Cortina d’Ampezzo – Strahlend blauer Himmel, viel Sonnenschein, eine verschneite Winterlandschaft. Der WM-Austragungsort Cortina d’Ampezzo präsentierte sich heute von seiner besten Seite. Und am heutigen Tag wurde die WM-Abfahrt der Damen ausgetragen. Dabei siegte die Schweizerin Corinne Suter in einer Zeit von 1.34,27 Minuten. Zwei Jahre nach ihrer Silbermedaille in Åre stieg die 1994 geborene Athletin heute auf das höchste Podest. Ebenfalls freuen kann sich die Deutsche Kira Weidle (+0,20), die ihre sehr gute Fahrt ähnlich wie Romed Baumann im Super-G der Herren mit dem Gewinn der Silbermedaille krönte. Lara Gut-Behrami (+0,37), ihres Zeichens eine Landsfrau von Suter und frischgebackene Super-G-Weltmeisterin belohnte sich mit der Bronzemedaille, obwohl sie lange auf Goldkurs lag.
Corinne Suter: „Wenn ich ehrlich bin, kann ich es noch nicht so ganz realisieren. Ich glaube, ich muss ein großes Lob meinem Servicemann aussprechen. Und meinem ganzen Team, es braucht so viel, dass an Tag X alles zusammenpasst. Ich konnte heute meine Stärken wieder voll ausspielen.“
Kira Weidle: „Es war ein sehr guter Lauf von mir. Ich habe schon unter der Fahrt gemerkt, dass es sehr schnell ist. Der Mittelteil und unten, das ist mein Abschnitt, da habe ich Silber geholt. Man will bei einer WM sein bestes Skifahren zeigen. Natürlich hat es etwas Druck genommen, dass es schon durch Romed die Medaille gab.“
Lara Gut-Behrami: „Wenn ich vor einer Woche diese Ergebnisse vorgeschlagen bekommen hätte, dann hätte ich es sofort genommen. Aber ganz ehrlich: Wenn ich meine Zwischenzeiten sehe, dann ärgere ich mich schon. Es war ein enges Rennen und viel möglich. Aber Corinne hat es verdient gewonnen. Natürlich hätte ich gerne mehr genommen, aber ich werde mich sicher über Bronze freuen.“
Daten und Fakten zur SKI WM 2021 –
Die WM Abfahrt der Damen in CortinaFIS-Startliste: 1. Abfahrtstraining in Cortina (10.15 Uhr)
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Die Tschechin Ester Ledecká verpasste als Vierte um nur sieben Hundertstelsekunden den Sprung aufs Podest. Da bei Welttitelkämpfen oder Olympischen Spielen erfahrungsgemäß nur das Edelmetall einen Wert hat, war sie aufgrund „Blech“ wohl enttäuscht. Die Österreicherin Ramona Siebenhofer teilte sich mit der Eidgenossin Michelle Gisin den fünften Rang. Sowohl die ÖSV-Vertreterin als auch die Allrounderin vom Swiss-Ski-Team rissen jeweils eine halbe Sekunde auf Suter auf. Nicht nach Wunsch, weil im Stillen auf eine Medaille hoffend, verlief die heutige Abfahrt für Tamara Tippler vom österreichischen Kontingent. Mit Platz sieben und einem Rückstand von 0,54 Sekunden auf die Siegerin hatte sie nichts mit der Entscheidung zu tun.
