Flachau – Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin meldete sich gerade rechtzeitig zurück. Im letzten Torlauf vor den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo gewann die 25-Jährige in einer Zeit von 1.47,92 Minuten. Die Skirennläuferin aus Vail triumphierte sie zum vierten Mal auf der Hermann-Maier-Piste und freute sich auch zum 100. Mal über einen Podestplatz. Auf Rang zwei schwang die Österreicherin Katharina Liensberger, die sich in einer sehr guten Form befindet, ab. Ihr Rückstand auf Shiffrin betrug 19 Hundertstelsekunden. Wendy Holdener (+0,43) aus der Schweiz kletterte zum x-ten Mal auf ein Weltcup-Slalom-Treppchen, doch sie wartet genauso wie Liensberger (noch) auf den großen Erfolg.
Mikaela Shiffrin: „Wenn ich ehrlich bin, fehlen mir die Worte. Ich fühlte mich wieder am Leben und konnte richtig pushen. Das ist schwierig zu beschreiben. Der 2. Durchgang das war wieder das Beste, was ich machen kann. Am Semmering dachte ich mir, ich kann das nicht mehr, aber heute habe ich mir gedacht, ich kann das und ich will. Es hat wirklich Spaß gemacht. Viele Dinge sind passiert, auch habe ich mich mental mit meiner Situation auseinandergesetzt. Alles hat heute zusammengepasst, das ist super, aber sicher noch nicht perfekt.“
Katharina Liensberger: „Leider war ich am Starthang nicht so schnell, da weiß ich, was ich noch zu tun hab. Es ist immer super hier in der Flachau zu fahren. Es hat wirklich Spaß gemacht und sich toll angefühlt. Die Piste war super und ich muss mich bei allen Helfern und Helferinnen bedanken. Es war echt genial, was Mikaela herunter gezaubert hat. Ich will immer besser werden und muss geduldig bleiben. Die Konstanz ist da und es ist schön zu sehen, dass das Skifahren passt. Es macht noch mehr Spaß, wenn ich merke, ich kann mich am Limit bewegen.“
Wendy Holdener: „Ich habe mich im 1. Lauf extrem gefreut, dass ich um die vorderen Plätze mitkämpfen kann. Es ist schön dass ich heute wieder so dabei war. Darauf kann ich aufbauen, das gibt Vertrauen und etwas Lockerheit zurück.“
Daten und Fakten zum Ski Weltcup 2020/21
5. Slalom der Damen in FlachauOffizielle FIS-Startliste 1. Durchgang – Start 18.00 Uhr
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Weltcupstand Slalom der Damen 2020/21Nationencup: Damenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Die Slowakin Petra Vlhová (+0,62), die die beiden letzten Rennen im Salzburger Land für sich entschied, belegte den vierten Rang. Auf den Positionen fünf und sechs klassierten sich mit Michelle Gisin (+1,52) und Camille Rast (+2,55) zwei Eidgenossinnen. Letztere preschte trotz der hohen Startnummer 57 im ersten Lauf bis auf Rang 14 vor; im Finale legte sie eine Schippe drauf und konnte sich über ein sehr gutes Ergebnis freuen.
Die Österreicherin Chiara Mair (+2,57) reihte sich auf Platz sieben ein. Die Top-10 des heutigen Nachtslaloms in Flachau, der coronabedingt ohne Fans stattfand, wurden von der Kanadierin Laurence St-Germain (8.; +2,78), Shiffrins Teamkollegin Paula Moltzan (+2,79) und der ÖSV-Vertreterin Katharina Truppe (+2,85) abgerundet.
Chiara Mair: „Ich hab mich im zweiten Lauf leichter getan, insgesamt gesehen bin ich aber nicht zufrieden. Es gibt mir aber Auftrieb. Wenn man sich in den Top-10 klassiert und nicht zufrieden ist, dann stimmt die Richtung. Schade für Liense, aber ich bin mit Miki groß geworden und freue mich wirklich für sie, weil sie keine leichte Zeit hinter sich hatte.“
Lena Dürr (+2,91) aus Deutschland verpasste als Elfte um gerade einmal sechs Hundertselsekunden den Sprung unter die besten Zehn des Feldes. Katharina Huber, auch sie ist für das Team Austria unterwegs, riss als Zwölfte 2,95 Sekunden auf Tagessiegerin Shiffrin auf. Wäre sie um vier Zehntelsekunden schneller gewesen, wäre sich locker ein einstelliges Ergebnis ausgegangen. Aber das Leben findet bekanntlich nicht in der Möglichkeitsform statt. Die Swiss-Ski-Athletin Melanie Meillard (+3,01) kämpfte sich langsam, aber sicher zurück. Obwohl der Rückstand groß war, sammelte sie als 13. ordentlich Punkte.
Melanie Meillard: „Das ist so wunderbar. Der erste Durchgang war technisch schon sehr gut, aber nicht so schnell, im zweiten habe ich dann einen richtig guten Lauf erwischt. Nach so vielen Verletzungen ist für mich ein Traum wahr geworden.“
Der nächste Slalom der Damen findet bereits im Rahmen der Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo statt. Dann geht es nicht um Weltcuppunkte, sondern um WM-Gold, -Silber und -Bronze.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner