Oslo – Christian Mitter hat das prestigeträchtige Jobangebot, als Chef der ÖSV-Damennationalmannschaft zu arbeiten, angenommen. Der Steirer war seit zwölf Jahren Mitglied des norwegischen Skiverbandes. In den letzten vier Jahren betreute er die Herren-Nationalmannschaft.
Nun zieht der Österreicher mit seiner Familie zurück in seine Heimat, um das spannende Angebot anzunehmen. Die neue Arbeit ist eine neue Herausforderung mit hohen Anforderungen und Erwartungen.
In den letzten Wochen stand der Steirer im norwegischen Verband, nachdem Mitarbeiter des Unterstützungssystems auf seine Form der Kommunikation reagierten, in der Kritik. Die war jedoch nicht der ausschlaggebende Punkt für den Verbandswechsel.
Zudem respektiert er, dass es Meinungsunterschiede gab, die seinen Führungsstil betrafen. So hatte der Trainer mit den Norwegern denkwürdige und positive Erfahrungen. Alles in allem waren die Ergebnisse mehr als positiv. Der neue ÖSV-Damencoach ist stolz auf das Erreichte. Er kann seine gesammelten Erfahrungen sicher weitergeben.
Der norwegische Sportdirektor Claus Ryste war mit der Arbeit von Mitter mehr als nur begeistert. So ist sich Ryste sicher, dass der Österreicher einen großen Anteil an den Erfolgen der norwegischen Nationalmannschaft hat. Man ist dankbar für die harte und zielgerichtete Arbeit der letzten Jahre.
Wenn man Mitter auf die Vorkommnisse und Vorwürfe in Skandinavien anspricht, fühlt er sich unfair behandelt. Der 38-Jährige erzählt, dass einige Mediziner und Physiotherapeuten sich über seinen angeblich zu rauen Umgangston beschwert hätten. Die Vorgehensweise, alles gleich an die große Glocke zu hängen, wäre zudem nicht die Verbandslinie. Man versucht alles intern zu klären und zu verbessern. Ferner meinte der Steirer, dass die Sachen funktionieren müssen. Das beträfe neben der Leistung auch die Sicherheit. Mit einem Kopfschütteln entgegnet der Österreicher auch die Meinung einiger, dass er ein Schleifer wäre.
Zurück zum ÖSV: Mitter will sich als Nachfolger von Jürgen Kriechbaum ein Bild machen. Er weiß, dass viele rot-weiß-rote Ski-Damen gut unterwegs sind und sich durch konstant gute Ergebnisse auszeichnen.
Christian Mitter im ORF-Interview: „Es geht um schnelles Skifahren. Hier kann man auch sehr viel von den Herren mitnehmen. Zunächst muss ich mich etwas orientieren und Gespräche führen, zuhören und auch geduldig sein. Aus dem Gesamtbild werde ich dann entscheiden wie wir in der kommenden Saison vorgehen werden. Die Philosophie ist, dass wir gut Skifahren, das ist das Erste. Das wir qualitätsmäßig gut trainieren und gut auf den kommenden Winter vorbereitet sind. So dass man beim ersten Rennen am Start steht, weiß dass man gut trainiert hat und hier auch gewinnen kann.“
Die Zielsetzungen sind mit dem Gewinn von Rennen und dem Sieg im Disziplinen- und Gesamtweltcup immer die Gleichen. Daran hat sich nichts geändert. Man muss die prozessorientierten Ziele immer persönlich anschauen. In punkto Qualität hat es bei den ÖSV-Frauen noch nie gefehlt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: www.skiforbundet.no, www.nrk.no, www.laola1.at