Pyeongchang – In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag steht mit der Abfahrt der Herren die erste Ski-Olympiaentscheidung in Südkorea auf dem Programm. Thomas Dreßen will nicht nur mit einem goldenen Helm für Furore sorgen und selbstverständlich eine Medaille anpeilen. Die offizielle FIS-Startliste und den FIS-Liveticker finden Sie im Menü oben!
Auch Andreas Sander und Pepi Ferstl sind Kandidaten für eine Überraschung. Vor vier Jahren gab es keinen DSV-Athleten, der die Olympia-Abfahrt im russischen Sotschi bestritt. Was sich seitdem getan hat, ist alles andere als negativ. Die Trainer Mathias Berthold und Christian Schwaiger haben viel dazu beigetragen, dass aus den Deutschen wieder potentielle Sieganwärter geworden sind.
Dreßen genießt die Ruhe. Die olympische Hektik ist weit weg, knapp eine Stunde von Pyeongchang entfernt liegt das „Alpine Ressort Jeongseon“. Der Shuttle-Bus bringt den Mittewalder und seine Kollegen zum Rennort. Der 24-Jährige möchte sich in Ruhe vorbereiten. Teamkollege Sander findet es gut, dass nicht gleich alles so groß ist.
Groß wird nur der Rummel sein, wenn es wirklich los geht. Mathias Berthold kann zufrieden sein, denn er hat in den letzten Jahren still und heimlich eine kompakte und gute Mannschaft zusammengestellt. Die Jungs hat er gewissenhaft an die Spitze herangeführt. Und als der Österreicher sagte, er wolle 2018 um Medaillen mitfahren, wurde er anfangs von einigen belächelt.
Doch spätestens seit dieser Saison ist alles anders. Ferstl gewann den Super-G in Gröden, Dreßen triumphierte beim Klassiker in Kitzbühel. Wer in diesen Rennen alle hinter sich lässt, ist ohne Zweifel auch ein heißes Eisen, wenn es darum geht, in Südkorea olympisches Edelmetall zu gewinnen.
Deutschland hat somit wieder Athleten, die nicht nur zu olympischen Ehren fahren können, sondern sich in der Weltspitze etabliert haben. Nachdem mit Felix Neureuther und Stefan Luitz zwei absolute Weltklasse-Techniker verletzt hatten, holten just die Speed-Athleten die Kastanien aus dem Feuer. Sie verbrannten sich nicht und glaubten an ihre Chance. Diese guten Resultate sind kein Zufallsprodukt, sondern ein Beweis für akribische und gute Arbeit. Gewissenhaftigkeit der Betreuer und Vertrauen in den Athleten sind zwei Schlüsselworte zum Erfolge.
Zudem wurden Pausen eingelegt, um zu rasten. Diese sind auch wichtig, um nicht zu viel zu verlangen. Die Trainer schafften es aber auch, ihre Schützlinge ans Limit zu führen. Man kann nicht immer gewinnen, aber wenn alles passen sollte, sollte man auch die Möglichkeiten nutzen, wenn sie gegeben sind.
In Asien ist es kalt, der eisige Wind peitscht von Russland rüber. Die Skirennläufer wissen, dass sich ihre Bretter in den Schnee kräftiger beißen. Auch die Kanten müssen scharf, aber nicht zu scharf sein. Es ist davon auszugehen, dass eine Hundertstelgeschichte und eine Materialschlacht wird. Dreßen hat sich in den Probeläufen gesteigert und die Komb-Abfahrt für sich entschieden. Er weiß, dass er einiges an Potential hat. Und diese Potential hat den Mittenwalder bekanntlich auf der „Streif“ in Kitzbühel zum Erfolg geführt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.sueddeutsche.de
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