Sölden – In einigen Tagen beginnt in Sölden der neue Ski Weltcup Winter 2019/20. Der neue ÖSV-Damenchef, der letzthin auch die norwegischen Ski-Asse betreute, möchte mit den rot-weiß-roten Frauen erfolgreich sein.
Der 39-jährige Steirer freut sich, wieder daheim zu sein. Für ihn ist es eine Ehre, für die beste Skination der Welt arbeiten zu dürfen. Im Vergleich zu seiner Arbeit mit den Wikingern erkennt Mitter keine wesentliche Unterschiede: Er spürt den gleichen Druck wie bei den Skandinaviern. Doch ein Gegensatz fällt auf. Der Österreicher verweist auf eine zentrale, mehr nordisch ausgelegte Verbandsstruktur, während der ÖSV föderalistisch aufgebaut ist.
Mitter kommt aus einer wintersportaffinen Familie. Vater Wolfgang stand der nordischen Ski-WM 1999 in der Ramsau als OK-Chef vor. Ferner hilft Bruder Mark im Herren-Slalomteam aus und Bruder Andreas ist für die DSV-Skispringer im Einsatz. Dass Christian Mitter nun die ÖSV-Damen betreuen darf, freut ihn sehr. Er sieht in den Athletinnen alles professionelle Mädels, die das Beste aus sich herausholen wollen. Und trotzdem ist der Kontakt zu seinen früheren Schützlingen aus Norwegen nach wie vor gut.
Die Arbeit, die die rot-weiß-roten Frauen betreiben, ist gut. Im Speedbereich will er an der Spitze bleiben, im technischen Bereich sieht er seine Athletinnen in der Rolle der Jägerinnen. Man sieht das auch als eine coole Challenge an. Mitter weiß, was auf ihn zukommt und er nimmt diese Herausforderung gerne an. Ferner sieht er sich keineswegs als harten Hund in der Szene. Er ist eher ein Trainer, der ein hundertprozentiges Vertrauen ausstrahlt. Erst dann kann man in einer Szene, in der die Direktheit wichtig ist, das Beste herausholen. Klarheit und Wahrheit sind zwei Schlüsselworte, die nicht nur in der Skiszene von Bedeutung sind. Und den Skirennläuferinnen scheint die offene Art des neuen Trainers zu gefallen.
Dass Ski-Ass Anna Veith eine Sonderstellung hat, begrüßt Mitter. Er sieht in ihr eine Athletin, die eine ganze Skination auf ihren Schultern getragen hat. Katharina Liensberger ist in den Augen des Steirers trotz der Posse rund um den Ausrüster eine der besten Athletinnen in den technischen Disziplinen. Und wie sind die Aussichten im Hinblick auf Sölden? Der Trainer weiß, dass Veith noch nicht einsatzbereit und Stephanie Brunner verletzt ist. Somit wäre es ein Fehler zu glauben, dass man gleich das erste Rennen nach Strich und Faden dominiert. Da seine Mädels in Lauerstellung seien, kann man den Saisonauftakt am Rettenbachferner als Chance und keinesfalls als Bedrohung ansehen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at