Ramona Siebenhofer: „Eigentlich habe ich mich heute gut gefühlt. Aus der Panoramakurve konnte ich sehr viel Tempo mitnehmen, bin dann zu gerade geworden und musste nachdrücken. Da habe ich viel Zeit liegen gelassen, das war sehr ärgerlich. Der Speed war da und ich hätte es heute auf der Hand gehabt, und das ist schon etwas bitter, weil mir die Strecke doch liegt. Ich habe gewusst, es ist etwas möglich. Es ist wieder knapp vorbei, vielleicht ist es ja ein schwacher Trost dass ich nicht wieder Vierter bin.“
Tamara Tippler: „Oben habe ich schon viel verloren. Da war schon etwas Wind dabei, das soll keine Ausrede sein, aber es ist ein Fakt. Der Mittelteil war gut, aber dann wieder kleine Fehler. Nachdrücken ist hier herunter verboten. 17 Hundertstel aufs Podest, die kann man überall suchen. Das heißt wir sind nicht so weit weg. Ich bin da, wo ich bin und muss weiterarbeiten.“
Die Italienerin Elena Curtoni (+0,83), eine sehr erfahrene Skirennläuferin, wurde Achte. Anhand dieses Ergebnisses merkte man sofort, wie sehr Sofia Goggia als Leitwölfin an allen Ecken und Kanten im azurblauen Team fehlt. Die US-Amerikanerin Breezy Johnson (+0,90), die in den bisherigen Weltcuprennen fünfmal Dritte und einmal Fünfte wurde, konnte die sehr gute Serie nicht ausbauen und schwang heute, vielleicht im Vorfeld mit Edelmetall spekulierend, als Neunte ab. Die besten Zehn wurden von der immer lachenden Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+0,99) abgerundet. Für sie, die nach einer schweren und langen Verletzungsphase zurückgekommen ist, ist das schon ein großer Erfolg, beinahe schon wie ein Sieg.
Mirjam Puchner (+1,02), die nach den Trainings durchaus mit einer Medaille rechnen konnte, war heute nicht so gut unterwegs. Ohne Zweifel hätte die Österreicherin, die als Elfte ins Ziel kam, mehr drauf gehabt. Die junge Südtirolerin Nadia Delago (+1,42) wurde bei ihrem WM-Debüt mit Position 15 belohnt und war um zwölf Hundertstelsekunden langsamer als die Slowenin Ilka Stuhec, die auf Platz 14 abschwingende, entthronte Weltmeisterin von Åre. Jasmina Suter (+1,73) vom sehr starken Schweizer Aufgebot und die ÖSV-Lady Christine Scheyer (+1,99) beendeten ihren heutigen Auftritt auf der Olimpia delle Tofane auf den Rängen 18 und 19.
Corinne Suter ist also die neue Abfahrtsweltmeisterin. Vor vielen Jahren gewann sie bei den Junioren-Welttitelkämpfen in der gleichen Disziplin ebenfalls die Goldmedaille. Sie ist als harte und ehrgeizige Arbeiterin bekannt. Die Silbermedaille, die sie vor zwei Jahren in Schweden gewonnen hatte, ist ein Indiz dafür, dass sie zu den Großen in der Speedszene gehört. Der Sieg heute ist der vorläufige Höhepunkt ihrer hoffentlich noch langen Karriere. Und im nächsten Jahr stehen bekanntlich die Olympischen Winterspiele in der chinesischen Hauptstadt Peking auf dem Kalenderblatt.
FIS ALPINE SKI-WELTMEISTERSCHAFTEN 2021
in CORTINA D’AMPEZZO (ITA)– Mi., 10.02.2021, keine WM-Rennen / Veranstaltung
– Do., 11.02.2021, 10:45 Uhr: Super-G Damen
– Do., 11.02.2021, 13:00 Uhr: Super-G Herren
– Sa., 13.02.2021, 11:00 Uhr: Abfahrt Damen
– So., 14.02.2021, 11:00 Uhr: Abfahrt Herren
– Mo., 15.02.2021, 11:00/14:30 Uhr: Kombination Damen **
– Mo., 15.02.2021, 10:00/13:30 Uhr: Kombination Herren **
– Di., 16.02.2021, 14:00 Uhr: Parallelslalom Damen/Herren
– Mi., 17.02.2021, 12:15 Uhr: Mixed Team Parallelslalom
– Do., 18.02.2021, 10:00/13:30 Uhr: Riesenslalom Damen
– Fr., 19.02.2021, 10:00/13:30 Uhr: Riesenslalom Herren
– Sa., 20.02.2021, 10:00/13:30 Uhr: Slalom Damen
– So., 21.02.2021, 10:00/13:30 Uhr: Slalom Herren** Startzeiten stehen noch nicht fest
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner