünge in den Schnee zaubern. Ich bin auch sehr happy, dass es auf der weißen Grundlage auch super funktioniert hat.
In den letzten Jahren hast du dich leider oft verletzt. Stellt man sich da nicht oft die Frage: Warum gerade ich? Oder was sind die positiven Seiten einer Verletzung? Lernt man dadurch seinen Körper und sich besser kennen?
Von Beginn an habe ich mir bei dieser Verletzung keine negativen Gedanken darüber gemacht, was passiert ist. Das bringt zum einen nichts, und zum anderen verschwendet es unnötig Nerven. Sobald die Operation rum war, blickte ich schon wieder positiv und motiviert nach vorne oder andersrum auf die Vorbereitung im Hinblick auf die neue Saison.
Der Zeitpunkt meiner Verletzung war, auf den neuen Winter gesehen, ein „guter“, da ich ausreichend Zeit hatte, im Winter die Reha-Phase zu durchlaufen und dann normal wieder in die Sommervorbereitung zu gehen, ehe ich dann wieder in die Vorbereitung auf den Winter einsteigen kann.
Leider ist es in unserem Sport nie auszuschließen, dass man sich verletzt. Man wünscht jedem, dass er von Verletzungen verschont bleibt. Man lernt dadurch aber etwas seinen Körper kennen und auf ihn, aber auch auf den Geist zu hören. Als Sportler wird man irgendwann geduldiger.
Aus welchem Grund ist der alpine Skirennsport das Schönste, was du dir nur vorstellen kannst? Wieso ist es wichtig, sich immer von Neuem zu motivieren und aus dem Vollen zu schöpfen und positiv ins Geschehen einzugreifen?
Wenn man in den Bergen aufgewachsen ist, von Kindesalter auf den Skiern stand, ist es schwer, sein Hobby nicht zur Leidenschaft zu machen. Und dann ist es nicht mehr weit von der Leidenschaft zum Beruf. Und mit Freude am Sport und dem gewissen Ehrgeiz erreicht man auch so manch seine Ziele.
Was wünscht sich Leni Schmotz für die bevorstehende WM-Saison 2018/19?
Dass ich gesund bleibe, und da anknüpfen kann, wo ich aufgehört habe.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner