St. Wolfgang im Salzkammergut – Am heutigen 18. Mai vor 29 Jahren verunglückte der österreichische Skirennläufer Rudolf „Rudi“ Nierlich bei einem Verkehrsunfall tödlich. Der dreifache Weltmeister war mit seinem Auto bei Regen von der Straße abgekommen und gegen ein Haus geprallt. Für den damals 25-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Nicht einmal vier Monate zuvor stand ganz Österreich Kopf, als er bei der Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm die 1989 in Vail eroberte Riesentorlauf-Goldmedaille mit Bravour verteidigte. Im US-Skiort holte er sich auch im Slalom die Goldene. „Wenn’s laft – dann laft’s“ (Wenn es läuft – dann läuft es!) war der Lieblingsspruch des Sympathieträgers im Team Austria, der ansonsten wortkarg war und lieber mit Leistungen überzeugen wollte.
Innerhalb der Mannschaft war er gesellig und sehr beliebt. Auch die Konkurrenz schätzte den Oberösterreicher. Alberto Tomba, Italiens Ski-Ikone Nummer 1, hatte Tränen in den Augen, als Rudi Nierlich zu Grabe getragen wurde. Der azurblaue Edeltechniker gab später zu Protokoll, dass er, wenn der Österreicher nicht allzu früh gestorben wäre, nie so viel Ski Weltcup Siege eingefahren hätte.
Neben seinen drei WM-Goldmedaillen kam Nierlich, der in vielerlei Hinsicht in der Technik anderen voraus war, auch auf einen Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1984 im US-amerikanischen Sugarloaf. Ferner gewann der stets bescheidene und durch seine stoische Art auffallende Skirennläufer acht Rennen im Ski Weltcup. In der Gesamtwertung, just in seiner letzten Saison 1990/91, wurde er Dritter. Bei den Olympischen Winterspielen 1988, die im kanadischen Calgary ausgetragen wurde, reihte er sich im Riesenslalom auf Platz fünf ein. Nicht nur für die ÖSV Fans ist eines sicher: Rudolf „Rudi“ Nierlich bleibt unvergessen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: krone.at