Wenn am 28. Oktober 2023 die Weltelite des alpinen Skisports zum Damen-Riesenslalom in Sölden zusammenkommt, stehen nicht nur Punkte und Podiumsplätze, sondern auch historische Meilensteine und persönliche Rekorde auf dem Spiel.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Mikaela Shiffrin, die beeindruckende Leistungen in den vergangenen sieben Ski-Weltcup-Saisons erbracht hat. In jeder dieser Saisons sicherte sie sich einen der ersten drei Plätze in der Disziplinen-Wertung des Riesenslaloms, mit herausragenden Siegen in den Saisons 2018/19 und 2022/23. Ihre Dominanz wurde besonders in der letzten Saison deutlich, in der sie sieben der zehn Damen-Weltcup-Riesenslaloms für sich entscheiden konnte, darunter die letzten fünf in Folge. Mit diesen Erfolgen hat Shiffrin die Skilegende Vreni Schneider übertroffen und hält nun den Rekord für die meisten Weltcup-Siege im Riesenslalom unter den Frauen. Ein weiterer Sieg im Riesentorlauf von Sölden würde sie zur ersten Skifahrerin – unabhängig vom Geschlecht – machen, die in zwölf aufeinanderfolgenden Saisons mindestens einen Weltcup-Event gewinnt.
Neben Shiffrin richtet sich das Augenmerk auf Lara Gut-Behrami, die mit ihren 12 Siegen im Riesenslalom eine weitere bemerkenswerte Athletin in dieser Disziplin darstellt. Ihr bisher letzter Sieg in dieser Kategorie fand in der letzten Saison in Killington statt. Sollte sie in Sölden triumphieren, würde sie sich einer elitären Gruppe von Skifahrerinnen anschließen, die in 13 verschiedenen Saisons mindestens einen Weltcup-Sieg in verschiedenen Disziplinen errungen haben.
Eine weitere beeindruckende Sportlerin im Feld ist Federica Brignone. Mit 33 Jahren hat sie die Chance, die älteste Gewinnerin eines Weltcup-Riesenslaloms zu werden und damit den Rekord von Anita Wachter zu brechen, die mit 32 Jahren und 319 Tagen diesen Titel für sich in Anspruch nahm. Brignone, deren erster Karriere-Weltcup-Sieg im Riesenslalom von Sölden 2015 stattfand, beweist damit ihre langanhaltende Klasse und Konkurrenzfähigkeit in dieser Disziplin.
Nicht zu vergessen sind auch Athletinnen wie Marta Bassino und Alice Robinson, die jeweils in Sölden ihre Spuren hinterlassen haben. Bassino, die Gewinnerin des Weltcup-Riesenslaloms in Sölden in der Saison 2020/21, und Robinson, die 2019 als 17-Jährige das Event gewann und damit die jüngste Gewinnerin seit Shiffrin wurde, repräsentieren die jüngere Generation von Skifahrerinnen, die bereit sind, die etablierten Stars herauszufordern.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie dynamisch und unberechenbar der Damen-Riesenslalom in Sölden sein kann. Der denkwürdige Dreifach-Gleichstand im Jahr 2002, bei dem sich Andrine Flemmen, Nicole Hosp und Tina Maze den zeitgleichen ersten Platz teilten, bleibt ein unvergesslicher Moment in der Geschichte des Weltcups.
Der Riesenslalom in Sölden ist somit mehr als nur ein weiteres Rennen im alpinen Ski-Weltcup. Es ist eine Bühne, auf der Geschichte geschrieben wird und Legenden ihren Status festigen oder neue Stars geboren werden.
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2023/24
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2023/24