6 November 2021

Mikaela Shiffrin und das olympische Wechselbad der Gefühle

Mikaela Shiffrin und das olympische Wechselbad der Gefühle
Mikaela Shiffrin und das olympische Wechselbad der Gefühle

Vail – Mikaela Shiffrin ist zweifelsohne eine der besten Rennläuferinnen in der Ski-Geschichte. Die 26-Jährige hat dreimal den Gesamtweltcup und elf WM-Medaillen gewonnen. Auch bei den Olympischen Winterspielen hat sie ordentlich abgeräumt. Zudem stand sie bislang bei 70 Weltcuprennen auf der höchsten Stufe des Podests. Dessen ungeachtet hatte sie ein bisschen Angst vor dem bevorstehenden Olympiawinter. Obwohl die Rennen im Zeichen der fünf Ringe für die meisten Fans ein Fest der Freude ist, ist es aus der Sicht der US-Amerikanerin eine herausfordernde Passage in ihrer sportlichen Laufbahn. Sie versucht folglich, sich ein wenig auf das Unbehagen einer Situation vorzubereiten, vor dem man hofft, dass es ein freudiges und wunderbares Ereignis wird.

Im südkoreanischen Pyeongchang, dem Austragungsort der letzten Olympischen Winterspiele, hatte sie kein gutes Gefühl. Hohe Erwartungen und Druck haben eine Einwirkung auf die Psyche. Es ist schwer, alle negativen Gefühle abzuschalten und sich ausschließlich auf die Leistung zu konzentrieren.

Die 26-Jährige will den Druck nicht spüren und auch nichts von Erwartungen hören. Sie will alles „von außen“ blockieren. Bis zu einem gewissen Grad kann das Ganze auch klappen. Doch bei den Olympischen Spielen gelingt das selten. All diese Ablenkungen kann man nicht zu 100 Prozent abschalten.

Die letzten Spiele in Südkorea begannen großartig. Shiffrin gewann die Goldmedaille im Riesentorlauf. Doch beim Slalom, ihrer stärksten Disziplin, verpasste sie den Sprung auf das Podest um gerade einmal acht Hundertstelsekunden. Am Ende gab es noch die Silbermedaille in der alpinen Kombination.

Zu den bevorstehenden Olympischen Winterspielen in China gibt es mehrere Fragen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte keine Generalprobe auf der Strecke abgehalten werden. Es kann sein, dass sich zu den erwarteten Favoriten auch Außenseiter gesellen.

Das letzte Jahr war ein Comebackjahr für Shiffrin. Nach und nach kämpfte sie sich zurück, auch emotional, und versuchte ihr Niveau wieder zu erlangen. Sie verließ die Welttitelkämpfe in Cortina d’Ampezzo mit einer Gold- zwei Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen.

Shiffrins Freund Aleksander Aamodt Kilde wurde eine neue Stütze auf dem Weg zurück. Somit wurde ihr die Rückkehr in die alten Zeiten angenehmer gemacht. Eileen, die Mutter der besten Athletin der Gegenwart betont, dass der Norweger wie eine heilende Salbe ist und viel Positives für ihre Tochter bewirkt. Außerdem verspürt der Trainer deutliche Fortschritte. Das Training ist im Vergleich zum Vorjahr viel besser geworden; er merkt, dass die Qualität des Skifahrens langsam ihrer Normalität entspricht. Die US-Amerikanerin will einen klaren Kopf bewahren und realistisch zu bleiben. Sie wünscht sich, dass die bevorstehenden Spiele im Zeichen der fünf Ringe 14 Tage lang Spaß machen und einem unglaublichen Erlebnis gleichkommen. Es wird aber auch unglaublich schwierig werden.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: sport.aktuality.sk

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