Beim Slalomrennen im österreichischen Gurgl überraschte der Schweizer Ski Weltcup Rennläufer Ramon Zenhäusern die Zuschauer mit einer ungewöhnlichen Vorbereitungsmethode. Vor seinem Start wurde der 2,02 Meter große Athlet dabei gefilmt, wie er ein Präparat, das an einen Lippenpflegestift erinnerte, in jedes seiner Nasenlöcher einführte und einatmete. Dieses Ritual, so wurde schnell klar, ist in bestimmten Sportarten keine Seltenheit, wird jedoch im Skisport nur selten beobachtet.
„Das ist einfach Riechsalz“
Der Norweger Atle Lie McGrath, der im selben Rennen den dritten Platz belegte, erklärte, dass es sich bei Zenhäuserns Vorbereitung um die Verwendung von Riechsalz handelt, ein Mittel, das Athleten oft nutzen, um sich zu aktivieren. Er beschrieb seinen Konkurrenten als energiegeladenen Charakter, der das Riechsalz verwendet, um sich vor dem Start in die richtige Stimmung zu versetzen. McGrath scherzte, dass Zenhäusern am Start oft laut sei und viel Krach mache, was ihn zu einem der „extremeren“ Athleten mache.
Nicht für jeden geeignet
McGrath selbst sieht in der Verwendung von Riechsalz jedoch keinen Vorteil für sich. Er betonte, dass alpiner Skisport ein Sport sei, bei dem Balance entscheidend sei, und für ihn persönlich sei das Riechsalz „zu viel des Guten“. Gleichzeitig merkte er an, dass jeder Athlet das tun solle, was für ihn funktioniere, auch wenn es nicht wissenschaftlich erwiesen sei, dass Riechsalz die Leistung steigere.
Expertenmeinung: Keine nachweisbare Leistungssteigerung
Laut Lars Haugvad, einem ehemaligen Experten von Olympiatoppen und aktuellen Physiotherapeuten, gibt es keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Riechsalz die sportliche Leistung direkt verbessert. Studien zeigen lediglich, dass es eine Erhöhung von Puls und Blutdruck sowie ein subjektives Gefühl von Wachheit auslöst. Dennoch rät Haugvad davon ab, Riechsalz gezielt als leistungssteigerndes Mittel zu verwenden.
Keine Top-Leistung von Zenhäusern
Obwohl sich Ramon Zenhäusern mit seinem Ritual auf das Rennen vorbereitete, erzielte er in Gurgl kein herausragendes Ergebnis. Mit einem Rückstand von 3,57 Sekunden auf den Sieger Clément Noël belegte er den letzten Platz im Finale. Atle Lie McGrath hingegen zeigte eine starke Leistung und sicherte sich den dritten Rang.
Quelle: www.nrk.no