Niels Hintermann, der 29-jährige Schweizer Ski-Star, hat die erste Phase seiner Krebstherapie erfolgreich abgeschlossen. Zwei Monate nach der Diagnose Lymphdrüsenkrebs zeigt sich der dreifache Weltcupsieger positiv gestimmt und zuversichtlich für die Zukunft. Die laufende Weltcup-Saison muss er zwar auslassen, doch die Fortschritte seiner Behandlung geben Anlass zur Hoffnung.
Fortschritte bei der Therapie
Am vergangenen Dienstag erhielt Niels Hintermann seine letzte von vier Chemotherapie-Infusionen. Trotz gelegentlicher Nebenwirkungen wie Erschöpfung, Schlafproblemen und Übelkeit beschreibt der Zürcher die bisherigen Auswirkungen als glimpflich. Im Vergleich zu Erfahrungsberichten anderer Patienten seien die Einschränkungen bei ihm eher moderat verlaufen, erklärte der Speed-Spezialist im Gespräch mit SRF.
Ein zentraler Baustein seiner Genesung ist für Hintermann die Unterstützung durch seine Familie und sein enges Umfeld. Besonders die Hilfe seiner Ehefrau, seines Mentaltrainers und eines Hypnotiseurs habe ihm in dieser schwierigen Zeit geholfen, die Belastungen besser zu verkraften. Zudem betont er die Bedeutung seiner physischen Fitness. Mit regelmäßigen Trainingseinheiten auf dem Ergometer oder im Kraftraum hat er nicht nur seine Konstitution gestärkt, sondern auch die Verträglichkeit der Therapie unterstützt.
Bestrahlung als nächster Schritt
Obwohl die Chemotherapie abgeschlossen ist, steht für Niels Hintermann die nächste Phase seiner Behandlung noch bevor. Bis Weihnachten wird er eine Reihe von Bestrahlungen absolvieren. Sein persönliches Ziel ist es, die Behandlung bis zum 24. Dezember abzuschließen, sodass er die Weihnachtsfeiertage als Meilenstein seiner Genesung feiern kann. Er bezeichnet diesen Moment als sein schönstes Weihnachtsgeschenk.
Rückkehr zur Normalität
Abseits der medizinischen Herausforderungen hat Hintermann neue Leidenschaften entdeckt. Neben seinem Studium der Betriebswirtschaft widmet er sich verstärkt dem Kochen und genießt die gemeinsame Zeit mit seiner Frau und seiner Familie. Trotz seiner öffentlichen Bekanntheit erlebt er im Alltag wenig Aufsehen und beschreibt humorvoll, dass er in seinem lokalen Supermarkt oft unerkannt bleibt.
Positive Prognose
Die Heilungschancen bei Lymphdrüsenkrebs stehen laut Experten bei 80 bis 85 Prozent. Hintermann bleibt optimistisch und beschreibt die Erkrankung als eine Herausforderung, die er wie eine sportliche Verletzung betrachtet. Laut dem Sportarzt Walter O. Frey, der die medizinische Betreuung bei Swiss-Ski leitet, hat Hintermann als Spitzensportler eine starke Basis für die Genesung. Seine körperliche Fitness und seine mentale Stärke, die er durch den Leistungssport entwickelt hat, sind dabei von entscheidendem Vorteil.
Blick in die Zukunft
Niels Hintermann ist zuversichtlich, dass er sich vollständig erholen und in den Profisport zurückkehren wird. Sein Umgang mit der Krankheit, seine positive Einstellung und die Unterstützung seines Umfelds machen ihn zu einem Vorbild für viele. Für Hintermann beginnt nun der nächste Schritt in Richtung Normalität – mit dem klaren Ziel, bald wieder auf der Piste zu stehen.
Quellen: SRF.ch & 20min.ch
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