Jesenice – Die 31-jährige slowenische Skirennläuferin Maruša Ferk blickt mit gerade einmal 50 gesammelten Ski Weltcup Punkten auf einen durchwachsenen Winter 2019/20 zurück. Nach dem Rücktritt von Ana Drev rückte die routinierte Athletin in den Vordergrund. Jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, muss sie in ihrer Gemeinde bleiben und dort trainieren.
Es hat auch etwas Gutes: So lernt die Skirennläuferin die versteckten Plätzchen ihrer Stadt kennen. Ihr wird nicht langweilig, und unweit von Jesenice unternahm die Sportlerin einige Skitouren. Gemeinsam mit ihrem Fitnesstrainer Nika Radjenovic wurde ein Programm erarbeitet, das auch zuhause realisierbar ist. Sie denkt oft an ihren Partner Christophe Saioni, den sie seit acht Wochen nicht mehr in die Arme nehmen konnte. Ferk weiß, dass die staatlichen Maßnahmen in dessen Heimatland Frankreich noch viel härter sind als in Slowenien. So schätzt die 31-Jährige die Freiheit umso mehr.
Nach dem vorzeitigen Saisonende in Schweden hatte die Athletin keinen großen Kontakt mehr zu ihren Teamkolleginnen. Sie weist darauf hin, dass in Zukunft nichts mehr so sein wird, wie es war. Ferk weiß auch nicht, wie das Budget des Verbands aussieht und wie die Mannschaften zusammengesetzt wird. Trotzdem will sie nach vorne blicken, auch wenn die besten Resultate ihrer Karriere schon länger zurückliegen.
Um noch einmal über die letzte Saison zu sprechen, gibt die Skirennläuferin zu, dass sie weit unter ihren eigenen Erwartungen blieb. Die Trainings verliefen gut, doch sie kann sich nicht erklären, warum sie bei den Rennen nicht mehr wettbewerbsfähig war. Sie setzte sich zusammen mit den Betreuern Ziele, die auf ihren Fähigkeiten basierten. Da sie in der Slalom-Rangliste unter den besten 20 war, schien ein gewisses Potenzial in ihr vorhanden zu sein. Doch die Athletin dachte zu viel nach, und schon hat es bei den ersten Einsätzen nicht geklappt.
Die 31-Jährige sprach davon, dass, wenn der Fokus auf dem Slalom zu hoch ist, das nicht gut für sie sei. Sie benötigt auch den Start in anderen Disziplinen, um locker zu bleiben. Sie wurde von vielen Menschen unterstützt. Und vielleicht gelingt es ihr, die Unterstützung mit sehr guten Resultaten zu honorieren. Zu wünschen wäre es Maruša Ferk, die an ihre Chance glaubt, allemal.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: siol.net